Siegserie nicht gerissen

Am vergangenen Sonntag kam es in der Oberliga Ost des American Football zum vorletzten Spiel der Wernigerode Mountain Tigers. Dazu waren 28 Tigers zu Gast auf dem Kunstgrün der mit 40 Spieler antretenden, sächsischen Radebeul Suburbian Foxes. Bereits in der Auftaktpartie im Mai konnten diese mit 33:13 geschlagen werden.

Marcel-Bremer

Wie schon in der Vorwoche gab es bei dieser Partie einen heftigen sintflutartigen Regenschauer, doch die Harzer brachte das nicht aus dem Tritt.

 

Gleich zu Beginn der Partie zeigten die Bergtiger, die erstmals mit Marvin Kellerhoff (QB #7) das Spiel eröffneten, dass die Saison ungeschlagen beendet werden soll. Eine bärenstarke Verteidigungsleistung, bei der anfänglich das Fehlen der Defense-Linemen Normen Hertwig und Moritz Schorpp zu bemerken war, rundete das Gesamtbild sehr positiv ab.

 

Die Wernigeröder markierten durch einen sehenswerten Pass auf Marcel Bremer (TE # 82) die ersten Punkte des Spiels. Mit dem Zusatzkick durch Andreas Janko (#85) stand es 7:0 zum ersten Seitenwechsel.

 

Radebeul setzte selbst vermehrt auf Laufspiel und nutzte die Lücken in der ersatzgeschwächten Line gnadenlos aus. 7:7 hieß es gleich zu Beginn des 2. Quarter.

 

Was nun folgte kann man die Zeit des Melvin Bryant (WR #13) nennen. Seine schnellen und wendigen Läufe, aber auch die sicheren Ballfänge ließen die Mannschaft von Coach Mark Garza in kurzer Folge jubeln. Zweimal punktete Bryant und mit den Kicks durch Andreas Janko, der seinerseits an diesem Tag eine 100%-ige Erfolgsquote hinlegte, stand es zur Pause 21:7 für die Gäste.

 

Nach dem Eröffnungskick zur zweiten Halbzeit hatte dann die Sturmfront Radebeul erreicht und entlud einen Regenschauer, der beachtliche Wassermassen über den Platz ergoss. Das Spiel wurde für ca. 30 Minuten unterbrochen. Aufgrund der guten Drainage eines Kunstrasenplatzes konnte das Spiel aber wieder aufgenommen werden.

 

Die Sachsen legten gut los und brachten jetzt auch vermehrt Pässe an den Mann. Kurz vor der Tigers-Endzone war dann aber Schluss. Wieder war es Melvin Bryant, der erst den Pass Millimeter vor dem generischen Receiver abfing, um dann mit einem rekordverdächtigen 98 Yard Sprint das gesamte Feld überquerte und den Touchdown machte. Extrapunkt gut, 28:7 auf der Tafel und eine gelassene Stimmung in der Teamzone der Harzer.

 

Radebeul kämpfte nun verbissener. Die Angriffsbemühungen der Bergtiger wurden von den Gastgebern früher unterbunden, doch das Fieldgoal durch Andreas Janko zum 31:7 war nicht zu verhindern.

 

Vielleicht war diese Vorentscheidung und der daraus resultierende Spannungsabfall Grund für kleine Nachlässigkeiten im Abwehrverhalten der Wernigeröder, jedenfalls konnten die Foxes daraus das nötige Kapital für eine Ergebniskorrektur schlagen. So endete die harte und doch überaus faire Begegnung mit einem Touchdown inklusive Zusatzpunkt beim Stand von 31:14 für die Bergtiger.

 

„Bis auf den Regenschauer war dieser Tag perfekt für ein schönes Footballspiel gegen einen guten und fairen Kontrahenten. Auch wenn Melvin heute die meisten Punkte gemacht hat, so haben wir doch unseren Backups sehr viel Spielzeit geben können. Sie haben alle ein sehr gutes Bild hinterlassen und für die Schlusspartie gegen Chemnitz unser Vertrauen erarbeitet. In der Regionalliga werden sie bestimmt gute Szenen haben“, fasste OC Jens Mollnau den Tag zusammen.

 

„Mich hat heute wieder das gesamte Team davon überzeugt, dass es als eine Mannschaft auftreten kann, und dann nahezu unbesiegbar ist“, ergänzt Head Coach Mark Garza. „Wenn wir derart weiterarbeiten, in der Offseason, dann können wir Einiges in der nächsten Saison erwarten. Jetzt machen wir den letzten Schritt der Saison gegen die Crusaders und damit perfekt, was wir als Ziele definiert haben. Tolle Leistung!“

 

Das letzte Spiel der Saison findet am 05.September im heimischen Gießerweg statt und mit dem vormittäglichen Spiel der Wernigerode Lynx gegen die Potsdam Royals wird es ein toller ereignisreicher Tag werden. Die Jugendmannschaft kann schließlich mit einem Sieg auch eine „Perfect Season“ feiern, was in der Vereinsgeschichte der Mountain Tigers bisher noch nicht vorgekommen ist.