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Revanche für die Unicorns

Nach dem zweiten Saisonerfolg der Berlin Adler gegen Düsseldorf Panther am 2.Juli, war es am letzten Samstag endlich wieder Zeit für Football im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion. Mit den Schwäbisch Hall Unicorns kam ein starker Gegner nach Berlin. Die Einhörner wollten Revanche für die Heimniederlage im ersten Interconference Spiel am 29.05. in Hall, bei dem die Adler knapp aber siegreich vom Platz gingen.

Nun stand das Rückspiel auf dem Plan und Ira Vandever, der Ausnahme-Quarterback der Unicorns, war hoch motiviert. Unterstützung hatten die Unicorns auch dabei. Ein Fanzug brachte 200 Fans aus Schwäbisch Hall nach Berlin. Es war alles angerichtet, nur das Wetter spielte an diesem Tag nicht mit. Für viele der wohl kälteste Juli-Tag seit langem, doch das hielt die beiden Teams nicht davon ab den Fans ein spannendes Spiel zu präsentieren.

Pünktlich um 18.00Uhr kamen die "Zebras" aufs Feld um den Cointoss durchzuführen. Die Unicorns gewannen den Münzwurf und entschieden sich für den Return. Die Offense um Ira Vandever wirkte konzentriert und konnte tief in die Redzone der Adler dringen. Unicorns RB Timm Siegmann war es, der nach einem kurzen Pitch von Vandever, zum 00:06, in die Endzone sprintete.(PAT Marc Biedenkapp) Der anschließende Kick Off der Unicorns landete erst hinter dem Spielfeld, so dass die Adler Offense den Ball an der zwanzig Yard-Linie in die Hände gedrückt bekam. Nach der schweren Verletzung von Björn Dreier, bei den World Games in Duisburg, übernahm nun Martin Senz die Aufgaben des Ballträgers. Senz ist ein sehr vielseitiger Spieler, der auch auf der Position des Passempfängers eingesetzt werden kann. An diesem Tag jedoch hatte er die schwere Aufgabe gegen die Unicorns-Defense das Lederei so weit wie möglich nach vorne zu tragen. Dies gelang ihm auch! Mit Läufen durch die Mitte konnte der wendige Berliner wichtige Yards gutmachen. Der Passangriff um Eric Kresser schien am heutigen Tag überhaupt nicht konzentriert. Immer wieder wurden Bälle fallen gelassen, oder verfehlten um Weiten ihr Ziel.

Wie schon so oft in dieser Saison, blieb der Adler Angriff im ersten Quarter weit hinter seinen Möglichkeiten, so dass man schließlich an der Mittellinie im vierten Versuch den Ball per Punt an die Gäste abgeben musste.

Ira Vandever nutze Lücken in der Adler-Defense aus und entwischte immer wieder dem sicher geglaubten Sack der Defensive-Line der Adler. Mit einem Playaction-Spielzug und dem anschließenden weiten Pass auf Kai Rabus, der den Ball erst in der Endzone wieder her gab, brachte Vandever die Unicorns weiter und vergrößerte den Vorsprung auf 00:14 (PAT Marc Biedenkapp).

Nach einem erneuten erfolglosen Drive der Adler hielt die Defense die Einhorn-Offense im vierten Versuch und erzwang den Ball für die Adler. Nun endlich gelang es die Schwächen der Unicorns Verteidigung auszunutzen und First Downs zu erzielen. Mit einem schönen Pass über 10 Yards bediente Eric Kresser Nationalmannschafts Wide Receiver Sebastian Judis in der Endzone und verkürzte auf 07:14 (PAT Benjamin Scharweit).

Vandever machte weiter wo er aufgehört hatte. Mit einem Touchdown! Kurz vor der Halbzeit nach einer erneut schwachen Vorstellung der Adler Offense bediente der Unicorns QB seinen Kollegen Johannis Brenner zum 07:21 (PAT Marc Biedenkapp).

Mit diesem Ergebnis trennten sich beide Teams auch in die Halbzeit. Die Berliner Fans trauten ihren Augen kaum. Wie kann es sein, dass eine so talentierte Mannschaft so viele Fehler macht und nicht ihr Potential ausschöpft. Fragen über Fragen. Fakt ist jedenfalls, dass die Angriffsformation ihrer Verteidigung nicht genügend den Rücken stärkt und seit Saisonbeginn unter ihren Erwartungen bleibt. Man hat zwar die zweitbeste Punktequote in der GFL, aber realistisch gesehen, konnte man in den Spielen nur in der zweiten Halbzeit überzeugen. Da lief man aber bereits dem anderen Team hinterher und versuchte den Ausgleich zu erzielen. In der Kabine schien die Ansprache von den Coaches gewirkt zu haben, wie verzaubert kam die Mannschaft aus der Kabine. Zumindest für den ersten Drive. Mit Pässen von Kresser auf Judis und Wack, konnten die Adler wichtige Yards gutmachen. Adler-Urgestein Alessio Warnstedt verkürzte den Rückstand nach einem kurzen Lauf in die Endzone und es stand 14:21 (PAT Benjamin Scharweit) Jetzt hatte die Adler Defense Blut geleckt. Immer wieder konnten sie Vandever und seine Offense unter Druck setzen. Im entscheidenen Moment ballerte Vandever das Lederei jedoch in Richtung Endzone. Nach 60 Yards landete das Schweineleder in den Händen von einem Unicorns Receiver, der die letzten Yards zum 14:28 in die Endzone stolperte (PAT Marc Biedenkapp).

