Kurz vor der Abfahrt in den Norden mussten die Offiziellen wieder einige zusätzliche Ausfälle verkraften. Dennis Hillebrand, Fabian Sorgen, Stiv Sammartano, Martin Scholz, Christopher Cauvet und Markus Patschke fielen kurzfristig aus und so war es ein schwacher Trost, dass mit Christopher Buers wenigstens ein Stammspieler wieder zurück ins Team kam. Alleine in der Essener Defense fehlten sechs der elf Spieler aus der Startformation, so dass einige der Spieler sowohl in der Offense, als auch in der Defense spielen mussten.
Vor dem Spiel sorgte jedoch erst einmal ein Ereignis für Betroffenheit und ließ den Sport in den Hintergrund treten. Bei dem obligatorischen Feuerwerk für die Hurricanes sorgte wohl der anhaltende Regen für einen Kurzschluss. Der verantwortliche Feuerwerker stand direkt neben den Feuerwerkskörpern, als diese unkontrolliert explodierten. Mit einen Jochbeinbruch und Verbrennungen wurde er in einem Krankenhaus eingeliefert.
Nach dieser Unterbrechung nahm das Spiel seinen erwarteten Verlauf. Die Kieler hatten keine Schwierigkeiten, spielten so stark auf wie vor 14 Tagen. Und schon wenige Sekunden nach dem Kick-Off konnten sie die ersten Punkte auf die Tafel bringen. Timo Groos fing einen 8-Yard-Pass von Quarterback Jeff Welsh und trug den Ball als Erster in die Essener Endzone. Julian Dohrendorf kickte durch die Torstangen, 7:0 für die Gastgeber. Im nächsten Kieler Drive erhöhte Dohrendorf dann auf 14:0. Er trug einen 37-Yard-Pass von Welsh in die Endzone der Cardinals und kickte auch den PAT. Auch im zweiten Quarter ließen die Hurricanes kaum Raumgewinn der Essener zu, weshalb die Essener Defense die meiste Zeit auf dem Rasen verbrachte. In den zwölf Minuten konnte der Deutsche Meister wieder zwei Mal punkten. Den dritten Touchdown machte Quarterback Welsh selbst, vier Spielzüge später nahm LeRoy Kelly einen Punt der Cardinals nur 50 Sekunden vor der Halbzeit auf und lief 65 Yards in die Essener Endzone zum Return-Touchdown. Mit zwei erfolgreichen PATs von Julian Dohrendorf ging es mit 28:0 in die Pause.
In den letzten beiden Quartern kämpften die Cardinals weiter gegen den starken Gegner und ließen trotz Rückstand die Köpfe nicht hängen. Die Angriffe von Tobias Lupp und der Offense trugen leider keine Früchte und konnten von der Kieler Defense vereitelt werden. Die Essener Defense hielt aber weiter gegen die Hurricanes und ließ nur zwei weitere Touchdowns zu. Im dritten und vierten Quarter war es jeweils Julian Ampaw, der das Leder-Ei in die Redzone der Cardinals tragen konnte. Beide PATs kickte Julian Dohrendorf – Endstand 42:0 für den Titelverteidiger.
Cardinals-Präsident Wilfried Ziegler fand auch nach dieser Niederlage wieder aufbauende Worte für das Team. „Die Mannschaft hat bis zum Schluss nicht aufgehört zu kämpfen und hat alles gegeben. Auf dem Rasen zeigen wir Herz und halten auch bei Rückständen weiter dagegen. Durch Personalmangel mussten einige Spieler sowohl in der Offense als auch in der Defense spielen, das ist natürlich eine enorme Doppelbelastung. Die Jungs haben sich die Sommerpause jetzt richtig verdient und danach schauen wir, wie es weiter geht. Wir werden die Zeit nutzen, um uns zu sortieren, neu zu ordnen, um dann die Siege einzufahren, die sich das Team verdient hat“
Bis zum 24. Juli haben die Cardinals jetzt Zeit, den Kader wieder auf Vordermann zu bringen und kleinere und größere Verletzungen auszukurieren.
Bei den Munich Cowboys könnten die ersten Punkte für die Men in Blue drin sein, denn beim Hinspiel im Sportpark am Hallo konnten die nur mit einem knappen 15:18 weniger als zwei Minuten vor Spielende gewinnen.
