Rams laufen den Argonauten davon

Die Nürnberg Rams gewinnen ihr Auftaktmatch vor heimischen Publikum in der Regionalliga Süd (3.Liga) mit 23:6 (HZ: 13:0) gegen die Starnberg Argonauts und sind damit am ersten Spieltag Tabellenführer.

Die Starnberg Argonauts (benannt nach der griechischen Mythologiegeschichte „Jason & die Argonauten“ die unter anderem auf der Suche nach dem Goldenen Vlies/Fell des Widder Chrysomeles sind…) traffen auf den ungeschlagenen Aufsteiger der Bayernliga, zum Saison Kick Off der Regionalliga. Pünktlich um 15.00 Uhr wurde durch den Kick Off der „Seefahrer“ das Leder an die „goldenen Widder“ übergeben und diese begannen ihren Eröffnungsdrive unter Realbedingungen gleich mit einem herrlichen 25 Meter Lauf durch den Ballträger # 33 Jan Pav. Im nächsten Angriffsversuch konnte allerdings der Lauf der Franken gestoppt werden, ebenso wurde der neue Spielmacher # 5 Horst Lehner (kam von den Kümmersbruck Red Devils) mit einem Quarterbacksack für 9 Meter Raumverlust zu Boden gebracht. Die Verteidigung der Gäste schien sich schnell gefangen zu haben und die Widder hatten beim dritten Versuch ganze 20 Yards zum „First Down“ zu überbrücken. Erneut gerät Horst Lehner unter Druck, aber diesmal behält er die Übersicht und findet seinen Receiver # 3 Philipp Wittmann, der einen 42 Meter Pass zum Saison Opening Touchdown fängt. Den Anschließenden PAT verwandelt # 30 Zoran Sisak Zielsicher zur 7:0 Führung für die „goldenen Fellträger“.

Die angereisten Kreisstädter waren nun ihrerseits am Zuge. Die Nürnberger Coaches haben seit dem letzten Testspiel gegen die Leipziger Löwen versucht ihre Mannschaft auf den unbekannten Gegner gut Vorzubereiten, denn diese hatten als Spielmacher einen Amerikanischen Quarterback am Ruder, der auch mal gern den Ball behält und die erforderlichen Mater macht, wenn es darauf ankommt. Die Franken waren vorgewarnt und brachten dem Kapitän der Gäste in seinem Eröffnungsspielzug gleich 7 Meter Raumverlust ein. Am Ende der 4 Versuche stand bei den Argonauten der Punt und die Widder bekamen erneut das Angriffsrecht in der Hälfte der Gäste. Eine hochkonzentrierte Nürnberger Mannschaft war hier klar zu sehen, welche nun den Ball bewegte. Mit 3 First Downs in Folge standen die Franken kurzerhand 10 Meter vor der Türe der Starnberger, die diese nun geschickt verteidigten. Das Resultat war letztendlich ein Field Goal durch Zoran Sisak zum 10:0 Ausbau der Franken.

Die Argonauten waren von der Störrigkeit der Widder wohl völlig überrascht, denn in diesem Drive ging für sie gar nichts zusammen. Jeweils 2 Strafen auf beiden Seiten und ein Quarterbacksack brachte nur einen weiteren Punt ein.

Die Rams starteten ihren Angriffsversuch von der eigenen 20 Metermarkierung und nach einem Lauf über 9 Yards von Jan Pav und einem 9 Meter Pass auf Christian Schmörer # 82 wurden zum ersten mal die Seiten zum 2.Quarter gewechselt. Eine zu diesem Zeitpunkt sehr konzentrierte und disziplinierte Nürnberger Offense zeigte den fränkischen Gästen bis Dato eine tolle Vorstellung. Die Argonauten bekamen die Widder nicht unter Kontrolle und so standen diese nach einigen abwechslungsreichen Spielzügen erneut vor der Endzone der Gäste. Erst im 4.Versuch an der 21 Yard Linie, konnten die Franken zu einem erneuten Field Goal gezwungen werden, welches sicher zum 13:0 durch Zoran Sisak verwandelt wurde.

Bei den Seefahrern lief es gar nicht so Rund wie erhofft, die Pässe kamen nicht an, oder wurden sehr gut abgewehrt, so dass deren Spielmacher die nötigen Yards mit 2 Läufen mit jeweils 10 und 6 Metern zum First Down erledigte. Bei einer Ballübergabe des Centers zum Quarterback viel der Ball zu Boden und das Fumble wurde von Rotimi Thompson # 80 der Widder, in der Feldmitte gesichert.

Die Rams Offense am Platz: Der junge ambitionierte Spielmacher # 5 Horst Lehner warf einen 29 Meter Pass auf # 18 Mario Gotschlich, das heutige Traumduo wenn es um viele vollständige Pässe ging. Bedauerlicherweise ging es in den folgenden 6 Spielzügen bei den Widdern dann nur noch drunter und drüber zu: Incomplete, Flagge, QB Sack, Flagge, Completion, Time Out, Punt. Die Argonauts im Gegenzug starteten eine letzte gute Angriffsserie kurz vor der Pause, die allerdings an der 32 Metermarkierung der Rams gestoppt werden konnte. Halbzeitstand somit 13:00 für die Gastgeber.