Anscheinend spielt die Berliner Offense unter Druck immer am Besten. So auch im weiteren Spielverlauf. Läufe von Alessio Warnstedt und Martin Senz brachten die Angriffsformation weiter in Richtung Unicorns Endzone. Doch wieder war es Sebastian Judis dem es vorbehalten war, den Anschlusstouchdown zu erzielen. Nach einem weiten Pass sprintete er die restlichen Yards in die Endzone und nach dem PAT von Benjamin Scharweit zum 21:28, war der Deutsche Meister wieder im Spiel. Doch Vandever war an diesem Tag einfach nicht zu stoppen. Jetzt machte sich erneut die dünne Personaldecke in der Defensive Line der Adler bemerkbar. Mit Robert Laffin und Dominic Gast fehlen immer noch die beiden Stammspieler auf der Defensive Tackle Position. Es ist sehr schwer Vandever unter Druck zu setzen, wenn man keine starke Defensive Line hat. Mit vier Linebackern versuchte die Verteidigung den wendigen Spielmacher aus dem Konzept zu bringen.

Im entscheidenen dritten Versuch konnten die Adler den Unicorns QB stoppen, aber ein Personal Foul machte alle Bemühungen zu nichte und man servierte den Einhörnern den Ball in glänzender Feldposition. Während die Berliner Verteidigung keine effektiven Mittel fand um das Laufspiel um Vandever zu stoppen, zeigten sich auch die Schiedsrichter nicht von der besten Seite. Immer wieder wurde diskutiert und Entscheidungen auf beiden Seiten in Frage gestellt. Aber wie heist es so schön, nicht die Referees verlieren das Spiel sondern die Spieler.

Kurz vor der Endzone hatten die Verteidiger eigentlich alle Unicorns Spieler gedeckt, aber Vandever nahm die Füße selbst in die Hand und rannte in die Endzone. Damit vergrößerte er den Punktestand auf 21:35 (PAT Marc Biedenkapp).

Doch die Adler gaben sich auch noch nicht geschlagen. Mit einem Passfeuerwerk bediente Kresser im vierten Viertel seine Receiver. Estrus Crayton sicherte sich nach einem 12-Yard Pass von Kresser einen weiten Touchdown und brachte die Berliner wieder näher an die Unicorns heran.

Leider wurde der PAT von den Unicorns nach einem zu hohen Snap geblockt und so stand es in der Mitte des letzten Viertels 27:35 aus Sicht der Adler. Im anschließenden Driver der Unicorns konnte die Defense den wendigen Quarterback der Haller endlich aus dem Rhythmus bringen. Das Backfield der Berliner deckte die Unicorns Receiver, so dass die Linebacker Crew um Friedrich und Flemming freie Bahn auf Vandever hatte. Im vierten Versuch gaben die Gäste den Ball per Punt an die Adler ab. Der Angriff der Berliner hatte noch genug Zeit zur Verfügung und setzte zum Angriff an. Mit Pässen auf Olaf Fischer und Estrus Crayton, kämpften sich die Adler weiter in Richtung Endzone. Eric Kresser bediente Estrus Crayton mit seinem vierten Touchdown Pass des Tages zum 33:35. Um den erlösenden Ausgleich zu schaffen musste man die Two Point Conversion versuchen.

Kresser bekam den Ball von Center Eric Schramm in die Hände gelegt, fand aber keine freie Anspielstation und überwarf einen Adler Receiver. Mit über zwei Minuten auf der Spieluhr betraten die Unicorns erneut das Feld. Mit Läufen versuchten die Haller die Zeit von der Uhr zu nehmen. Doch die Jungs in der Defense leisteten ganze Arbeit und brachten die Adler zurück ins Spiel. Allerdings war nach drei First Downs Endstation für die Adler. Im entscheidenen vierten Versuch entschied sich Kresser für eine zu eng gedeckte Anspielstation und der Comeback Versuch war beendet. Die Unicorns knieten nur noch ab und feierten den verdienten Sieg. Zu lang ließen sich die Adler Zeit, um den Angriff ins Rollen zu bringen. Der Unterschied am heutigen Tag war die erste Halbzeit. Die Unicorns erspielten sich früh genug eine Führung, der die Adler den gesamten Spielverlauf nachliefen.

Lichtblicke an diesem Spieltag waren Sebastian Judis mit zwei gefangenen Touchdowns und Tony Driver, der die Angriffsformation, mit seinen Returns, immer wieder in glänzende Position brachte. Auch Martin Senz konnte dem Druck gerecht werden, und tankte sich mit seinen Läufen durch die Unicorns Defense. Dennoch fehlen auf beiden Seiten des Teams wichtige Stammspieler, was die derzeitige Situation nicht gerade leichter macht.

"Das Potential im Team ist vorhanden, wir müssen es nur nutzen und unsere individuellen Fehler abstellen. Zu viele Fehler kombiniert mit unserem Verletzungspech in der Defense brechen uns in entscheidenen Situationen das Genick." so Adler Head Coach Pat Donohoe.

Bereits am 6.August kommt der nächste schwere Gegner in das Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion. Mit den Hamburg Blue Devils erwarten die Adler ein hochklassiges Team in der Hauptstadt. Gegen die Teufel muss man unbedingt gewinnen, damit das deklarierte Saisonziel Playoffs nicht endgültig aus der Hand gleitet.

 

Berlin Adler Football

Verfasser: Tim Friedrich