Siegesserie der Rams beendet

Die Nürnberg Rams sind in den vergangenen 3 Saisons ungeschlagen in die jeweils nächst höhere Spielklasse aufgestiegen und haben bisher eine eindrucksvolle Bilanz von 26 Siegen in 26 Pflichtspielen in die deutschen Footballbücher geschrieben. Ob sich diese lange Siegesserie auch heute wieder vorsetzen lässt zeigt sich zum Ende der Partie.

In ihrem zweiten Saisonspiel der Regionalliga Süd trafen die Männer aus der Noris um Headcoach Ralf Prosiegel erstmals in ihrer Vereinsgeschichte auf die Truppe der „Razorbacks“ aus Fürstenfeldbruck.

Die Rams bekamen mittels Münzwurf den Ball für den Opening Kick Off zugesprochen. Mit einem soliden Drive von der eigenen 35 Yardline begann der Tabellenführer und Gastgeber, sich „Meter für Meter“ in Richtung Hälfte der roten Wildschweine vor zu arbeiten. Zwei Läufe mit jeweils 3 und 5 Yards durch # 33 Jan Pav, sowie ein Lauf durch die Mitte des Nürnberger Spielmacher # 5 Horst Lehner für 5 Yards, brachte das erste First Down des Tages ein. Beim nächsten Spielzug wurden die Widder allerdings durch eine 10 Meter Strafe um die Früchte dieser harten Arbeit gebracht und hatten dafür einen ersten Versuch und 20 Meter zu überbrücken. Am Ende konnten die Franken diese lange Distanz nicht hinter sich bringen und so stand die Ballübergabe mittels Punt an die Gäste an.

Die jungen und schnellen Razorbacks aus Fürstenfeldbruck starteten ihren Eröffnungsdrive von der eigenen 27 Metermarkierung. Von 11 Spielzügen, welche alles nur Läufe waren, legten sie mit Hilfe einer zusätzlichen 15 Meter Strafe gegen Nürnberg einen beachtlichen Raumgewinn bis zur 3 Yardline des Gastgebers hin. Die Razorbacks machten dabei ihrem Namen alle Ehre und rannten wie die Wildsau immer mit dem Kopf voran durch die Mitte der fränkischen Verteidigung. Vom Hochmut getrieben spielten sie den 4.ten Versuch aus und wurden hier allerdings unsanft vom Nürnberger Bollwerk gestoppt. Weshalb sich der erfahrene Headcoach Larry Dixon (NFL) nicht für ein „sicheres“ Field Goal und die damit mögliche frühe  Führung entschied, sondern für einen weiteren Laufspielzug, weis nur er allein? Aber vielleicht lag es auch nur daran, dass die Amperstädter nicht kicken können.

Die Rams waren am Zug und mussten aus dieser Gefahrenzone schnellstens heraus. Ein toller Pass von Horst Lehner auf seinen Receiver # 18 Mario Gotschlich und die Situation war vorerst bereinigt. Die Verteidigung der Gäste hatte aber auch was auf dem Kasten und hielt die Nürnberger letztendlich in ihrer Hälfte bis zum Punt zurück.

