Standpauke wirkt

Mit einem deutlichen Sieg kehrte das Juniors-Team der Unicorns aus Stuttgart zurück nach Schwäbisch Hall. Dennoch waren die Coaches nicht mit allem zufrieden, was sie beim 37:0 unterm Fernsehturm sahen.

Quarterback Marco Ehrenfried führte sein Team in Stuttgart zum dritten Sieg in Folge (Foto: Dieter Hess)

Die Unicorns führen früh mit 10:0, doch an der Schwäbisch Haller Seitenlinie wird es laut: Die Trainer kritisieren die Einstellung ihrer A-Jugendlichen. Ab Mitte des ersten Viertels bis weit hinein ins zweite Viertel ist Sand im Getriebe. Die Haller, Tabellenführer in der Südgruppe der American-Football-Jugendbundesliga (GFL Juniors), scheinen die Begegnung gegen das noch sieglose Team der Stuttgart Scorpions bereits als gewonnen zu betrachten, meinen die Coaches.


Und der Gegner beweist ein ums andere Mal, weshalb er seit Jahren in der Jugendbundesliga mitmischt. So ereilt die Unicorns eine solche Schrecksekunde zu Beginn des zweiten Viertels: Nach einem Haller Befreiungskick trägt Scorpion Louis Staudenmaier den Ball über 90 Meter in die Endzone der Unicorns. Ein Touchdown erscheint nur deshalb nicht auf der Anzeigentafel, weil die Schiedsrichter zuvor einen Regelverstoß eines Stuttgarters gesehen haben.


Mehrmals kommt Stuttgart im Lauf des Sonntagnachmittages der Schwäbisch Haller Endzone bedrohlich nahe. Nur wenige Meter trennen die Scorpions von Punkterfolgen. Doch die Verteidigungsreihen der Unicorns halten stand: Anstatt näher zu kommen, müssen die Landeshauptstädter unter dem Druck der Haller Jugendlichen Raumverlust hinnehmen.


Diese Kärrnerarbeit nutzt die Angriffsformation der Unicorns: Weil die Defense eifrig dagegen hält, kommt Hall, ohne Gegenpunkte zuzulassen, immer wieder in Ballbesitz – einmal auch durch einen von Unicorn Christian Ayers eroberten freien Ball (Fumble). Und dann stechen die Haller Einhörner zu: Mit schönen Pässen von Quarterback Marco Ehrenfried auf  Marc Regner, Brian Rushing, Arieus Adegbesan und Sebastian Küstner, die die fehlenden Yards bis zur Stuttgarter Endzone mit dem Ball unterm Arm zurücklegen, schaffen die jungen Footballer der TSG Schwäbisch Hall doch noch einen deutlichen Sieg.


Im letzten Viertel, in dem die Schiedsrichter die Uhr wegen der deutlichen Überlegenheit nicht mehr anhalten („Mercy-Rule“), kommen auch vermehrt die Backups der Unicorns aufs Feld. Selbst ein verschossener Fieldgoal-Versuch fällt jetzt nicht mehr ins Gewicht.


Am 8. Mai erwarten die A-Jugendlichen der Schwäbisch Hall Unicorns dann einen wahrscheinlich schwierigeren Gegner im Hagenbachstadion: Die Franken Knights aus Rothenburg/Tauber sind der hartnäckigste Verfolger des Bundesliga-Tabellenführers aus Hall. Sie gewannen ihr Spiel am Sonntagnachmittag in Kaiserslautern mit 43:28.


Viertelergebnisse: 0:10 / 0:14 / 0:13 / 0:0


Die Punkte für Halle erzielten: Brian Rushing (12), Marco Ehrenfried (7), Marc Regner (6), Arieus Adegbesan (6), Sebastian Küstner (6).