Rams unterliegen im Bayernderby

Bei sonnigen Temperaturen um die 27 Grad, sahen die knapp 1200 Zuschauer am Zeppelinfeld ein tolles Bayernderby zwischen den Nürnberg Rams und den Allgäu Comets.

Die Comets hatten bereits das Hinspiel in Kempten deutlich mit 36:7 für sich entschieden und die Widder wollten sich vor heimischer Kulisse nicht erneut das Fell über die Ohren ziehen lassen und sinnen dementsprechend auf Widergutmachung.

 

Der Tabellenführer aus Kempten bekam zuerst das Ei zu fassen und legte nach dem Anstoß von der eigenen 18 Metermarke aus los. Nach abwechslungsreichen Spielzügen überbrückten sie Relativ zügig das Feld, mussten sich dann allerdings in der Hälfte der Franken, an der 46 Yardline per Punt vom Angriffsrecht trennen.

 

Die Gastgeber waren an der Reihe und nach einem gut verteidigten Passspielzug sah Nürnbergs Quarterback Kyle Simmons seine Chance zum erreichen des 1st Downs per Lauf, er entwischte dabei irgendwie seinen Verfolgern und lief aus 80 Yards zum TD für Nürnberg – der Jubel währte allerdings nicht lange, da die Referees eine Flagge für eine Helmattacke eines fränkischen Angreifers warfen – schade, der tolle Auftakt war damit dahin. Die Widder kamen in dieser Angriffsserie dann nicht mehr so gut ins Spiel und trennten sich ebenfalls per Punt vom Ball.

 

Kempten begann in deren eigenen Hälfte mit der nächsten Angriffswelle und spielte sich mit wenigen Spielzügen bis an die eigene 39 Metermarke heran, nach einem taktischen Time Out der Gäste warf deren Spielmacher einen Pass auf seinen Receiver und dieser loggte sich zur 0:6 Führung in die Endzone der Rams ein. Der PAT zum 0:7 war ebenfalls erfolgreich.

 

In der nächsten Angriffsserie der Widder flogen die gelben Tücher der Unparteiischen nur so aus den Taschen, allerdings für beide Seiten und mit zusätzlichen tollen Spielzügen standen die Hausherren noch vor dem ersten Seitenwechsel in der Hälfte des Kometen. Der bis Dato beste Spielzug war ein Pass von Kyle Simmons # 3 auf seinen Receiver Michael Winbush # 88 für 23 Yards und die Rams fanden sich damit an der Kemptener 15 Metermarke wieder. Beim dritten Versuch lief dann Kyle Simmons aus 14 Metern seinen ersten Touchdown des Tages entgegen. Für den verletzten Kicker #9 Kai-Philip Stief trat diesmal # 68 Fabian Dilling an, bzw. das Leder durch die Stangen zum 7:7 Ausgleich.

 

Die kommende Angriffsserie der Allgäuer brachte nichts verwertbares ein, das gleiche gilt für die Franken, allerdings konnten die Gäste den Angriff der Widder bis an deren 3 Metermarke zurück drängen und nach einem Punt fanden sich die Comets dann an der 36 Yardline der Gastgeber wieder. Mit einigen Passspielzügen und einem 15 Meter Lauf, standen die Kemptener bereits 1 Meter vor der Haustüre der Rams. Eine 10 Meterstrafe und eine weitere 5 Yard Flagge gegen die Comets brachte sie aus guter Distanz, allerdings gelang ihnen per Pass dann ein 17 Meter Touchdown zum 7:13. Der PAT war erfolgreich und es stand wenige Minuten vor der Halbzeitpause 7:14 für den Tabellenführer aus dem ländlichen Allgäu.

 

Nürnberg wollte den Ausgleich schaffen und versuchte in Spielfluss zu kommen, doch auch in diesem Drive flogen die gelben Flaggen und irgendwie schien es schlecht für den Gastgeber zu laufen, trotzdem kämpften sich die Rams dann nach vorne. Ein kurzer Lauf von Jerome Morris über 5 Meter und ein Pass von Kyle Simmons auf Florian Rabe # 81 für 21 Yards, sowie auf Robert Ortiz # 4 für 6 Meter, brachten die Widder in die Hälfte der Kemptener hinein. An der 35 Metermarke der Gäste kam man dann nicht weiter, zuerst Flaggen auf beiden Seiten, dann ein unvollständiger Pass, anschließend wieder Flaggen von beiden Teams und erneut eine Incompletion und die Franken bewegten sich keinen Zentimeter voran. Spielmacher Kyle Simmons wurde es jetzt zu Bund und er bediente kurzerhand seinen Receiver Robert Ortiz # 4 per Luftpost der durch die Abwehrreihen des Gegners zum Touchdown rannte. PAT durch # 68 Fabian Dilling zum 14:14 Ausgleich erfolgreich.

