Am Samstag geht sie los, die Football-Bundesliga-Saison 2004. Für die Schwäbisch Hall Unicorns beginnt die Runde mit einer schweren Aufgabe im Interconference-Spiel bei den Berlin Adlern (Kick-Off 18:00 Uhr im Friedich-Ludwig-Jahn-Sportpark, Berlin). Unterstützt werden die Haller dabei von 315 Fans, die das Team auf der Reise im Sonderzug begleiten."Zum Saisonauftakt erwartet die Berlin Adler ein schwerer Brocken", ist in der aktuellen Ausgabe des Footballmagazins HUDDLE zu lesen. Begründet wird diese Einschätzung mit dem überraschenden 35:28-Erfolg der Haller von vor einem Jahr, als man zum Saisonauftakt ebenfalls in Berlin antreten musste. Für die Unicorns klingt der Satz allerdings eindeutig nach verkehrter Welt. Sie haben zusammen mit dem größten Teil der deutschen Footballszene einen genau umgekehrten Blick auf die Kräfteverhältnisse beim am Samstag anstehenden Spiel bei den Adlern, die neben den Braunschweig Lions in diesem Jahr als der heißeste Meisterschafts-Favorit gehandelt werden.Im Haller Lager geht niemand davon aus, dass sich das Team aus der Bundeshauptstadt ein zweites Mal derart die Butter vom Brot nehmen lässt, wie sie es vor Jahresfrist getan hatte. Berlins Headcoach Kent Anderson bestätigt das: "Letztes Jahr haben wir fünf Spiele gebraucht,
150 Fans kamen am vergangenen Freitag zur Spielerpräsentation ins Haller Globe Theater. Nach Berlin wird das Team von mehr als doppelt so vielen Anhängern begleitet
um ein Team zu werden. Dieses Jahr werden wir von Spiel eins an gleich Vollgas geben können."
Anderson weiß um die Stärke seines Teams, das fast alle Leistungsträger des letzten Jahres - darunter auch der amerikanische Ausnahmespieler Estrus Crayton - behalten und sich darüber hinaus noch markant verstärken konnte. "Unser Saisonziel heißt Endspiel, und wer ins Endspiel will, will auch Meister werden", so die selbstbewusste Aussage Andersons zum Saisonziel der Adler.
Schwächer als im Vorjahr schätzen sich allerdings auch die Unicorns nicht ein. Auch sie hatten nur
wenige Abgänge nach der Saison 2003 zu verkraften und konnten den Kader noch um 15 Neuzugänge aufstocken. "Die jungen Spieler aus dem letzten Jahr haben an Erfahrung gewonnen und werden in diesem Jahr mehr Verantwortung tragen können", sagt Unicorns-Headcoach Siegfried Gehrke. Außerdem kann er insbesondere in der Offense auf ein eingespieltes Team bauen, das schon in der Vorbereitung überraschend wenig Abstimmungsprobleme hatte. Trotzdem: "Wir fahren alles andere als chancenlos nach Berlin, aber eindeutig als Außenseiter", meint auch der Haller Cheftrainer.Auf jeden Fall wird es den Hallern nicht an Unterstützung bei diesem Auswärtsspiel mangeln. 315 Fans begleiten das Team in dem mit Unterstützung des Hauptsponsors eigens für dieses Spiel gecharterten Fanzug. "Unsere Erwartungen bezüglich der Resonanz auf dieses einzigartige Angebot wurden weit übertroffen", freut sich Unicorns-Vorsitzender Jürgen Gehrke. Um 7:10 Uhr startet der Sonderzug am Samstag am Bahnhof Schwäbisch Hall-Hessental in Richtung Bundeshauptstadt. Am nächsten Morgen um 6:00 Uhr wird er wieder zurück sein und vielleicht 315 Fans sowie ein Football-Team in Feierlaune entlassen, wenn das HUDDLE-Magazin mit seiner Einschätzung doch richtig liegen sollte.