Sieg Nummer 13

Im insgesamt 20.ten Duell der Meister behielten dieses Mal die Braunschweig Lions die Oberhand. Die Löwen siegten souverän vor 8.629 Zuschauern im Stadion an der Hamburger Strasse mit 34:13 (10:0; 14:7; 10:0; 0:7) über die Berlin Adler. Damit verbesserten sie ihre Bilanz gegenüber dem fünffachen Deutschen Meister auf 13 Siege zu 7 Niederlagen. Gegen die gelungene Mischung aus Lauf und Passspiel im Angriff, sowie der immer besser harmonierenden Verteidigung der Braunschweiger fehlten dem jungen Berliner Team - trotz großem Engagement - (noch) die geeigneten Mittel.

Die Lions gewannen den Coin-Toss und entschieden sich für das erste Angriffsrecht. Gleich im ersten Versuch warf Adrian Rainbow einen tiefen Pass in Richtung Kelvin Love, doch James Brazier konnte im letzten Moment seine Finger an den Ball bekommen und aus Sicht der Adler Schlimmeres verhindern. Auch der erste Lauf von Bruce Molock wurde von Oliver Friedrich für Raumverlust gestoppt. Doch die Lions konnten den dritten Versuch dann doch noch nach Pass von Rainbow auf Molock in einen neuen ersten Versuch umwandeln. Danach ging es immer im Wechsel Lauf Molock, Pass auf Love bis in die Redzone der Adler. Doch dort war erst einmal Endstation für die Lions, denn nach guten Blitzattacken der Adler wurde Adrian Rainbow gleich zwei Mal in Folge zu Boden gebracht. Zwar kämpfte sich Bruce Molock noch einmal bis dicht an die Endzone, letztlich aber mussten sich die Löwen mit einem Fieldgoal durch Steffen Dölger zum 3:0 begnügen. Die Offense der Adler, die nach großem Verletzungspech endlich wieder mit Nationalrunningback Björn Dreier, Curtis Cooper sowie Johnny Schmuck antreten konnten, mussten allerdings nach nur drei Versuchen das Feld wieder Räumen, den fälligen Punt retournierte Kelvin Love bis an die 35 Meter Linie der Adler. Danach ging alles ganz schnell. Pass auf Love zum First Down, Lauf Molock und Pass auf Olaf Fischer zum erneuten First Down, Lauf Molock in die Endzone. Den Extrapunkt verwandelte Steffen Dölger sicher zum 10:0.

 

Im folgenden Drive kämpften sich die Adler bis an die Mittellinie, Darius Outlaw entwischte den heranstürmenden Verteidigern und warf trotz des enormen Drucks einen präzisen tiefen Pass auf den völlig freistehenden Martin Senz, der dann mit einem kurzen Trab in die Endzone der Lions den erlösenden ersten Touchdown der GFL Saison 2006 für die Adler erzielte. Benjamin Scharweits Extrakick war gut, die Adler hatten auf 10:7 verkürzt. Die Lions konterten mit allen Waffen. Läufe durch Molock, Pässe auf Love, Fischer, der mit zwei Berlinern im Huckepack ins Seitenaus gedrängt wurde und dann ein auf den Millimeter genauer Pass von Rainbow auf Jörg Heckenbach zum Touchdown, ein Spielzug wie aus dem Lehrbuch und die Lions führten nach dem PAT von Dölger mit 17:7. Die Defense erlaubte den Adlern im Gegenzug keinen First Down und wieder brachte Kelvin Love die Lions mit einem Punt-Return an der 38 Meter Linie in eine hervorragende Ausgangsposition. Gnadenlos nutzen die Lions das Momentum, Pass von Rainbow auf Eisenhauer in die Redzone, Touchdownlauf durch Bruce Molock und mit dem Extrapunkt von Steffen Dölger waren die Lions auf 24:7 enteilt. Mit noch gut 5 Minuten auf der Spieluhr starteten die Adler ihre nächste Angriffsserie. Konzentriert bewegten sie den Ball in Richtung Endzone der Lions, variierten geschickt mit Pässen auf Judis, Schmuck und Senz, immer wieder gespickt mit Läufen von Dreier und Cooper. So erreichten sie die Braunschweiger Redzone, doch im entscheidenden Moment fand Darius Outlaw auf dem rutschigen Rasen nicht den nötigen Stand und wurde von Robert Flickinger gesackt. Der 45 Meter Fieldgoalversuch von Scharweit geriet zu weit links und zu kurz. So blieb der gute Drive der Adler unbelohnt und mit dem unveränderten Spielsstand von 24:7 ging es in die Halbzeitpause.

