Die Lions stoppten schnell den Eröffnungsdrive der Monarchs und übernahmen das Zepter. Die Taktik der bis Dato in dieser Saison ungeschlagenen Lions wurde schnell offensichtlich: Ballkontrolle durch Laufspiel, gespickt von ein paar Pässen. So kämpften sich die Lions Stück für Stück Richtung Endzone der Dresdner und Kelvin Love vollstreckte zum Touchdown, Marko Rothaars Extraversuch landete zwischen den Pfosten, die Lions führten 7:0. Den Kick Off platzierte Marko Rothaar in die Arme von Sean Hilliard, der nach dem Feldverweis im Hinspiel nur darauf wartete, sein Talent unter Beweis zu stellen. Das tat er dann auch mit einem sehenswerten Return bis zur 41 Meter Linie der Lions. Nur vier Spielzüge später glich Bruce Molock das Duell der Topscorer aus und Holger Hempel egalisierte den Spielstand zum 7:7.
Im Gegenzug brachte Kelvin Love mit seinem Return die Lions an die 48 Meter Linie. Jetzt forcierten die Löwen das Tempo etwas und Adrian Rainbow verteilte die Bälle geschickt an seine Mitspieler. Kim Kuci schloss den Drive mit einem kurzen Lauf in die Endzone ab, Marko Rothaar erhöhte auf 14:7. Den Kurzen Kick-Off man wollte wohl einen weiteren Return von Hilliard vermeiden, retournierte Yoan Schnee is zur eigenen 43 Meter Linie. Bruce Molock trug in diesem Drive praktisch allein die Last des Angriffs. An der 19 Meter Linie der Lions zwang Braunschweig die Monarchs zum Fieldgoal, das Holger Hempel aus 36 Metern sicher zum 10:14 verwandelte.
Braunschweig verschleppte jetzt wieder das Tempo. Es lag für die Lions auf der Hand. Die sicherste Möglichkeit Bruce Molock zu stoppen war, ihn gar nicht auf das Feld zu lassen. Im Hinspiel hatte der Star Runningback der Monarchs 4 Touchdown und über 200 Meter Raumgewinn gegen die Abwehr der Lions erlaufen. So wollte man die Monarchs mit Sicherheitsfootball - Laufspiel und Ballkontrolle zermürben. Und es war wohl ein Zeichen, das der Fieldgoalversuch bei auslaufender Uhr zum Ende der ersten Halbzeit von Marko Rothaar gegen den Pfosten gesetzt wurde.
Wie zu erwarten war eröffneten die Lions die zweite Halbzeit mit druckvollem Laufspiel gelegentlich gespickt mit einem kurzen Pass. Souverän überbrückten sie das Feld und Matt Riazzi durfte sich in die Scorerliste der Lions eintragen. Marko Rothaar Erhöhte auf 21:10. Business as usual. Doch die Monarchs konterten unbeeindruckt. Donnell Brown führte sein Team mit sicherer Hand über das Feld. Und wie es so oft im Football passiert kippte mit einer gelungen Aktion das Momentum zu den Underdogs. Unter höchster Bedrängnis wirft Brown den Ball Richtung Endzone, Thomas Emsländer fängt den Ball zum Touchdown. Der Extrapunkt geht daneben, neuer Spielstand 16:21.
Braunschweigs Angriff endete schnell mit einem Fumble von Kim Kuci. Doch aus der ausgezeichneten Feldposition konnte Dresden kein Kapital schlagen, der Fieldgoalversuch von Holger Hempel geht vorbei. Ebenso vorbei war es allerdings auch mit der Konzentration der Lions. Zwar schaffte Kuci noch einen Ersten Versuch, doch dann fand sich Adrian Rainbows Offense nach zwei Fouls an der eigenen 12 Meter Linie wieder. Dann missglückte auch noch der Snap. Den freien Ball konnte Rainbow nur noch auf Kosten eines Safetys in der eigenen Endzone sichern. Spielstand zum Ende des dritten Viertels nur noch 18:21 aus Sicht der Gastgeber.
Damit war aber noch nicht genug der Gastgeschenke. Der fällige Free Kick landete in den Armen von Sean Hilliard, der seinem Team gleich wieder eine gute Ausgangsposition verschaffte. Und jetzt gelang den Monarchs einfach alles. Donnel Brown führte sein Team über das Feld und krönte seine gute Leistung selbst mit einem Hechtsprung über die Defense der Lions zum Touchdown, Holger Hempel erhöhte zur 25:21 Führung.
