Sieglose Ameisen zu Gast im Europaviertel

Im vergangenen Jahr zerstörten die Ants aus Königsbrunn am letzten Spieltag die Hoffnungen der Phantoms auf Rang 3 der Abschlusstabelle und siegten überraschend 15:14 gegen Michael Trebers Truppe. Angeführt von ihrem US-Spielmacher George Henley ärgerten die „Ameisen“ aus Südbayern nicht nur die Phantoms im Verlaufe der Saison und hatten schon zur Mitte der Saison nichts mehr mit dem prognostizierten Abstiegskampf zu tun.

In dieser Saison scheint es jedoch wieder auf den Kampf um den Klassenverbleib hinauszulaufen. Neben Henley verließen weitere Leistungsträger das junge Team über den Winter und in den bisherigen drei Auftritten waren die Ants auch schlichtweg chancenlos gegen den jeweiligen Gegner.

 

Besonders die böse 0:42 Schlappe gegen den Aufsteiger aus Stuttgart zum Auftakt wog dabei schwer, sieht man doch die Silver Arrows als unmittelbaren Konkurrenten im Abstiegskampf. Eine hohe Niederlage, die im direkten Vergleich beider Mannschaften am Ende vielleicht den Unterschied ausmachen könnte, die nicht mehr aufgeholt werden kann.

 

Ähnlich deutlich verliefen auch die Spiele gegen Kirchdorf (0:37) und die Saarland Hurricanes (0:56). Von wenigen positiven Ansätzen abgesehen, waren die Südbayern bisher auf beiden Seiten des Balles ihrem jeweiligen Gegner deutlich unterlegen und brauchen eine deutliche Leistungssteigerung, will man nicht schon frühzeitig als Absteiger in die Regionalliga feststehen.

 

Für die Ants spricht indes, dass sie es gewohnt sind, um den Ligaverbleib zu spielen und sie sich bisher allen Unkenrufen zum Trotz nun schon drei Jahre in Folge mit Glück und Geschick in der GFL 2 gehalten haben. Mit einem recht kleinen, unerfahrenen Kader dürfte das vierte Jahr in der zweithöchsten deutschen Spielklasse aber vielleicht das schwerste für Königsbrunn werden.

 

Mit den beiden jungen Spielmachern Philipp Khoury und Steven Zarling machen die Ants am Samstag im Europaviertel Station und wollen etwas für ihr Selbstbewusstsein tun. Dass dies nicht unbedingt mit einem Sieg verbunden sein muss, sondern vielmehr mit einer erkennbaren spielerischen Leistungssteigerung gegen den momentanen Tabellenzweiten, steht für den Königsbrunner Head Coach Christian Bertmann außer Frage.

 

Für die Phantoms wird entscheidend sein, ihrer großen Favoritenrolle von Beginn an gerecht zu werden, die zum Teil souveränen Vorstellungen der letzten Spiele auch gegen den Underdog fortzusetzen. Von der Papierform her eine deutlich lösbare Aufgabe für Michael Trebers Mannschaft. Vielleicht war die letztjährige Niederlage zum Saisonfinale ja im Nachhinein das beste Rezept gegen das Unterschätzen des „ewigen Abstiegskandidaten“ und man lässt im siebten Aufeinandertreffen beider Teams den sechsten Sieg folgen.