Strafen zerstören ein Spiel

Die Adler-Jugend wird ihrer Favoritenrolle gerecht und gewinnt bei den Berlin Thunderbirds mit 33:0 ...

Wer in einem Spiel Flaggen für 310 Yards bekommt, kann nicht ernsthaft erwarten, das Feld als Sieger zu verlassen. Diese, für die Zukunft hoffentlich lehrreiche, Erfahrung musste die A-Jugend der Berlin Thunderbirds im Spiel gegen die Adler-Jugend machen. Auch diese konnte mit dem Eröffnungsviertel nicht zufrieden sein, leistete sich in der Folgezeit aber nur noch gelegentliche Fouls. Was sich auf dem Kunstrasenplatz an der Britzer Windmühle vor allem im zweiten Viertel abspielte, verdiente die Bezeichnung „American Football“ nicht mehr. Die in diesem Spielabschnitt ausgesprochenen 165 Yards und zwei Hinausstellungen gegen die Thunderbirds sind möglicherweise ein neuer trauriger Rekord in der GFL-Juniors.


Sicher stellte die Verletzung des Running Backs der Gastgeber, die zum Ausscheiden des Spielers bereits nach dem ersten Spielzug führte, eine enorme Schwächung des Teams dar. Denn gerade Yannick Martens hatte die Verteidigung der Adler im Hinspiel fast im Alleingang besiegt. Die Berlin Adler wünschen Yannick gute Besserung und bedanken sich an dieser Stelle noch mal für die schnelle medizinische Hilfe für unseren verletzten Spieler Niels Schroedter durch den Teamarzt und der Physiotherapeutin der Berlin Thunderbirds.


Durch das Auftreten des Teams aus dem Berliner Süden in der Folgezeit wurden dessen Probleme allerdings nicht geringer. Nachdem die Adler-Jugend im ersten Drive den Ball in aussichtsreicher Position noch durch Fumble verloren hatte, machte sie es im zweiten Anlauf besser. Den schloss Pascal Artifikiewicz mit einem 8-Yard-TD-Catch nach Pass von Bryan Zerbe ab. Auch im zweiten Viertel konnten die Gäste einen Punktgewinn erzielen. Vorangegangen war diesem aber eine Situation, die für die Gastgeber schwerwiegendere Folgen hatte, als der Lauf von Bryan Zerbe über 3 Yards zum 12:0 in die Endzone der Thunderbirds: Der QB der Thunderbirds, der auch in deren Verteidigung spielte, wurde nach schwerem Foulspiel des Feldes verwiesen. Damit aber immer noch nicht genug. Noch vor der Pause wurde ein weiterer Spieler der Gastgeber vom Platz gestellt und einige standen sicher kurz davor. „Ruhe bewahren!“ war dementsprechend die Ansage des Head Coaches der Adler-Jugend Johnny Schmuck, der im Anschluss an das Spiel das besonnene Auftreten seines Teams in dieser Phase und der zweiten Hälfte hervorhob: „Wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen und haben nach einer nicht so guten ersten Hälfte in  Halbzeit zwei wahren Adler-Football gespielt. So möchte ich die Mannschaft auch in der Zukunft sehen. Wir haben noch zwei schwere Vorrundenspiele daheim gegen Kiel und die Rebels. Diese werden uns nochmal alles abverlangen und dann geht die Saison hoffentlich noch weiter.“
Die Gastgeber vermochten es auch nach Wiederanpfiff nicht, sich richtig in der Hälfte des Tabellenführers festzusetzen und mussten sich auch in der Folgezeit ohne Punktgewinne vom Angriffsrecht verabschieden. Der wieder gut aufgelegte Spielführer der Adler-Jugend servierte in Viertel drei und vier noch zwei Pässe maßgerecht auf Wide Receiver Julian Brathuhn. Der erste führte direkt zum 19:0, der zweite bereitete den vierten Touchdown der Adler direkt vor. Bryan Zerbe tauchte mit Ball in der Hand unter der D-Line der Blauen hindurch direkt in die Endzone der Gastgeber. Auch der letzte Touchdown des Tages war ein 1-Yarder: Running Back Wesley Wieland erzielte diesen und Vincent Vadonis sorgte mit seinem zweiten PAT für den 33:0 Endstand. Dieser spiegelt die Überlegenheit des Teams aus dem Stade Napoleon wieder und ist, auf Grund der Spielanteile beider Mannschaften, auch in seiner Höhe verdient.