Der flache Kick-Off von Ronny Freudenberg zwang die Lions in eine schlechte Feldposition, doch mit viel Übersicht und Routine befreiten sich Braunschweig Angriff aus der Umklammerung und kämpfte sich in das Spiel zurück. Wie zuvor Donnell Brown warf Adrian Rainbow unter stärkster Bedrängnis den Ball in die Endzone. Kim Kuci war zur Stelle, Touchdown Lions, Extrapunkt Rothaar und die Lions führten 28:25. Doch die Monarchs spürten, das sie heute die Lions schlagen konnten. Vor allem, nach dem erneut ein viel zu vorsichtiger und kurzer Kick von Yoan Schnee aufgenommen werden konnte und den Monarchs wieder eine gute Feldposition verschaffte.
Praktisch mit der Two-Minute Warning starteten die Monarchs ihre Schlussoffensive. Donnel Brown deckte noch einmal die Schwachstellen der Lions Defense gnadenlos auf und Bruce Molock erntete die Früchte der Arbeit mit seinem zweiten Touchdown zum 31:28. Braunschweig versuchte noch einmal zu kontern, doch erneut zwang Ronny Freudenbergs flacher Kick die Lions in eine schlechte Feldposition. Die Zeit, die die Lions vorher großzügig verschwendeten, lief ihnen jetzt davon. Es gab nur noch eine Option, den tiefen Hail Mary Pass in die Endzone. Und obwohl Dresden den Lions durch ein Facemask und dann noch einmal durch eine Pass Interference bei schon abgelaufener Uhr noch zwei Versuche schenkte, gelang der Versuch nicht. Glücklich fielen sich die Monarchs in die Arme.
Braunschweig hätte Dank des Sieges der Blue Devils in Berlin mit einem Sieg vorzeitig die Nordmeisterschaft feiern können, Doch die vermeintlichen Underdogs - die Monarchs - haben gezeigt, wie man die Lions schlagen kann. Man fühlte sich unweigerlich an den letzten German Bowl erinnert. Aber man kann aus solchen Niederlagen auch lernen und vielleicht war diese Niederlage der Weckruf für die Lions zur rechten Zeit. Am nächsten Samstag treffen die Lions im Stadion an der Hamburger Strasse auf die Düsseldorf Panther, die die Musketeers mit 22:0 distanzierten.
Scoring
Q1 00:07 Love, 10 m Lauf, PAT Rothaar
Q1 07:07 Molock, 10 m Lauf, PAT Hempel
Q2 07:14 Kuci, 2 m Lauf, PAT Rothaar
Q2 10:14 Hempel, 36 m Fieldgoal
Q3 10:21 Riazzi, 2 m Lauf, PAT Rothaar
Q3 16:21 Emslander, 18 m Pass Brown, PAT misslungen
Q3 18:21 Monarchs, Safety
Q4 25:21 Brown, 1 m Lauf, PAT Hempel
Q4 25:28 Kuci, 9 m Pass Rainbow, PAT Rothaar
Q4 31:28 Molock, 12 m Lauf, PAT misslungen
Offense Leaders
Adrian Rainbow vervollständigte 15 von 22 Passversuchen für 158 Meter Raumgewinn und 1 Touchdown.
Kim Kuci erlief in 26 Versuchen 213 Meter Raumgewinn und 1 Touchdown. Weiterhin fing er 3 Pässe für 28 Meter Raumgewinn und 1 Touchdown.
Kelvin Love fing 4 Pässe für 41 Meter Raumgewinn. Weiterhin erlief er in 6 Versuchen 28 Meter Raumgewinn und 1 Touchdown.
Donnell Brown vervollständigte 9 von 17 Passversuchen für 144 Meter Raumgewinn und 1 Touchdown.
Bruce Molock erlief in 17 Versuchen 103 Meter Raumgewinn und 2 Touchdowns. Weiterhin fing er 2 Pässen für 25 Meter Raumgewinn
Christian Rosenow fing 3 Pässe für 63 Meter und Yoan Schnee fing 3 Pässe für 38 Meter.
Lions Bone Check
Mathias Engisch (Reha nach Sehnenabriss im Arm)
Daniel Datz (Reha nach Bänderriss)
Auf der Homepage der Braunschweig Lions finden sich Statistiken und Bilder zum Spiel.
