Frage:

Schon aufgeregt wegen des Spiels am Samstag?

RF:

Na klar. Schließlich hätte ich mir das vor drei, vier Jahren nicht träumen lassen. Damals spielten wir mit den Monarchs noch in der dritten Liga. Und dann plötzlich diese Entwicklung. Im Mai 2003 das erste GFL-Spiel, im Juli dann Dritter bei der WM, und jetzt sogar das Länderspiel zu Hause. Das ist einfach phantastisch.

Frage:

Bei der WM im letzten Jahr haben Sie im Spiel um Platz drei gegen Frankreich ihre Leistung mit einem Touchdown gekrönt. Der Schlüssel zum Sieg damals?

RF:

Ach ich will das nicht überbewerten. Da gehört vor allem bei einem Abwehrspieler auch immer etwas Glück dazu. Die Franzosen hatten damals durch ein Fumble den Ball verloren. Ich stand an der richtigen Stelle, reagierte am schnellsten und trug das Ei in die Endzone. Das hätte jeder andere wahrscheinlich auch gepackt. Im Nachhinein sehr witzig war allerdings, dass auf der anderen Seite damals Yoan Schnee auf dem Feld stand. Der Mann, der ja jetzt seit gut einem Monat in der Offense für die Monarchs spielt. Wir haben letztens auch noch mal über das WM-Spiel diskutiert. Das wurmt ihn immer noch.

Frage:

Die deutsche Mannschaft kommt drei Tage vor dem Spiel zu einem kurzen Trainingslager nach Dresden. Wie ist es überhaupt möglich, innerhalb so kurzer Zeit die Mannschaft in Sachen Spielsystem einzustellen?

RF:

Das ist gar nicht so kompliziert. Sicherlich gibt es verschiedene Ansätze der Trainer in den Clubs. Oft ist es aber einfach so, dass es für ähnliche Spielzüge nur andere Bezeichnungen gibt. Aber natürlich werden wir in der Nationalmannschaft nie die Fülle an verschiedenen Spielzügen im Play-Book haben, wie im Verein.

Frage:

Sie arbeiten nur einen Steinwurf vom Stadion entfernt als Guide in der Gläsernen VW-Manufaktur. GabŽs Sonderurlaub vom Arbeitgeber?

RF:

(Lacht) Leider nein… Die meisten wissen zwar, dass ich am Samstag auflaufen werde und viele Kollegen werden auch vorbeischauen. Aber trotz allem – für die zwei Tage Trainingslager musste ich Urlaub nehmen.

Frage:

Am kommenden Wochenende steht bereits das nächste Ligaspiel beim Deutschen Meister in Hamburg an. Hat man das im Hinterkopf, wenn ein gegnerischer Spieler auf einen zustürmt, spielt man vielleicht nur mit 80 Prozent und weicht auch mal einem Tackle aus?

RF:

Das kann man gar nicht. Wenn man nicht volle Power spielt, ist außerdem die Gefahr von Verletzungen viel größer. Deshalb gilt auch am Samstag – jeder gibt 100 Prozent.

Frage:

Wie geht das Spiel am Samstag aus?

RF:

Auch wenn die Tschechen in den letzten Jahren enorm aufgeholt haben – ich glaube an einen Sieg für Deutschland. Schließlich haben wir hier mit der German Football League auch die stärkste Liga in Europa. Und das wollen wir am Samstag auf dem Platz auch zeigen.