Scorpions im EFAF-Cup ausgeschieden

Ein Ende der Halbfinalträume im EFAF-Cup bereiteten die Hohenems Blue Devils den Stuttgart Scorpions. Mit 12:20 (0:0 / 0:0 / 12:14 / 0:6) schieden die Gastgeber gegen die Österreicher aus. Während die Defense und die Special-Teams die zuletzt gesehenen Leistungen zeigten, gelang der enttäuschenden Offense gegen die gut eingestellten und aggressiv agierenden Gäste-Verteidugung nur wenig.

 

Dabei musste Defense-Coach Andreas Wengertsmann im Vorfeld des Spiels mit Jeff Carpenter, Oliver Metzger und Alexander Musch gleich drei Starter ersetzen. Und mit Patrick Geiger fehlte das Arbeitstier im Angriff. Zu guter Letzt fanden bei extrem stürmischen Bedingungen gerade mal 640 Zuschauer ins GAZi-Stadion. Dabei ist "finden" der richtige Ausdruck, denn durch zahlreiche Umleitungen um die Waldau und in Degerloch hatten selbst langjährige Stadiongänger Probleme, den Spielort zu erreichen...

 

Das Spiel selbst geriet bei den erwähnten Windverhältnissen für Pässe zum Glücksspiel, selbst Punts brachten teilweise Minus-Yards ein, sofern Gegenwind herrschte. Und genauso wogte das Geschehen in der ersten Spielhälfte hin und her. Beide Teams konnten sich nicht durchsetzen, von gelegentlichen Ausnahmen, wie einem 55yd-Lauf von Chris Jackson, abgesehen. Gerade die zuletzt starke O-Line konnte kaum Lücken für die Runningbacks schaffen, es reichte selten genug zu 1st Downs. Und so blieb es der Defense vorbehalten, die Glanzlichter zu setzen. Immer wieder brachen die schnellen D-Liner und Linebacker durch und tackelten für Raumverlust, auch die wenigen gefangenen Pässe brachten kaum Raumgewinn. Beide Mannschaften neutralisierten sich gegenseitig.

 

Dafür begann das 3.Quarter mit einem Paukenschlag. Mit einem KO-Return-TD brachte Hassan Rashid die Scorpions mit 6:0 in Führung! Und auch das Wetter stand den Scorpions zur Seite, denn der hohe Kickoff von Sascha Wurster kam nicht weit und konnte von Jasson Scott gesichert werden. Erneut Ballbesitz Scorpions, der allerdings nichs einbrachte. Und auch Hohenems musste im 4.Versuch von der eigenen 10yd-Linie punten. Dabei gab es einen Fumble beim Snap der von den Gästen zwar gesichert wurde, aber an deren eigenen 2yd-Line, trotzdem Tornover on Downs und damit hervorragende Feldposition für die Hausherren. Das ließ sich QB Patrick Fajfr nicht entgehen. Im zweitern Versuch erhöhte er mit einem 1yd-Lauf zum 12:0 und alles schien sich zugunsten der Scorpions zu entwickeln. Doch die Blue Devils wußten eine Antwort in Person vom RB Richmond Appiah, der schon zuvor schwer zu stoppen war. Weiter stellte sich eine 15yd-Strafe gegen die Scorpions als recht nützlich heraus, man fand sich tief in der Stuttgarter Hälfte wieder. Über 20yd gelang es schließlich Appiah durch Lauf, den 12:7 Anschluss zu erzielen (PAT Martinez). Und wie zuvor gab es einen Doppelschlag: An der eigenen 24yd-Line unterlief Chris Jackson ein Fumble, der Ball wurde von Hohenems' Verteidiger Lionel Pieh aufgenommen und in die Stuttgart Endzone zur 12:14-Führung getragen (PAT Martinez). Nachdem der Ballbesitz wieder mehrfach wechselte, bekamen die Scorpions erneut ihre Chance: ein weiter Punt wurde an der 1yd-Linie der Österreicher gesichert und die mussten nach 3 Versuchen an ihrer eigenen 3yd-Linie punten. Geradezu verwegen, hier einen Punt-Fake zu versuchen.

 

Ahmad Spidle war zur Stelle und brachte damit die Scorpions-Offense zu Beginn des Schlußviertels an der gegnerischen 8yd-Linie in Ballbesitz. Doch die Scorpions gingen mit dieser Möglichkeit zu großzügig um. Gerade mal 1yd Raumgewinn stand nach 3 Downs zu buche, deshalb sollte ein Fieldgoal die erneute Führung bringen. Doch der Kick wurde geblockt und Jo Okrah nahm den freien Ball auf und retounierte zum 12:20-Endstand. Danach dominierten wieder beide Defenses, bevor die Hohenemser das Spiel abknien konnten und sich von ihrem Anhang überschwänglich feiern ließen.

 

Auf die enttäuschende Offense-Leistung angesprochen, reagierte Tom Ross ziemlich deutlich "wir haben die ganze Woche schlecht trainiert und das ist das Resultat. Wir müssen die Lehren aus dieser Begegnung ziehen." Andreas Wengertsmann ergänzte: "Nun muss sich unser Blick nach vorne auf die bevorstehenden Aufgaben in der GFL richten." In der Tat, denn am kommenden Sonntag reist die Mannschaft zum Bundesliga-Aufsteiger, den Darmstadt Diamonds.