Scorpions erst nach der Pause durchschlagskräftig - Hölker fällt für den Rest der Saison aus

Viel Geduld benötigten die 630 Zuschauer beim 35:20-Sieg (0:6 / 7:6 / 21:0 / 7:8) des Tabellenführers der GFL Süd über die Darmstadt Diamonds. Bis weit ins dritte Quarter hinein musste die Scorpions-Defense das Spiel offen halten, bevor der Angriff erfolgreich in die Gänge kam. Punkte durch Patrick Geiger (20), Chris Jackson (6), Sebastian Kärcher (6) und Sascha Wurster (3).

 

Auf keinen Fall wollten die sich Scorpions -wie im Hinspiel- durch zahlreiche Penalties und Fumbles in Schwierigkeiten bringen. Doch gleich beim ersten Spielzug der Partie verloren die Gastgeber bei der vorgesehenen Übergabe von Patrick Fajfr an Patrick Geiger den Ball, der von Darmstadt an der 34yd-Linie gesichert wurde. Doch neben der Scorpions-Defense hatten die Darmstädter oft mit sich selber zu tun, denn zahlreiche Penalties ließ deren Drive zu einer zähen Angelegenheit werden, bevor sie durch einen Pass von Gäste-QB Mechelena auf Mannsee in Führung gehen konnten.

Bis zu Beginn des zweiten Quarters wechselte dann mehrfach das Angriffsrecht, denn die heimische Verteidigung ließ nun wenig Raumgewinn zu, nach wie vor durch Darmstädter Regelwidrigkeiten unterstützt. Die Scorpions-Offense tat sich nach wie vor schwer und leistete sich gar einen erneuten Ballverlust durch einen Fumble von Marc Wiedmann.

 

Nach dem ersten Seitenwechsel dann das erste Lebenszeichen: Abwechselnd duch Pass und Lauf wurde der Ball nun erfolgreicher bewegt. Dann ein tiefer Pass über 25yd auf Frank Hofmann, der sich über die linke Seite Richtung Darmstäder Endzone bewegte. Darmstadts Thomas Albrecht wußte sich dabei nicht anders zu helfen, als Hofmann am Gesichtsgitter wie ein Fisch am Haken an der Vorwärtsbewegung zu hindern (siehe Bildergallerie Homepage). Mit dem Raumgewinn und der fälligen Raumstrafe fanden sich die Scorpions an der gegnerischen 4yd-Linie wieder, von wo aus FB Sebi Kärcher den Anschluss und Sascha Wurster mittels Extrapunkt die 7:6-Führung erzielten. Die Diamonds zeigten sich in der Folge recht variabel. Und übernahmen durch Sebastian Reeg erneut die 7:12-Führung, die Conversion konnte unterbunden werden. Danach erneut ein zerfahrenes Spiel mit vielen Unterbrechungen, wobei der heimische Angriff sich nicht wie gewohnt in Szene setzen konnte. Wichtig hier, dass sowohl der letzte Darmstädter Drive vor als auch der erste nach der Halbzeitpause von der Scorpions-Defense gestoppt werden konnte, darunter ein Team-QB-Sack für fast 10yd Raumverlust.

In der Pause reagierten sowohl Offense-Coach Tom Ross als auch Defense-Coach Andreas Wengertsmann auf das Gesehene und nahmen in ihren Units entsprechende Änderungen vor, die ihre Wirkungen nicht verfehlten. Zunächst jedoch war es Hassan Rashid, der den Punt der Diamonds an die Darmstädter 29yd-Linie zurücktrug. Von dort aus gelangen RB Patrick Geiger 3 Läufe, der letzte über 6yd sowie eine Conversion zur erneuten 15:12-Führung. Und die Scorpions setzten nach. Die Verteidigung ließ keinen Raumgewinn zu und brachte die eigene Offense postwendend zurück aufs Feld. Mit dem ersten Spielzug, einem Lauf über 53yd, erhöhte Geiger zum 22:12 (PAT Wurster), womit eine Vorentscheidung gefallen war. Das nun bevorzugte Pass-Spiel der Gäste brachte wenig ein. Michelena wurde ständig unter Druck gesetzt und erreichte kaum seine Empfänger. Und wenn der Ball sie erreichte, wurde er oft nicht unter Kontrolle gebracht. Auf einen Punt-Fake fielen die Scorpions nicht herein und standen danach bereits in der Red Zone der Gäste. Diesmal war es Chris Jackson, der über 7yd gut vorgeblockt die Endzone zum 28:12 erreichte.

 

Bis ins Schlussvierel folgte erneut ein langer Drive der Gäste, der letztlich ebenso erneut mit einem Punt endete, zu wenig ließen die D-Line oder die Linebacker der Scorpions zu. Dabei zog sich allerdings Joachim "Jojo" Hölker einen Wadenbeinbruch zu und fällt somit für den Rest der Saison aus. Sicher keine leichte Aufgabe für Andreas Wengertsmann, die Ausfälle von Stefan Gairing, Jeff Carpenter und nun eben Hölker in den kommenden schweren Spielen zu kompensieren.

Doch zunächst sorgte die Offense über das gewohnte Laufspiel über Jackson, Kärcher und zuletzt erneut Geiger über 9yd zum 35:12 (PAT Wurster) für die endgültige Entscheidung. Schon innerhalb der letzten zwei Minuten stellten die Diamonds durch Michelena über 11yd den Endstand von 35:20 (Conversion Reed) her, indem sie nach einer Interception an der 26yd-Linie der Scorpions in aussichtreiche Position gekommen waren.

 

Ein Arbeitssieg also, der die Scorpions erst in der 2.Spielhälfte zum Erfolg brachte. Die Gäste waren der erwartet unangenehme Gegner und gaben zu keinem Zeitpunkt der Partie auf. Nun gilt es, sich auf die schwere Begegnung gegen die Schwäbisch Hall Unicrons zu konzentrieren. Im BaWü-Derby am kommenden Samstag im Haller Hagenbachstadion (Kickoff 17 Uhr) entscheidet sich für beide Mannschaften, wohin der Playoff-Zug geht. Ein Sieg der Scorpions würde das Heimrecht im Viertelfinale bedeuten.

 

Scores:

00 : 06 Mannsee 8-Meter-Pass von Michelena

07 : 06 Kärcher 4-Meter-Lauf von Kärcher (PAT Wurster)

07 : 12 Reeg 7-Meter-Lauf

15 : 12 Geiger 6-Meter-Laur (Conversion Geiger)

22 : 12 Geiger 53-Meter-Lauf (PAT Wurster)

28 : 12 Jackson 5-Meter-Lauf

35 : 12 Geiger 9-Meter-Laur (PAT Wurster)

35 : 20 Michelena 11-Meter-Lauf (Conversion Reed)

 

Zuschauer: 630