PM 03/07 der Hamburg Eagles

Ein leichtes Schmunzeln kann sich Thorsten Wulf nicht verkneifen. "Ich bin kein Typ, der anderen Ratschläge erteilen mag, aber ich hätte Kent sagen können, daß er sich sein Telefongeld sparen kann", sagt der Teammanager des Zweitligisten Hamburg Eagles. Kent Anderson, Trainer des Aufsteigers Kiel Baltic Hurricanes, hatte nämlich zuletzt Hamburgs O-Liner Stephan Schuster anzugraben versucht und sich einen Korb geholt.

"Ich wäre sein Wunschkandidat gewesen er hat mir aber nichts erzählt, was meinen Entschluß bei den Eagles zu spielen beeinflussen könnte", sagt "Schousti". Die Hamburger hätten gerade im vergangenen Jahr so eine geile Saison hingelegt, daß kein Ring der Welt wert sei, daß er sich dafür ins Auto setzte, meint der 27jährige Fahrzeug-Technik-Student. Das hätte sein Teammanager Thorsten Wulf vorhersagen können: "Eine unserer Stärken in der kommenden Saison wird sein, daß wir fast unsere gesamte Hammer-Truppe aus dem Vorjahr wieder zusammen haben. Wer sich bei uns einreihen möchte, findet immer ein offenes Ohr, aber die Zeiten in der wir großflächig Spieler beworben haben sind vorbei. Das Team 2006 war das Ergebnis einer dreijährigen Aufbauarbeit im Herrenbereich; kombiniert mit unserer guten Jugendarbeit haben wir jetzt die Situation, daß wir langsam ernten können, was wir gesät haben", sagt Wulf. "Wir haben jetzt den Punkt erreicht daß wir mit unserem Konzept überzeugen können. Hinterher laufen müssen wir niemanden mehr."

"Ich kann Düsseldorf schwer einschätzen, und auch die Berliner haben immer viel Fluktuation", sagt "Schousti", der 202 Zentimeter-Hüne mit dem 165 Kilo-Kaliber, über die Stolpersteine der kommenden Saison. Wenn die Eagles davon sprechen, mit Hamburger Jungs spielen zu wollen, dann ist vor allem er gemeint: Vor drei Jahren war er von den Harburg Rubberducks gekommen, dort hatte er zwei Jahre gespielt, nachdem er nach acht Jahren umgesattelt hatte vom Springreiten auf Football.

Aufsteigen will er trotzdem wieder: mit den Eagles in die GFL. "Gerade das vergangene Jahr hat gezeigt, wieviel Herz wie haben; dazu können wir uns jetzt aus einem riesigen Coaching-Staff bedienen es ist alles angerichtet, wir müssen nur noch trainieren." Das sieht auch Thorsten Wulf so: "Wir profitieren nicht allein von Schlüsselspielern oder Importen; das ganze System würde zusammenbrechen, wenn nicht jeder auf seinem Posten das Maximum geben würde das tut jeder seit der vergangenen Saison, auch wenn nicht immer über die Leistung jedes einzelnen Spielers ausführlich gesprochen werden kann. Unser Vizemeister-Titel und alles, was wir noch erreichen wollen, ergibt sich nur aus der Summe der Einzelleistungen. Das sollte jedem Spieler klar sein."