Schwere Unwetter mit Starkregen in der Region sorgten zwei Stunden vor Spielbeginn für sorgenvolle Blicke gen Himmel. Doch die Pfützen auf dem Platz wurden von der Platz-Drainage gut aufgenommen. Nach dem großen Regen gab es die nächste Irritation. Die Mavericks reisten mit ihren Standardtrikots an, die jedoch ebenso, wie die der Cardinals weiß sind. Entsprechend der Regularien mussten die Mavericks nun für Ausweich-Trikots sorgen. Kurz vor 16 Uhr trafen diese ein und das Spiel konnte mit einstündiger Verspätung beginnen.
Die Cardinals hatten den ersten Ballbesitz und überbrückten das gesamte Spielfeld mit Lauf- und Pass-Spiel zur 7:0 Führung. Den ersten Touchdown des Tages erzielte Louis Lee mit einem 10-Yard Pass von Benjamin Sarver.
Nur wenige Minuten später erhöhte Cardinals Quarterback Benjamin Sarver mit einem Lauf über 30 Yards zum 13:0. Den anschließenden PAT verwandelte Tobias Lupp, wie alle anderen Zusatzversuche an diesem Tag, sicher zum 14:0. Nun waren die Mavericks wieder an der Reihe und nutzen die Chance zum 14:7. Für die passende Antwort brauchten die Cardinals nicht lange. Der anschließende Kick Off wurde von Louis Lee über 97 Yards in die Endzone der Mönchengladbacher getragen – 21:7.
Das zweite Quarter wurde weiterhin von den Cardinals dominiert. Wieder war es Louis Lee, der für die Essener punktete und mit einem überraschenden Zwischenstand von 28:7 ging es in die Halbzeit. Die Ansprache in der Kabine der Mavericks wird heftig gewesen sein. Allen im Stadion war klar, dass die Mavericks nun mit Macht versuchen würden das Blatt zu wenden, doch dem Anschluss-Touchdown zum 28:14 stand die Antwort der Essener gegenüber. Wieder war es Louis Lee, der den alten Abstand herstellte. Mit einem Zwischenstand von 35:14 wurden zum letzten Mal die Seiten gewechselt und es sollte ein spannendes finales Quarter werden. Die Mavericks drehten nun mächtig auf. Drei Touchdowns in Folge ließen die Mavericks auf 35:34 herankommen. Es waren noch rd. 4 Minuten zu spielen und auf Möchenglachbacher Seite wollte man den Moment nutzen und anstatt PAT eine 2-Point-Conversion spielen. Diese konnte von der Cardinals Defense jedoch erfolgreich abgewehrt werden; es blieb bei der hauchdünnen 35:34 Führung für Essen. Nun bäumten sich die Essener nochmals auf und bauten die Führung nach einem Touchdown von Benjamin Sarver auf 42:34 aus. Weniger als 2 Minuten wurden auf der Uhr angezeigt. Die Mavericks drängten nun mit Macht in Richtung Cardinals-Endzone. Der eigentlich letzte Versuch der Mavericks konnte von der Cardinals Defense abgewehrt werden. Eine gelbe Flagge auf dem Feld signalisierte jedoch ein Foul und das wurde gegen Essen gegeben. Entsprechend dem Reglement hatten die Mavericks nun noch einen Spielzug außerhalb der Zeit. Ein Pass in die hintere Ecke der Endzone konnte gefangen werden – 42:40. Der Zusatzversuch stand noch aus. Die Mavericks mussten eine 2-Point Conversion versuchen, um das Unentschieden zu erreichen und obwohl die Essener ahnten, was kommen würde, konnten sie es nicht verhindern. Ein Lauf von Mc Cardle in die Endzone stellte den Endstand her.
Obwohl die Cardinals gegen den Vizemeister der Nordgruppe ein Unentschieden erspielt und erkämpft haben, war die Enttäuschung groß und im ersten Moment fühlte sich das Unentschieden wie eine Niederlage an.
„Natürlich ist man enttäuscht, wenn man 99% der Spielzeit führt und dann doch kein Sieg einfahren kann. Aber das Team hat wie schon in Düsseldorf gezeigt, was es kann. Großartig gekämpft und toll gespielt. Das Publikum war und ist angesichts der Vorstellung am heutigen Tag begeistert und so eine tolle Stimmung auf der Tribüne gab es zuletzt beim Aufstiegsspiel vor 3 Jahren“, resümiert Cardinals Präsident Wilfried Ziegler.
„Es war Werbung für den Football und für die Cardinals. Trotz der vielen Niederlagen mit soviel Moral und Stolz sich zu behaupten und die Saison zu beenden, zeigt den tollen Charakter, der im Team und in der Trainercrew steckt. Gerade in den beiden Derbys sich so stark zu präsentieren, lässt zumindest einige Enttäuschungen der Saison vergessen und uns sehr hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.“