Nach dem Seitenwechsel waren es die Gäste die den Ball zuerst bekamen und diese starteten auch gleich hochmotiviert von der eigenen 33 Yardlinie los. Die Argonauts besinnten sich anscheinend ihres Könnens und legten mit einem schönen und abwechslungsreichen Drive ihre Seefahrt fort. Nach zwei kurzen Läufen und einem 27 Meter Pass hieß es „3.ter und 3“ in der 26 Meterhälfte der Franken. Ein weiterer Pass und der einsetzende kurze, aber heftige Platzregen für den Touchdown der Gäste, ließ allerdings wegen einer Offense Strafe deren vorzeitige Punktefreude platzen. Nach der vergebenen Chance im vierten Versuch mittels Incomplete Pass bekamen die Hausherren das Leder.

Wegen diverser Strafen der Gäste standen die Widder nach kurzer Zeit vor der Spielfeldhälfte der Argos. Dass auch der Nürnberger Spielmacher # 5 Horst Lehner mal schnell 20 Meter zu Fuss überbrücken kann, bewies er im darauffolgenden Spielzug. obwohl er im vorangegangenem Drive 7 Meter per Sack verloren hatte. Eine kleine Vorentscheidung bahnte sich an, als die „goldenen Widder“ vor „Jason´s Pforte“ standen. Allerdings waren es diesmal die Gastgeber die sich wegen Strafen um diese gute Chance brachten um von der 8 Metermarke zu einem weiteren Touchdown zu erhöhen. Der Drive endete immerhin mit einem erfolgreichen Field Goal durch den „Präzisionsschützen“ Zoran Sisak # 30 zum 16:00 Führungsausbau.

Die Gäste mussten nun unbedingt zu Punkten kommen, wollen sie hier den Anschluss nicht verpassen. Der Platzregen ließ nach, aber der Angriffsversuch der Starnberger endete mit einem weiteren Punt.

Die Nürnberger legten zum Ende des 3. Viertels noch mal ordentlich nach und kämpften sich aus der eigenen 34 Metermarke mit 6 First Downs bei 8 Spielzügen bis an die 4 Yardline der „Schiffbrüchigen“ heran. Der Ball war wohl noch etwas Nass und die Nürnberger Angriffsmaschinerie verlor per Fumble an der 3 Yard Line das Ei. Seitenwechsel zum Schlussviertel.

Aus diesem Geschenk des Gastgebers konnten die Argos nichts Verwertbares machen und per Punt wechselte das Angriffsrecht an der  42 Metermarke der Gäste.

Erster Spielzug: Hand Off von Horst Lehner zu Jan Pav und dieser rannte 42 Yards direkt in den Heimathafen der Starnberger Seefahrer hinein. Zoran Sisak mit dem PAT zum 23:0.

Sichtlich erleichtert über die solide Führung zu beginn des letzten Viertels, ließ man die Argos nun etwas ins Spiel kommen. Immerhin, die Kreisstädter Argonauten gaben sich zu keiner Zeit auf, obwohl sie nach Nürnberg mit 14 fehlenden Spielern weniger angetreten sind. Mit abwechslungsreichen Spielzügen konnten sie dann den Anschluss-Touchdown doch noch erzielen. Damit die Agros aber noch an den Rams „dran“ bleiben versuchten sie sich in einer 2 Punkte Conversion, die allerdings per Luftpost nicht gefangen wurde.

Alle rechneten nun mit einem „Onside Kick“ der Gäste, welche aber zum erstaunen aller Nürnberger Akteure einen regulären Kick ausführten? War das Absicht, oder lediglich ein Coaching Fehler der Gäste? Die Argos brachten zu diesem Zeitpunkt dann nicht mehr viel entgegenund die „goldenen Widder“ spielten die Uhr zum 23:6 Spielstand herunter.

Die Rams werden nicht geschoren und behalten das goldene Vlies am Leib, dafür erleiden in dieser Partie die Argonauten Schiffbruch - Realität und Sage liegen zumindest in diesem Fall, weit auseinander.

Die fränkischen Coaches um Ralf Prosiegel haben seit dem Testspiel gegen die Leipziger Löwen (7:7) innerhalb der letzten beiden Wochen ganze Arbeit geleistet und präsentierten heute eine gute Mannschaft, deren Motivation und Engagement zum Großteil über lange Strecken vorhanden war. Die Hausaufgaben wurden anscheinend mit Sorgfalt erledigt, aber dies ist noch lange kein Grund Euphorisch zu sein, denn in dieser Liga werden Fehler nicht verziehen, will man ganz vorne mit dabei sein. Die Starnberger werden sich mit Sicherheit noch finden und höchstwahrscheinlich bis zum Rückspiel in 5 Wochen (04.06.2011 in Starnberg) ein anderer Gegner sein als heute.

Dies war an jenem Wochenende die einzige Partie in der 3.Liga und somit führen die „goldenen Widder“ mit diesem Sieg die Tabelle in der Regionalliga Süd an.