Die Brucker Mannschaft machte wie gewohnt mit Laufspielzügen „Boden gut“, wobei die Franken ihnen mittels 15 Meter Strafe ordentlich geholfen haben. Beim nächsten Laufspielzug verlor der wilde Eber den Ball und die Nürnberger sicherten sich das Leder, konnten allerdings aus diesem Gastgeschenk nichts Verwertbares machen. Die Verteidigungen auf beiden Seiten hatten das Geschehen über weite Strecken fest im Griff, weshalb auch die Razors nichts zusammen gebracht haben. Die Widder bekamen erneut das Angriffsrecht, mussten sich aber nach drei erfolglosen Spielzügen ebenfalls für einen Punt entscheiden. Zoran Sisak die # 30 der Ramböcke ist für diese Spezialaufgabe genau der Richtige Mann. Ein sehr hoher Abschlag in Richtung Razorbacks war unterwegs und die Abstimmung bei den Gästen am Feld funktionierte in dieser Spielsituation überhaupt nicht. Ein Spieler der Fursty´s ließ das Leder fallen und der Nürnberger Johannes Trost # 73 war zur Stelle und brachte seinem Team eine weitere Angriffsserie an der 23 Yardline der Gäste - Trüffelsuche sieht eben anders aus. Mit drei Spielzügen standen die Widder unmittelbar vor der Endzone der Razorbacks, allerdings wurden sie mit einer 10 Meterstrafe belegt und hatten anstelle von 8, jetzt 18 Yards zum möglichen Touchdown. Dieser ließ auch gar nicht lange auf sich warten und Horst Lehner bediente den Veteran # 21 Kurt Walther mit einem schnellen Pass, den er sehr stark bedrängt in der Endzone zur 6:0 Führung per Luftpost sichern konnte. Zoran Sisak mit dem PAT: 7:0.

Bei der verbleibenden Restspielzeit von 3:39 Minuten auf der Uhr, ging vor der Pause auf beiden Seiten nicht mehr viel zusammen und so stand es zum Halbzeitpfiff 7:0 für den Tabellenführer aus der Metropolregion.

Der Kick Off wurde dann zum dritten Viertel durch die Gastgeber eingeläutet und die Razorbacks bekamen in diesem Spielabschnitt zuerst das Leder zu fassen. Wie bereits aus den beiden vorangegangenen Quarters, blieben die Gäste Knallhart bei ihrer eintönigen Spielzugauswahl, die ihnen eigentlich nicht viel Raumgewinn einbrachte, da die Widder diese Läufe doch relativ gut unter Kontrolle hatten.

Im Angriff der Franken lief es immer noch nicht so Rund wie im Spiel gegen die Argonauts eine Woche zuvor, allerdings versuchte man auch hier ein abwechslungsreiches Run und Passspiel aufzuziehen. Der erste tolle Lauf von Jan Pav wurde aber wegen einer gelben Flagge mit 10 Yards gleich zurück beordert, wodurch sich die Rams erneut um einen Drive gebracht haben. Die Razorbacks weiterhin Stur mit dem Kopf durch die Wand und mit einem erneuten Lauf waren gleich 22 Meter zurückgelegt. Die Wildschweine  standen nach einigen Runs und einem 4.ten Versuch immerhin schon an der 22 Metermarke der Widder. Erneut entschieden sich die Coaches der Brucker aus dieser kurzen Entfernung nicht für ein Field Goal, sondern für einen Laufspielzug. Die Rams waren vorgewarnt und warteten nur auf einen Lauf - es machte Boom und der Eber war erlegt, denn er verlor beim harten Tackling den Trüffel und eine Herde von Ramböcken stürzte sich auf die dunkle Knolle

Die „Blau-Goldenen“ starteten eine tolle Angriffswelle von der 30 Yardline der „Frischlinge“ aus und pirschten sich über 40 Meter zur 30 Yardline der Gäste heran. Dort angekommen endete diese schöne Serie mit einem Field Goal versuch der Widder. Zoran Sisak legt an und vergab nur um wenige Meter zum Führungsausbau. Mit dieser wichtigen verpatzten Chance wechselte nicht nur das Angriffsrecht, sondern auch gleichzeitig das Quarter.

