Christian Fußenecker setzt mit einem sehenswerten Solotackle gleich zu Beginn des Spiels eine Kampfansage an die Pfälzer. Die lassen sich nicht einschüchtern und überraschen die Hornets mit einem 50 yard Paß in die Hanauer Endzone zum 0:6 der Extrakick wird sicher zum 0:7 verwandelt. Dann versuchen die Hanauer Angreifer ihr Glück. Gleich der erste Snap endet in einem Fumble den die Hornets jedoch sichern können. Hanaus Defense findet mit Steve Fritsche, Christian Fußenecker, Dirk Stehle und Roman Merk ihr Kämpferherz wieder und können die Pikes weitgehend in Schach halten. Schlechter macht es die Offense. Hanaus Angriff kommt einfach nicht in Schwung.
Endlich zu Beginn des zweiten Quarters können Hanaus Angreifer ihren ersten First Down herausspielen. In der Defense machen Muhammed Calik und Steven Fritsche weiter Druck auf den Lauterer Quarterback der sich aber immer wieder mit spektakulären Läufen einem drohenden Sack entziehen kann.
Plötzlich der Wandel im Hanauer Angriff. Torrance Brown übernimmt die Quarterbackpositon und läuft selbst zum First down doch eine Holdingstrafe macht Browns Bemühungen zu nichte. Jetzt versucht es Brown durch die Luft und die Hornets kommen zum First down. Den nächsten First down besorgt der Hanauer Publikumsliebling wieder selbst bevor er Andre Jones mit einem 15 yard Paß zum nächsten First down bedient. Brown zaubert weiter. Mit einem 25yard Lauf tankt sich der Amerikaner durch die Verteidigungsreihen der Pikes. Hanau kurz vor der Halbzeit auf der zwei yard Line der Gäste. Der Halbzeitpfiff rettet die Gäste vor dem Ausgleich.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit machen die Hornets da weiter wo sie aufgehört haben. Torrance Brown erhöht das Tempo und sorgt mit seinem fulminanten Läufen für Begeisterungsstürme bei den Hornetsfans. Ein Paß auf Roscoe Baptist sorgt für den Hanauer 6:7 Anschluss. Der in der Defense gut agierende Dirk Stehle besorgt mit einer Conversion die Hanauer 8:7 Führung. In der Defense setzt sich Gerome Käst mit einem abgefangenen Pass der Gäste in Szene. Hanau ist auf der 45yad Line der Gäste im Ballbesitz und präsentiert sich total von der Rolle. Unnötige Strafen verhindern den Spielfluss und die Hornets finden sich plötzlich auf der eigenen 8 yard Line wieder. Das war für mich die spielentscheidende Szene, grantelte nach der Partie Hanaus Headcoach Bernd Schmitt. Die Pikes erzielen im Gegenzug die 8:14 Führung. Danach war der Hanauer Angriffsschwung endgültig gestoppt und Torrance Brown wieder auf sich alleine gestellt. Lautern erzielt den 8:20 Endstand und die Hornets verlieren zu allem Überfluss auch noch Perry Thierry durch einen Platzverweis. Die Partie war ein kämpferisches Statement von Torrance Brown und dem Rest der Hornets. Von insgesamt 171yard Hanauer Raumgewinn erzielte er alleine 152 yard. Das war einfach vorbildlich. Diese Leistung sollte allen Spielern ein Vorbild und Beispiel sein, unterstreicht Schmitt die Leistung seines heraussragenden Akteurs.
Die Hornets stehen wie so oft in dieser Saison mit leeren Händen da. Was absolut nicht hätte sein müssen. Wir hatten heute die Chance zum Sieg und uns mit 205 yard Strafe alles kaputt gemacht, zeigte sich Schmitt trotz des Aufwärtstrends sauer.
Hanaus Defense präsentierte sich endlich wieder um zwei Klassen besser als in den Partien gegen Saarland oder Wiesbaden. In der Offense konnten die Hornets immerhin 11 First Downs erzielen: Wir sind auf dem richtigen Weg. Wenn die Undiszipliniertheiten nicht gewesen wären hätte es heute zum Sieg gerreicht., zog Offensecoach Carsten Weber Bilanz.
Offense-Line Coach Michael Schlund brachte es auf einen einfachen Nenner: Wir haben endlich wieder gekämpft. Die Moral hat gestimmt und wir haben als Team gespielt. Das genau wird uns wieder auf die Erfolgsspur bringen. Jetzt heisst es weiter hart arbeiten.
Die von der Hanauer Trainercrew angekündigten personellen Konsequenzen traf Neuzugang Kenneth Colbert: Wir haben uns von ihm getrennt da er die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen konnte, so Schmitt. Anders sieht es bei Ex-NFLE Profi Cüneyit Topcu aus. Der ehemalige Galaxyspieler musste aus beruflichen Gründen zurücktreten: Schade er hat einen guten Job gemacht aber die berufliche Entwicklung geht vor, bedauert Schmitt das Ausscheiden. Sorgen macht Schmitt auch der Verbleib von Timothy Pope. Der Amerikaner hätte am kommenden Samstag gegen Darmstadt das erste Mal als Quarterback auflaufen sollen aber der Kontakt ist abgebrochen: Bis vor zwei Wochen war er im Training wollte dann in die USA und seit dem haben wir keinen Kontakt mehr zu ihm. Er ist weder über Telefon, E-Mail oder Facebook erreichbar, rauft sich Schmitt die Haare.
Am kommenden Samstag steht für die Hornets das Lokalderby gegen die Darmstadt Diamonds auf dem Programm. Bis dahin wollen wir wieder einige Schritte weiter sein, gibt sich Schmitt allen Widrigkeiten zum Trotz weiter kämpferisch.