Play-Off-Aus für Longhorns

Die Langenfeld Longhorns Juniors hatten gegen die Jugendvertretung der Stuttgart Scorpions das Nachsehen im Play-Off-Viertelfinale mit einer 28:0-Niederlage (6:0, 8:0, 0:0, 14:0) und scheiden somit aus der Endrunde um die deutsche Jugendmeisterschaft erneut im Viertelfinale aus.

 

Dabei gibt das klare Ergebnis nicht den Spielverlauf wieder, hätten die Longhorns das Spiel doch wesentlich spannender gestalten können, wenn die Horns-Offense nicht insgesamt sechs mal (!) in der Stuttgarter Red Zone bedingt durch individuelle Fehler eine jeweils gute Ausgangsposition selbst zunichte gemacht oder einen unfreiwilligen Ballbesitzwechsel eingeleitet hätte. Gegen die erwartet starken Scorpions konnte die Defense zwar mit Ausnahme von zwei Big Plays in der ersten Halbzeit die Horns immer wieder zurückkämpfen und die Offense marschierte gleich mehrmals über 70 bis 80 yards über das Feld und schickten sich an, den Stuttgarter Abwehrriegel zu knacken, brachten aber durch zu viele Fehler und mangels dem entscheidenden Quentchen Glück nichts zählbares zustande. Dabei hatte Longhorns-Head Coach Mario Corosidis bereits im Vorfeld Pech, als sich beim Abschlusstraining der gerade wiedergenesene Runningback Matthias Kuhr bei einer unglücklichen Aktion erneut verletzte und nicht eingesetzt werden konnte. Allerdings fehlte auf Stuttgarter Seite auch Top Scorer und Runningback Leon Leberer. Die Entscheidung fiel zu Beginn des letzten Spielviertels, als Offense Coordinator Michael Hap es freilich mit der Brechstange versuchen musste, indem er vollends auf weites Passspiel setzte, aber die Pässe des ansonsten tadellos agierende Interims-Quarterback Julian Mönig wurden gleich mehrfach Beute der Stuttgarter Passverteidiger.

 

Die Strategie von Longhorns-Coach Corosidis nach Möglichkeit direkt im ersten Drive vorzulegen, wäre beinahe aufgegangen. Nach einem Touchback an der eigenen 20 yard-Linie gestartet, kämpfte sich die von Mönig angeführte Offense bis 15 yards vor die Stuttgarter Endzone heran, bevor ein viel zu hoher Snap den in der Shot Gun stehenden Mönig weit nach hinten drängte und letztlich kein Kapital mehr aus der guten Angriffssequenz geschlagen werden konnte. Auf der Gegenseite klappte es besser, als Runningback Julien Tipton einen 95 yard Lauf über die rechte Außenseite in die Langenfelder Endzone zur 6:0-Führung hinlegte (Zweipunktversuch misslang). Erneut konnte sich die Offense in ihrem zweiten Drive bis an die 16 yard-Linie durch abwechselnde Kurzpässe von Mönig auf Sven Olbricht, Nils Walter und Danile Fiedrich vorkämpfen, doch dann wiederholte sich die Szene aus Drive eins, als erneut der Snap Mönig haushoch verfehlte und die Offense anschließend rund 30 yards weiter hinten starten musste und erneut kein Abschluss gefunden werden konnte.

 

Im zweiten Viertel konnte die Defense der Longhorns anfangs die Scorpions in ihrer eigenen Hälfte halten, doch die Horns-Offense konnte auch diesmal nicht mit einem Touchdown schließen, nachdem Mönigs Pass von einem Stuttgarter Passverteidiger abgefangen wurde. Im anschließenden Drive der Scorpions war die Longhorns-Defense ein zweites mal unaufmerksam, als ihr das Reverse Play des Runningbacks Raphael Schneider entging, der kurzerhand die restlichen 92 yards in die Gäste-Endzone zum 14:0 zurücklegte (Zweipunktversuch durch Pass von Steffen Haenelt auf Luca Ulrich). Auch das vierte mal, als die Longhorns-Offense sich bis hinter die 20 yard-Linie (Red Zone) der Stuttgarter schieben konnte, brachte keine Ergebniskorrektur.

 

Das sollte sich in der zweiten Halbzeit fortsetzen, als unter anderem durch einen hervorragenden Lauf von Sebastian John über 40 yards die Horns sich gar bis zwei yards vor die gegnerische Endzone in Position bringen konnten, doch diesmal war es ein Fumble des vertretungsweise als Spielmacher auf das Feld beorderte Olaf Fries, den die Scorpions sichern konnten.

 

Als im letzten Spielviertel durch einen Lauf von Tipton die Stuttgarter Führung auf 22:0 (Zweipunktversuch durch Lauf von Quarterback Steffen Haenelt) ausgebaut wurde, war ein Bruch im Spiel der Longhorns zu verspüren, wenngleich die Mannschaft bis zuletzt nicht aufgesteckt und bis zur letzten Spielsekunde gekämpft hat. Den Schlusspunkt setzte Stuttgarts Spielmacher Haenelt durch einen Pass auf Ulrich zum 28:0 (Zweipunktversuch Tipton misslang).

 

Der Coaching Staff der Longhorns hob vor allem den jungen Mönig hervor, der trotzdem er nach dem Wadenbeinbruch des etatmäßigen Quarterbacks Bastian Zuber nur wenig Zeit hatte, sich auf die neue Position einzustellen, sein Team souverän über das Feld führte. Lediglich zu Punkten hat es heute nicht gereicht. "Mit etwas mehr Glück auf unserer Seite hätte das Spiel auch anders ausgehen können aber die Stuttgarter waren unter dem Strich in den entscheidenden Situationen das bessere Team" äußerte sich Corosidis nach dem Spiel.

 

Die Saison ist nun für die Horns-Juniors beendet, doch Chef-Trainer Corosidis betonte, dass nach der Saison vor der Saison ist und die Spielzeit 2008 schon bald vorbereitet wird. Insgesamt 14 Spieler gibt Corosidis nun an die Zweitbundesliga-Mannschaft ab, die bereits zum Spiel bei den Berlin Rebels am 16.06. eingesetzt werden dürfen.

 

 

Die Punkte in der Übersicht (Score Overview):

 

1. Spielviertel (6:0)

06:00 Lauf von Julien Tipton (#23) über 95 yards, TPC fehl

 

2. Spielviertel (8:0)

14:00 Lauf von Raphael Schneider (#9) über 92 yards, TPC Pass Steffen Haenelt (#20) auf Luca Ulrich (#22)

 

3. Spielviertel (0:0)

 

4. Spielviertel (14:0)

22:00 Lauf von Julien Tipton (#23) über 22 yards, Lauf von Steffen Haenelt (#20)

28:00 Pass Steffen Haenelt (#20) auf Luca Ulrich (#22) über 8 yards, TPC Lauf von Julien Tipton (#23) fehl

 

Endstand: 28:0