Hinein in Schlussviertel welches es wirklich in sich hatte:
Die Razorbacks machten wie gewohnt mit Läufen von der 20 Yardline der Widder weiter und die Rams packten gleich eine 15 Meterstrafe als Zugabe mit drauf. Wie es sich für anständige Gäste gehört, hatten diese auch Geschenke mitgebracht und gaben mit 10 und 15 Meter wieder etwas zurück. Die Wildschweine schienen nun an der eigenen 25 Yardline gefangen. Erster Versuch und 35 Meter! Wie gewohnt ein Laufspielzug über den linken Flügel, der Runningback nimmt stark bedrängt den Ball und wirft, der dritte Pass, aber die erste Completion des Tages seitens der Gäste. Die Verteidigung der Franken ist auf den Laufspielzug hereingefallen und konnte den Catch des Receivers im Backfield nicht mehr verhindern, ebenso den Sehenswerten Lauf in die Endzone der Hausherren. Es stand immer noch 7:6 für Nürnberg.
Ob die Razors das Field Goal nicht Kicken können, bleibt weiterhin deren Geheimnis, aber Larry Dixon entschied sich für eine 2-Piont Conversion in Form eines Laufspielzuges. Ein Sweep des flinken Runningbacks auf die rechte Spielfeldseite und…
…das Bollwerk der Widder konnte ihn nicht aufhalten. Die Führung wechselte zum ersten mal an diesem Nachmittag, 7:8 aus Sicht der wilden Schweine.

War dies schon die Vorentscheidung? Noch war für keine der beiden Mannschaften irgendetwas gewonnen, oder verloren, denn es waren noch gute 9 Minuten Restspielzeit vorhanden. Eine weitere Angriffswelle der Gastgeber wurde durch eine 15 Meterstrafe zunichte gemacht und endete in einem dafür, tollen Punt. Von der eigenen 4 Metermarkierung ließen die Razorbacks nun die Uhr in aller Ruhe herunter laufen und spielten sich bis zur 42 Yardline der Rams heran. Mit einem Punt der Gäste endete auch diese für sie wohl letzte Angriffsserie und die Franken begannen ihre Aufholjagd von der 29 Yardline. Ganze 3 Meter Raumgewinn wurden vom Tabellenführer erziehlt, dies lag aber auch mal wieder an den zwei 10 Meter Strafen, welche die Rams bekamen. Mit nur einem verbleibendem Time Out und innerhalb der „2 Minute Warning“ wechselte das Angriffsrecht an die Lauforientierten Gäste aus Fürstenfeldbruck. Jetzt standen die wilden Schweine unter Druck und tatsächlich, die Rams bekamen noch mal den Ball bei weniger als einer halben Minute zu fassen. Die Razors konnten wegen 2 Strafen gegen sie und dem letztem Time Out an deren 38 Metermarkierung gestoppt werden. Können die Franken das Spiel jetzt noch drehen und ihre Siegesserie fortsetzen?

Die Nürnberger hatten wirklich nur noch Sekunden auf der Uhr und bräuchten ja nur ca. 10 Yards erobern, dann würde der Kicker der Rams, Zoran Sisak aufs Feld kommen und vielleicht das gewinnbringende Field Goal verwandeln können. Der Pass von Nürnbergs Quarterback Horst Lehner wurde abgefälscht und flog in einen Haufen Wildschweine hinein. Der Ball wurde von den Razorbacks nicht sicher abgefangen, da der Verteidiger diesen bei der anschließenden Vorwärtsbewegung wieder fallen ließ, dennoch erklärte die Unparteiische Crew nach langem Zögern das Leder als „abgefangen“. Dies war nicht die einzige fragwürdige Entscheidung der Referees an diesem Nachmittag, allerdings die Spielentscheidente.

Das Spiel wurde durch die Offens der Gäste beendet und die Rams verloren das erste Match seit dem Neustart in 2008.

Beide Teams vergaben mehrmals gute Chancen zu zusätzlichen Punkten zu kommen um so vielleicht vorzeitig das Spiel zu kontrollieren. Die Rams mit dem vergebenen Field Goal und die Gäste welche nicht in der Lage waren, innerhalb der Redzone gleich zwei Field Goals zu kicken. Vom spielerischen Standpunkt aus gesehen blieben die Rams in diesem Match deutlich unter ihrer Leistung zur Vorwoche, bei den Razorbacks dagegen war es eine eintönige Spielzugauswahl mit 95% Runs und ganzen 5 Pässen. Die Siegesserie der Rams nimmt damit sein Ende in einer wirklich hauchdünnen Niederlage