PlayOff-Aus in Berlin?

Der Sprung zurück ins Playoff-Rennen wäre aus eigener Kraft möglich gewesen, soviel steht außer Frage. Doch irgendwie schien die Lockerheit, das nötige Selbstbewusstsein hierfür zu fehlen. Trotz guter Einzelleistungen und sehenswerten Spielzügen liefen die Dresden Monarchs am frühen Sonntag-Nachmittag den eigenen hochgesteckten Erwartungen hinterher.

Bis zuletzt hofften das Team, der Trainerstab und die Führung des Vereins auf einen kleinen Erfolgslauf in diesem verflixten GFL-Jahr. Doch so sehr sich der Kader von Headcoach Gary Spielbuehler auch bemühte, den Hausherren im so schwer zu erobernden Adler-Horst, Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, Kopfschmerzen zu bereiten, so wenig wollte es gelingen. Am Ende unterlagen redlich kämpfende Dresden Monarchs einem ebenso routinierten wie abgezockten Gegner. Auch wenn zeitgleich der Braunschweiger FFC in Düsseldorf (7:34) verlor, die Playoffs können aus eigener Kraft nicht mehr erreicht werden.

 

Dabei starteten die Dresden Monarchs um ihren Quarterback Eric Seidel stark in die Partie. Bereits im ersten Viertel arbeiteten sich die Königlichen mit reichlich Glück im Nacken und Dank eines verkorksten Punts der Gastgeber über den Berliner Rasen. Noch jubelten die mitgereisten Monarchsfans, freuten sich über die Spielzüge ihres Team und den Fehlstart der Adler. Alles schien möglich, als Runningback und Punktegarant Larry Croom nach einem sehenswerten Lauf über 12 Yards die Endzone erreichte. Auch der anschließende Extrapunkt von Holger Hempel saß. Eine 7:0-Führung ließ hoffen. Allerdings wusste zu diesem Zeitpunkt noch keiner, dass eben jene sieben Punkte die einzigen der sächsischen Gäste an diesem Nachmittag sein würden. Die Ausgangslage schien jedenfalls für einen kurzen Moment optimal. Während die Düsseldorf Panther den Braunschweiger FFC im eigenen Stadion dominierten, lagen die Dresden Monarchs zwischenzeitlich auf einem verlockenden vierten Tabellenplatz. Sowohl Braunschweig (6:10 Tabellenpunkte) als auch Berlin (Hinspiel: 10:14) waren virtuell passiert. Willkommen im Playoffrennen, mochte man meinen.

 

Allerdings schlugen die Berlin Adler postwendend zurück. Clint Toon, Berlins Quarterback, bediente den im letzten Jahr noch für die Monarchs spielenden Daniel Vöhringer. Touchdown Berlin. Allein der anschließende Zusatzpunkt wollte nicht passen. Mit 7:6 führten noch immer die Dresden Monarchs und das sollte bis weit in die zweite Halbzeit so bleiben. Denn erst spät im letzten Viertel und bei noch immer andauerndem Regen schwanden die Kräfte der Dresdner Defensive. Zu wenig Unterstützung kam von Seiten der goldenen Offensive. Und dennoch, glücklich könnte man den Ausgangspunkt für die große Wende Berlins nennen. Nach einem Punt, den Dresden für sich erobert zu haben schien, entschied das Schiedsrichterteam auf Ballbesitz Berlin. Frust, Unverständnis und vielleicht das kleine Quäntchen Konzentrationsverlust genügten. Berlin nutze den Moment und schickte seinen Laufstar Tory Cooper über 51 Yards zum Touchdown. Auch die anschließende Two-Point-Conversion (2 Punkte) gelang. Berlin führte unverhofft mit 14:7 spät im letzten Viertel. Und nun kamen zum Pech auch noch Nachlässigkeiten hinzu.

 

Ein Missverständnis im Angriff Dresdens lieferte den Berlin Adlern schließlich den so wichtigen Sieg auf dem Silbertablett. Dem Ballverlust folgte nur wenige Augenblicke später ein weiterer 12-Yard-Lauf Coopers. Der Endstand von 21:7 war erreicht und mit ihm der emotionale Tiefpunkt einer Saison, in der alles schief zu gehen scheint. Gelingt den Berlin Adlern in der kommende Woche ein Sieg gegen bislang sieglose Essen Assindia Cardinals sind die Playoff-Messen gelesen. Zum nächstes Heimspiel im Dresdner Heinz-Steyer-Stadion am Samstag, den 13.08.2011, KickOff 15 Uhr, empfangen die Monarchs die Assindia Cardinals.