Sonntagsspaziergang in Hanau?

Wiesbaden Phantoms gastieren am Sonntag beim Schlusslicht Hanau Hornets.

 

Deutlicher könnten die Unterschiede zwischen Phantoms und Hornets derzeit nicht sein. Während Michael Trebers Team nach dem schwachen Auftakt in die Saison nun langsam in die Erfolgsspur zurückzufinden scheint, geht es bei den Hanau Hornets nach zumindest respektablen Ergebnissen zu Saisonbeginn stetig bergab.

Zuletzt gingen auch die beiden Spiele gegen Kaiserslautern und Darmstadt deutlich für die Mannschaft von Bernd Schmitt verloren. Spiele, für die man sich in Hanau zumindest von offizieller Seite mehr ausgerechnet hatte. So liegt der ambitioniert in die Spielzeit gestartete Aufsteiger punkte- und chancenlos auf dem letzten Tabellenplatz und musste zu allem Überfluss auch einigen personellen Aderlass in den letzten Wochen verkraften. Vier wichtige Stammkräfte gehören verletzungs- oder berufsbedingt nicht mehr zum ursprünglichen Kader.

 

Michael Treber freut sich hingegen über den neunköpfigen Zuwachs für seine Mannschaft. Nach dem Viertelfinal-Aus des Bundesliga-Nachwuchses am vergangenen Wochenende in Hamburg stoßen gleich neun ehemalige Jugendspieler zum Zweitliga-Kader und sollen, wenn es der Spielverlauf erlaubt, am Sonntag auch erste Spielzeit erhalten.

 

„Wir müssen sehen, wie sich das Spiel entwickelt. Sowohl die Hornets wie auch wir Phantoms müssen das Hinspiel aus den Köpfen verdrängen und mit der erforderlichen Konzentration in das Spiel gehen“, so Michael Treber. Aus Seiten der Hanauer will man ein zweites Waterloo wie beim 0:62 im Europaviertel vor zwei Wochen natürlich verhindern. Für die Phantoms wird es wichtig sein, das Rekordergebnis aus dem Hinspiel nicht als Maßstab für das zweite Aufeinandertreffen zu nehmen und einen Selbstläufer vorauszusetzen. „Letztlich fangen wir auch in Hanau wieder mit einem 0:0 an und man sollte nicht vergessen, dass wir vor zwei Wochen das Spiel mit einem Ballverlust begonnen haben“, warnt Treber vor Überheblichkeit.

 

Den positiven Trend vom Sieg gegen die Bandits und vor allem die Art, wie dieser erkämpft wurde, mit in die nächsten Wochen nehmen. Die einfach auf den Punkt gebrachte Priorität für Trebers Mannen. Und dazu gehört eben auch die konzentrierte Arbeit bei vermeintlichen Pflichtaufgaben wie am Sonntag um 15:30 Uhr im Herbert-Dröse-Stadion. „Zu verlieren haben die Hornets derzeit nichts. Genau das wird uns Probleme bereiten, wenn wir uns von den beiden vergangenen Wochen blenden lassen und Bernd Schmitts Mannschaft auf die leichte Schulter nehmen. Dass die Hanauer Herz haben und auch in scheinbar aussichtsloser Situation noch zu kämpfen wissen, haben sie schließlich gerade im Europaviertel bewiesen“, weiß auch Pressesprecher Thomas Weinsheimer von der Gefährlichkeit solcher von der Papierform her einfachen Aufgaben.

 

Dass nicht nur Michael Treber, sondern auch die zahlreich nach Hanau mitfahrenden Fanclub-Mitglieder der „Phanatics“ einen Sieg von ihren aufstrebenden Phantoms erwarten, steht natürlich außer Frage.