Bereits einige Zeit vor dem Schlusspfiff in Mainz hatte die Neuigkeit die Runde gemacht, dass der AFVD bekannt gegeben hatte, dass nicht nur der Meister der Regionalliga in die zweithöchste deutsche Spielklasse aufsteigen würde, sondern auch der Zweitplatzierte. Bei noch drei ausstehenden Partien, einer eigenen Bilanz von 7:0 Siegen und bereits vier Freiburger Niederlagen kann Universe schlechtesten Falls noch eben jenen zweiten Platz einnehmen, der zum Aufstieg berechtigt.
Der knappe 6:0-Sieg gegen die Golden Eagles rückte angesichts des Aufstieges schnell in den Hintergrund, zumal die Abwehrreihe und das - aufgrund beruflicher und gesundheitlich bedingter Ausfälle - stark eingeschränkte "Waffenarsenal" der Frankfurter das Geschehen auf dem Platz dominierten und der Vergleich dadurch nicht gerade als sehenswerteste Universe-Partie in die Geschichte eingehen dürfte. Dabei konnten die Gäste der Mainzer auf ihre Fans zählen, die einen überwältigenden Großteil der Zuschauerzahl stellten. Als Mitte des ersten Quarters die Gastgeber nach einem Fumble an der Frankfurter 10-Yard-Linie das Ei erhielten, sorgten die lila Anhänger erstmals für immense Lautstärke und drängten die Mainzer Angreifer gemeinsam mit der überragenden AFC-Defense erstmals zurück. Das 30-Yard-Field Goal der Eagles misslang zwar, doch auch die "Men in Purple" schafften es nicht, Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen. Erst eine Minute vor Ende des Viertels sorgte Quarterback Ian Mitchell mit einem 34-Yard-Touchdown-Lauf für die einzigen Punkte des Tages. Zuvor hatte Adrian Hensel eine Interception gefangen und den Touchdown erst möglich gemacht; Robert Stinchcombs PAT wurde anschließend geblockt.
Das zweite und dritte Quarter verlief danach recht ereignislos. Negativer Höhepunkt war dabei für die Frankfurter sicherlich das Ausscheiden Mitchells, der sich eine Knieverletzung zuzog. "Wir haben mit Doc Raussens den besten Arzt, den man sich vorstellen kann", beruhigte Head Coach Markus Grahn nach dem Spiel. "Morgen abend wissen wir, was Ian hat…" Den Fans gab Mitchell Grund zur Hoffnung, denn nach der Halbzeit spielte der US-Amerikaner noch einige Plays, nahm danach aber sicherheitshalber auf der Bank Platz. Der für ihn auf die Quarterbackposition gerückte Kai "Tebow" Schlegel erfüllte seine Aufgabe mit Bravour und führte die Gäste unter dem Jubel der lila Fans mehrmals zu neuen First Downs. Die Anhänger der Frankfurter waren es auch, die den Eagles in der entscheidenden Phase zwar keine Auszeit aufzwangen, doch aber dafür sorgten, dass eine 5-Yard-Strafe wegen Spielverzögerung gegen das Mainzer Team ausgesprochen wurde.
Nach einer Interception James Taylors in der eigenen Red Zone kamen die Frankfurter kurz vor Ende des Spiels nicht mehr über die 50-Yard-Linie hinaus und im letzten Drive der Mainzer schrammten die Gastgeber nur haarscharf an einem Touchdown vorbei. Ein Fumble wurde von Marc Gräff recovered und die letzten 17 Sekunden vom AFC abgekniet.
Die Fans stimmten nach dem Schlusspfiff "Defense Defense"-Sprechchöre an und posteten anschließend "Geil, geil, geil!", "Glückwunsch, ihr seid famos!" oder "Ready to kick some GFL2-asses…" im Internet.
Stimmen zum Spiel:
Markus Grahn, Head Coach: "Wir hätten besser spielen müssen, aber die Hauptsache ist, dass wir gewonnen haben. Mainz hat gut gekämpft und viele Chancen genutzt, es uns schwer zu machen. Universe hat als Team gut gekämpft und hatte eben auch einen zwölften Mann an der Seitenlinie… Vielleicht war dieser knappe Sieg ein geeigneter Wake-up-Call für die letzten drei Spiele."
Roberto Tossuti, Quarterbacks-Coach: "Ich hatte die ganze Woche ein schlechtes Gefühl, da aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen die Trainingsbeteiligung schwächer ausfiel als bisher. Heute hatten die Back-ups die Chance, ihr Können unter Beweis zu stellen. Leider war von einigen Spielern wirklich zu wenig zu sehen, während andere über sich hinaus gewachsen sind. Kai Schlegel zum Beispiel, der den gesamten Winter und in die bisherige Saison nur Defense gespielt hat und heute eine unglaubliche Performance als Quarterback gezeigt hat."
Kai Schlegel, Defense Line: "Mainz war deutlich besser als noch vor einigen Wochen in Frankfurt. Dass wir nur mit einem Rumpfkader antreten konnten, hat die Sache natürlich nicht leichter gemacht. Aber die D-Line hat wieder tolle Arbeit geleistet und ist jetzt immerhin seit über 200 Minuten ohne Gegenpunkt!"