Pünktlich zum Beginn der GFL-Rückrunde kommt es damit zum erneuten Spitzenduell der beiden derzeit vermeintlich besten Teams aus dem Football-Norden und Süden. Das Hinspiel in der Löwenstadt konnten die Lions zu Saisonbeginn noch mit 30:20 für sich entscheiden, doch schon da war deutlich zu sehen, dass die Marburger sich nicht kampflos in die Reihe der Südligisten einreihen wollen, die in schöner Regelmäßigkeit im Rahmen der Interconference-Spiele gegen die Mannschaften aus dem Norden verlieren. Erst nach einem harten Kampf hatten die Niedersachsen vor eigenem Publikum die beiden Pluspunkte eingefahren und einen ähnlichen Spielverlauf erwartet Lions-Cheftrainer Kent Anderson auch für das Rückspiel. Die Marburger sind derzeit gut drauf. Sie haben den EFAF-Cup gewonnen, sie sind Tabellenführer der Südgruppe und wollen nun ein weiteres Nordteam schlagen. Wir sollten uns also auf einen ganz schweren Gang einstellen, denn die Mercenaries werden sicher mit breiter Brust auftreten.
Ganz besonders gilt dies bestimmt auch für Quarterback Joachim Ullrich, der in diesem Jahr schon zwei Goldmedaillen gewinnen konnte. Mit seinem Verein den EFAF-Cup vor einigen Wochen und vor Wochenfrist dazu noch Edelmetall bei den World Games in Duisburg. Ihn gilt es sicherlich unter Druck zu setzen und zu stoppen, wenn man den brandgefährlichen Angriff der Marburger an die Kette legen will.
Beim amtierenden Südmeister stechen im Angriff neben Ullrich besonders die Wide Receiver Filip Pawelka und Eddie Larkins sowie die US-Importe Gerome Castleberry und Charles Henderson heraus. Die Klasse dieser Akteure zeigte sich schon in Braunschweig und man muss sicher kein Prophet sein, um der Lions-Verteidigung einen arbeitsreichen Tag vorauszusagen.
In der Defense der Mercenaries stehen mit Sebastian Tuch ein weiterer Nationalspieler sowie mit Mike Overly, Roy Fritz und Sammie Walden weitere herausragende Akteure. Im Gegensatz zu den Braunschweigern gehen die Gastgeber am Sonntag fast ohne verletzte Spieler in die Partie, was sicher auch noch ein kleiner Vorteil für sie sein könnte. Doch diesen Aspekt möchte Kent Anderson im Vorfeld nicht gelten lassen. Natürlich fehlen uns viele wichtige Spieler, doch die Zeit des Jammerns ist nun vorbei. Die Spieler, die nun auf dem Feld stehen werden, müssen ihre beste Leistung bringen und dann haben wir sicher auch eine gute Chance in Marburg zu bestehen. Es nützt uns jetzt nichts, bei jedem Spiel immer über unser Krankenlager zu jammern, denn darauf werden die nächsten Gegner ganz sicher keine Rücksicht nehmen.
Und auch aus einem anderen Grund sieht der sportliche Leiter die Partie in Marburg als äußerst richtungsweisend an. Fast alle unsere Konkurrenten in der Nordgruppe haben vermeintlich leichtere Interconference-Gegner als wir. Wir müssen von daher also zusehen, dass wir unsere Tabellenführung gegen den wohl stärksten Südligisten verteidigen. Nach der Partie in Marburg steht für die komplette GFL erneut ein spielfreies Wochenende auf dem Spielplan, denn dann reist die Nationalmannschaft zur Europameisterschaft nach Schweden, wo sie am 28. Juli zuerst auf England trifft.