 

Kempten spielte sich innerhalb der nächsten 50 Sekunden noch einmal bis an die 12 Yardline der Hausherren heran, musste sich allerdings mit einem Field Goal Versuch bei 2 Sekunden Restspielzeit zufrieden geben. Es blieb beim dem Versuch denn der Ball wurde durch die Nürnberger Verteidigung geblockt. Halbzeitstand am Soldierfield: 14 beide.

 

Nach der Halbzeitpause bekamen die Rams zuerst das Leder in die Hand gespielt und nach einem kurzen Lauf des fränkischen Spielmachers Kyle Simmons, einer Strafe gegen die Widder, einem Laufspielzug von Jerome Morris und einem Catch von Florian Rabe, befanden sich die Nürnberger dann endlich an der Mittellinie. Die Rams konnten zwar nach 9 Metern gestoppt werden, spielten allerdings den vierten Versuch bei noch 1em verbleibendem Yard aus und wurden prompt gestoppt. Das Angriffsrecht wechselte und die Nürnberger Verteidigung war wohl noch nicht ganz bei der Sache, als der Kemptener Quarterback einen Screenpass zu seinem Mitspieler warf – dieser legte dann ganze 58 Meter in die Endzone der Widder zurück. Erneute Führung für die Gäste: 14:20. Der PAT Versuch misslang, allerdings konnte der Holder das Leder dann per Pass in die Endzone zu seinem Receiver befördern, was 2 Zähler zum 14:22 einbrachte.

 

Nürnberg war damit wieder in Zugzwang geraten, brachte sich aber mit abwechslungsreichen Spielzügen aus der eigene Hälfte heraus. Die Franken begannen ihre Aufholjagd an der eigenen 13 Yardline und Kyle Simmons verteilte die Bälle per Luftpost an seine Passempfänger fast schon nach belieben. Ein herrlicher ausgespielter  Screenpass von Simmons auf Rams Oldie # 47 Melle Parris der sein Team ganze 30 Meter, nach einer vorausgegangenen 15 Meterstrafe, wieder nach vorne brachte - die Zuschauer auf der historischen Steintribühne schrien wie in alten Bundesliga-Zeiten – SUPER MELLE!!!! Die Rams waren damit in der Nähe der Mittellinie angekommen. Auch in diesem Drive wieder viele Flaggen zu sehen, welche den Spielfluss für die Mannschaften immer wieder unterbrachen, doch die Widder ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und irgendwie standen sie  dann in der Redzone der Gäste. Nach einer taktischen Auszeit lief Spielmacher Kyle Simmons zu seinem zweiten Touchdown aus 8 Metern Entfernung ein und Kicker # 68 Fabian Dilling legte zum 21:22 nach.

 

Der anschließende Drive der Comets brachte nichts ein und unmittelbar vor dem Punt wurde zum Schlussviertel angepfiffen. Die Franken waren am Ball und wurden nach einem Shuffle Pass mit 3 Meter Raumverlust gestoppt. Die nächste Szene kurios für alle: der Nürnberger Angriff kommt aus dem Huddle und der Center geht zum Ball, der Rest der Offense war noch nicht vollständig an der Linie positioniert und der Spielzug noch nicht Freigegeben, aber der fränkische Center hebt das Leder an und lässt es nach hinten fallen, die Defense der Gäste reagiert sofort und fällt auf den Ball – die Refs diskutieren und Kempten bekommt, wie selbst verwundert das Ei an der 19 Yardline der Widder. Es brauchte vier Spielzüge und die Comets erhöhen mit einem weiteren Touchdown per Run zum 21:28 und mit dem PAT auf 21:29.

 

Die Franken wollten dran bleiben und es verblieben ihnen noch 9 Minuten für ein mögliches Comeback. Spielmacher Kyle Simmons war nun gefragt und versuchte sein Team nach vorne zu bringen, allerdings bekamen die Widder eine 10 Meterstrafe und standen somit an der eigenen 23 Metermarkierung. Quarterback Simmons warf nun 3 unvollständige Pässe in Folge und die Rams mussten sich erneut per Punt vom Angriffsrecht trennen. Der Snap zum Punter war schlecht und so landete das Ei in der Endzone der Widder, Kyle Simmons kam für den verletzten Punter Kai-Pilip Stief auf dieser Position zum Einsatz und konnte das Ding dann irgendwie doch noch an die Gäste punten, allerdings nicht sehr weit. Nachdem die Nürnberger großzügige Gastgeschenke verteilten, standen die Comets mit diesem Punt an der 10 Yardline der Franken. Wie bereits letzte Woche, im Match Rams – Diamonds konnten die Widder den Gegner 1 Meter vor der Endzone stoppen, doch die Gäste wollten sich diese Chance im vierten Versuch nicht nehmen lassen und spielten diesen Versuch aus. Ein kurzer Lauf des Kemptener Quarterbacks und die Comets gingen deutlich mit 21:35 in Führung. Der anschließende PAT Versuch misslang, aber auch hier konnte der Holder das Leder erneut aufnehmen und per Pass zu seinem Mitspieler für 2 weitere Punkte zum Ausbau der 21:37 Führung werfen.

