Die Gäste eröffneten das Spiel mit zwei langen Angriffsserien, wobei sie im zweiten Anlauf den Ball durch Patrick Scott in die Endzone trugen. Die Extrapunkte wurden gewohnt sicher durch Sascha Wurster verwandelt. Entscheidend war jedoch, dass die Stuttgarter sich nie deutlich absetzten. So blieben die Gastgeber aus Marburg immer in Schlagdistanz, auch wenn sie erst spät im zweiten Viertel ihren ersten Firstdown erzielen konnten. Diesen Angriff beendeten sie dann auch kurz vor Ende der ersten Halbzeit mit dem Ausgleich durch Lauf über Sean Cooper. Dieser wurde von der Stuttgarter Verteidigung dieses Mal insgesamt viel effektiver gestoppt als noch im Hinspiel, in dem er alleine über 300 yards erlaufen konnte.
Doch zu diesem Zeitpunkt konnte der Angriff um Ira Vandever die richtige Antwort geben. Mit unter zwei Minuten auf der Uhr führte dieser seine Mannschaft zielstrebig über den Platz und Will Harris konnte den ersten seiner zwei Touchdowns in diesem Spiel erzielen. Zu diesem Zeitpunkt ging unser Gameplan gut auf erklärt Matthias Mecherlein, Headcoach der Stuttgart Scorpions. Wir haben selbst den Ball gut kontrolliert und haben es geschafft Cooper über weite Strecken erfolgreich einzudämmen. So war die Führung zu diesem Zeitpunkt auch verdient für uns.
Auch im dritten Viertel schenkte sich keine von beiden Mannschaften etwas und so ging es mit dem Spielstand von 21:21 ins entscheidende letzte Viertel. In diesem kam es zu Beginn zu einer sehr unschönen Unterbrechung. Emrah Güyüldar erlitt bei einem Puntreturn eine schwere Verletzung und wurde umgehend in eine Marburger Klinik gebracht, in der er am Abend noch operiert wurde. Die Ärzte diagnostizierten bei ihm einen Bruch des Waden- und Schienbeines und des Sprunggelenkes, zudem sind alle Bänder gerissen. Erfreulicherweise wurde er mittlerweile in eine Stuttgarter Klinik verlegt und wird diese am Ende der Woche auch wieder verlassen können.
Die Marburger nutzten die Pause, um sich wieder gut zu erholen und erzielten mit ihrem folgenden Angriff die erste Führung in diesem Spiel. Im direkten Gegenzug zeigte Ira Vandever warum er als der laufstärkste Quarterback der GFL gilt. Mit einem 60 yards Lauf sorgte er selber für den Anschluss. Nun setzten die Trainer Alles auf eine Karte, da nur ein Sieg den gewünschten zweiten Tabellenplatz gesichert hätte. Doch der Versuch einer Two Point Conversion scheiterte. Also lag es nun an der Verteidigung, den Ball möglichst schnell wieder zurückzubekommen. Dies gelang ihnen kurz vor der eigenen Endzone und somit hatten die Stuttgarter wie zum Ende der ersten Hälfte den Ball mit unter zwei Minuten Spielzeit auf der Uhr. Doch der angestrebte Abschluss konnte nicht erzielt werden, so dass mit einer sehr knappen Niederlage die Heimreise angetreten werden musste.