 

Wie Licht und Schatten wechselten die Angriffsbemühungen der Adler. Der erste Drive der zweiten Halbzeit gehörte dann eher zur dunkleren Sorte, schnell hieß es Three and Out, doch diesmal gelang der Punt besser, die Lions starteten an ihrer eigenen 28 Meter Linie. Unaufhaltsam marschierten sie über das Feld, nahmen viel Zeit von der Uhr und Damian Sprysch konnte auf Pass von Adrian Rainbow seinen ersten GFL-Touchown für die Löwen erzielen. Steffen Dölger verwandelte auch diesen Extrapunktversuch sicher zum 31:7. Pech für die Adler, das Robert Flickinger einen Passversuch von Outlaw direkt in die Arme von Sebastian Reilmann abfälschen konnte, der die Interception bis an die 23 Meter Linie zurücktragen konnte. Die Defense der Adler stemmte sich mit aller Macht gegen die Lions und ihr Kampfgeist sollte sich insofern auszahlen, dass sich die Lions mit einem Fieldgoal von Steffen Dölger zum 34:7 zufrieden geben mussten. Die Adler gaben zu keiner Phase auf. Tapfer kämpften sie sich über das Feld und stellten unter Beweis, das in Berlin immer noch guter Football gespielt wird. Endlich bewegten sie den Ball nach vorn und trotz zweier Sacks führte Outlaw sein Team in die Redzone der Lions und schaffte im Schutze seiner Offense Line selbst den Touchdown mit einem Keep. Der Extrapunktversuch wurde allerdings von den Lions geblockt. Im restlichen Verlauf wechselten dann beide Teams auf den Positionen fleißig durch, so das es praktisch für jeden Spieler aus der zweiten Reihe noch die Möglichkeit gab, sich für weitere Aufgaben zu empfehlen. Das Spiel verflachte dadurch naturbedingt, das Publikum zelebrierte die Welle und feierte bereits vorzeitig den ungefährdeten Sieg der Lions.

 

Die Löwen bleiben auch in diesem Jahr – trotz des großen Umbruchs – das Maß, an dem sich alle Teams der GFL messen lassen müssen. Das kann man schon zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison sagen. Adrian Rainbow selbst spricht vom besten Receivercorps, das er je in seiner Karriere gehabt hat und es macht einfach viel Spaß, dem Angriff der Lions zuzuschauen. Die Defense gewinnt mehr und mehr an Stabilität, die sie auch brauchen wird. Um die Adler braucht sich niemand ernsthaft Sorgen zu machen. Dieses junge Team hat viele Talente, eine Menge Potential und braucht einfach nur Zeit, Training und Erfahrung. Denn leicht war dieser Sieg für die Braunschweiger keinesfalls und am nächsten Samstag erwartet die Lions mit den Cologne Falcons bereits der nächste schwere Prüfstein auf dem langen Weg in die Play-Offs.
 

Scoring

Q1 03:00 Dölger, 23 Meter Fieldgoal
Q1 10:00 Molock, 4 Meter Lauf, PAT Dölger
Q2 10:07 Senz, 51 Meter Pass Outlaw, PAT Scharweit
Q2 17:07 Heckenbach, 19 Meter Pass Rainbow, PAT Dölger
Q2 24:07 Molock, 14 Meter Lauf, PAT Dölger
Q3 31:07 Sprysch, 3 Meter Pass Rainbow, PAT Dölger
Q3 34:07 Dölger, 30 Meter Fieldgoal
Q4 34:13 Outlaw, 1 Meter Lauf, PAT geblockt

Lions Offense Leaders

Adrian Rainbow vervollständigte 16 von 21 Passversuchen für 203 Meter Raumgewinn und 2 Touchdowns.
Kelvin Love fing 10 Pässe für 120 Meter Raumgewinn.
Jörg Heckenbach fing 2 Pässe für 23 Meter Raumgewinn und 1 Touchdown.
Bruce Molock erlief in 18 Versuchen 122 Meter Raumgewinn und 2 Touchdown, weiterhin fing er 2 Pässe für 18 Meter Raumgewinn.

Adler Offense Leaders

Darius Outlaw vervollständigte 15 von 22 Passversuchen für 184 Meter Raumgewinn und 1 Touchdown bei 1 Interception. Er erlief 1 Touchdown und wurde 4 Mal für Raumverlust gesackt.
Martin Senz fing 5 Pässe für 90 Meter Raumgewinn und 1 Touchdown.
Sebastian Judis fing 4 Pässe für 27 Meter Raumgewinn.
Björn Dreier erlief in 7 Versuchen 29 Meter Raumgewinn.


Lions Bone Check

Volker Schönball (Knieprobleme).
Christian von Einem (Bänderdehnung im Knie).
Fabian Bischoff (Knieprobleme, z. Zt. Reha in den USA).
Marko Hildebrandt (Verdacht auf Innenbandriss)