 

Kyle Simmons und die Widder standen nun mächtig unter Druck und die knapp 1200 Zuschauer peitschten ihre Heimmannschaft an. Nürnberg begann an der eigenen 43 Metermarkierung mit der Aufholjagd und spielte sich mit wenigen Passspielzügen von Simmons auf Jerome Morris und Florian Rabe bis an die 2 Yardline der Gäste heran. Als „Vete-Ram“ Melle Parris # 47 erneut als Runningback auflief, standen die Fans Kopf und schrien von den Rängen herab, doch letztendlich war es dann Kyle Simmons der seinen dritten Touchdown des Spiels entgegenlief. Mit einer 2 Point Conversion musste Nürnberg dran bleiben und Simmons fand in Florian Rabe einen würdigen Abnehmer. 29:37 zeigte die Anzeigentafel am Dutzendteich. Nun wurde es nochmal Richtig spannend in diesem Bayernderby der alten Rivalen aus der Zeit als die GFL noch „1.Bundesliga“ hieß.

 

Der Tabellenführer aus Kempten bekam den Ball und versuchte irgendwie die 4 ½ Minuten von der Uhr zu bekommen. Die Kometen agierten überwiegend mit Laufspielzügen und konnten kaum gestoppt werden, doch an der 34 Metermarkierung gelang es den Widdern die Gäste im vierten Versuch und einem Yard zu gehen davon abzuhalten. Kyle Simmons und seinem Angriff verblieben weniger als 1 Minute Restspielzeit um den möglichen Ausgleich zu erreichen. Bereits letzte Woche im Match gegen die Diamonds konnten die Widder aus ähnlicher Situation das Spiel bei knapp 1 Minute für sich entscheiden - wird es ihnen diesmal erneut gelingen?!

 

Die Angriffsformation der Männer aus der Noris stellt sich zum möglichen Comeback an der Linie auf und Simmons gerät unter Druck, er läuft und legt 27 Yards ins Seitenaus zurück, darauf folgen 2 unvollständige Pässe, bevor Simmons Florian Rabe mit 17 Meter per Pass bedient. Simmons läuft erneut für 4 Yards ins Aus, wieder folgen 2 unvollständige Pässe, davon einer in der Endzone auf Florian Rabe, dem das Leder durch die Unterarme flutscht – dass wäre es gewesen, aber Nürnberg hat noch 4 Sekunden auf der Uhr, genug für Simmons noch den finalen Wurf zu landen, doch auch dieser wird dem Nürnberger Angreifer in der Endzone aus den Händen geschlagen.

 

Kempten gewinnt eine spannende Begegnung bei der beide Teams stetig auf Augenhöhe waren. Nürnberg hatte in dieser Partie mit vielen Verletzungen und „Urlaubern“ zu kämpfen, vor allem in der Defensive, hier fehlen neben den beiden Verteidigern und Kickern Zoran Sisak und Kai-Pilip Stief, auch noch Billy Arrington und Kasey Smith und die Allgäuer mussten auf ihre beiden verletzten Receiver-Brüder Christian und Stefan Hafels verzichten, trotzdem war es eine spannende Partie bis zum Schluss mit dem besseren Ende für den Tabellenführer aus dem Allgäu. Kempten bricht mit diesem Erfolg den Heimsiegrekord der Nürnberg Rams, die seit 2008 kein Pflichtspiel am Zeppelinfeld verloren haben.

 

Cheftrainer Martin Hanselmann nach dem Spiel: „Wir sind auch hier wieder als Team aufgetreten und haben alles bis zu Schluss gegeben, Wir waren immer dran und hätten hier sogar gewinnen können, zumindest wäre ein Unentschieden für uns drin gewesen. Ich danke allen unseren Fans die uns heute wieder so Lautstark unterstützt haben. Wir bereiten uns jetzt auf das nächste Heimspiel in einer Woche gegen die Holzgerlingen Twisters vor, denn hier haben wir auch noch eine Rechnung aus der Vorrunde offen“.