Super Panther verlieren in Hamburg nur denkbar knapp

Nach großen Erfolgen geht man gerne noch mal raus auf Spielfeld. Denkt zurück an die letzten Minuten auf dem Platz. Bei Panther Kicker Markus de Haer war dies anders. Völlig enttäuscht und niedergeschlagen suchte er auf dem Platz noch 30 Minuten nach dem Spielende sein „Kicking Tee“ in der Hamburger eVendi Arena und war kaum ansprechbar.

Doch machte ihn natürlich nicht die Verlust des Tees traurig, sondern seine missglückten Aktionen im Spiel. Am Ende verloren die Panther vor 4153 Zuschauen 9:10 bei den Blue Devils. Mit einem verschossenen Extrapunkt, einem verschossenen Fieldgoal, sowie einen geblockter Punt, der zum einzigen Teufeltouchdown führte, entschied er die Partie zugunsten von Hamburg. Die Mannschaft machte ihn aber keinen Vorwurf: „ Wenn Markus de Haer einen Fehler macht ist es eben immer entscheidend, andere haben heute auch Fehler gemacht, die wurden aber nicht so bestraft, wie die von Markus!“ so Headcoach Jörg Mackenthun nach dem Spiel.

 

Die Panther waren in Hamburg von der ersten Minute an nicht wieder zu erkennen. Gegenüber dem 8:47 zu Hause gegen Braunschweig präsentierte man sich als entschlossenes Team, dass in Hamburg nur eines wollte: den Sieg. Und so ging es dann auch gegen die hochfavorisierten Hamburger zur Sache. Mit kontinuierlichem Druck auf Hamburgs QB Doug Baughmann zwang man Hamburgs Oberteufel immer wieder zu schnellen Pässen, die oft ihr Ziel verpassten. Nur einmal während der ersten Hälfte kamen die Blue Devils gefährlich nach vorne, standen dicht vor der Panther Endzone, doch mehr als ein Fieldgoalversuch von Sven Linn sprang nicht heraus. Nachdem der Ball links vorbeiflog, bereiteten sich die zahlreichen Zuschauer auf einen 0:0 Halbzeitstand vor. So wohl auch schon die Panther. 1:38 Minuten vor der Halbzeitpause passierte das, was bei den sicher auftretenden Düsseldorfer zu diesem Zeitpunkt keiner ahnen konnte. Beim Punt an der eigenen 10 Yard Linie von Markus de Haer kamen, nachdem de Haer Schwierigkeiten hatte den Ball unter Kontrolle zu bringen, gleich drei Hamburger zu de Haer durch und blockten den Ball. Schlimmer noch: DB Lee Johnson schnappte sich den Ball und lief in die Panther Endzone zum 6:0 für die Blue Devils. Den anschließenden Extrapunkt verwandelte K Per Madsen sicher zum 7:0. Der Jubel auf Hamburger Seite war groß, war die Halbzeitführung doch ziemlich glücklich.

 

Nach der Pause drehten die Panther den Spieß um. Direkt der Kickoff Return wurde von WR/DB Brent Adkins bis an die 42 Yard Linie der Hamburger zurück getragen. Durch eine 15 Yard Strafe gegen die Blue Devils stand man schon an der gegnerischen 27 Yard Linie. Doch nutzen konnte es die Panther (noch) nicht. Kicker Markus de Haer schoss den Fieldgoalversuch aus 41 Yards nur in die Endzone der Devils. Zu kurz, denn die Fielgoalstangen stehen am äußersten Ende der Endzone. Den Ball holten sich die Düsseldorfer schnell wieder. DB Robbie Hiensch fing einen Pass von Baughman ab. Schon wieder hatten die Panther die Möglichkeit zu punkten. Diesmal sollte es klappen. RB Patrick Schweyen, erst diese Saison aus Mönchengladbach an den Rhein gewechselt, schnappte sich den Ball und konnte nur noch im letzten Moment von Hamburgs Christian Beckmann gestoppt werden. Nachdem man kein Firstdown zustande brachte verwandelte Markus de Haer das Fieldgoal aus 26 Yards sicher zum 3:7 aus Panther Sicht. Das sollte noch nicht alles sein. LB Jonathan Magnin sicherte direkt beim nächsten Drive der Blue Devils den Ball, als Devil Jabari Johnson den Ball fumbelte. Diesmal sollte die Defense von der Offense der Panther belohnt werden. Wiederum war es Schweyen, der nach einem kraftvollen Lauf über 5 Yards durch die Mitte die Führung der Panther erzielte. Das der anschließende Extrapunktversuch von Markus de Haer vorbei ging, sollte sich später als tragisch herausstellen, denn Hamburg konnte nur ein Fieldgoal erzielen. K Per Madsen schoss den Ball sicher, jubelte schon bevor der Ball durch die Stangen flog. 10:9 für Hamburg. Und leider blieb es auch bei diesem sehr glücklichen Sieg der Blue Devils. Die Panther hatten zwar noch eine Chance, verstanden es aber nicht Firstdowns zu erzielen und mussten mit einem bitteren, weil völlig unnötigen 9:10 nach Hause fahren.

Direkt nach Spiel schaute man gemeinsam nach vorne. Mit 0:8 Punkten sieht die Lage bedrohlich aus. Doch hat man zum ersten Mal die Panther gesehen, die man schon vor der Saison erwartet hatte. Als Team trat man auf, feuerte sich während des Spiels gegenseitig an, vermied Strafen und hatte den großen Favoriten Hamburg Blue Devils beinahe ein Bein gestellt. „Wir sind in dieser Saison zum ersten Mal als Team aufgetreten!“ brachte es Panther Headcoach Jörg Mackenthun auf den Punkt.

 

Düsseldorf Panther – Hamburg Blue Devils 10:9 (0-0,7-0,0-9,3-0)

4153 Zuschauer

7:0 Lee Johnson 10 Yards Fumble Return, Pat Sven Madsen

7:3 Markus de Haer 26 Yards Fieldgoal

7:9 Patrick Schweyen 5 Yards lauf, Pat vorbei

10:9 Sven Madsen 30 Yard Fieldgoal

 

Stimmen zum Spiel

Headcoach Jörg Mackenthun:

Wir haben zum ersten Mal in diesem Jahr ein Panther Team gesehen, vorher haben wir immer mal Einzelspieler gesehen, die gute Leistungen gebracht haben. Heute haben die Jungs an sich geglaubt. Leider haben wie einen dicken Schnitzer gemacht, der den Blue Devils 7 Punkte gebracht hat, ansonsten wäre es 9:3 ausgegangen. Die verschossenen Fieldgoals und Extrapunkte hätten uns natürlich auch zum Sieg verholfen. Das sind Sachen, die wir abstellen müssen. Wir stecken jetzt nicht den Kopf in den Sand. Niemand in Football Deutschland hätte uns so was heute zugetraut. Ich bin sehr enttäuscht, dass unsere Leistung heute nicht belohnt wurde. Den Finger auf Markus de Haer zu zeigen wäre der falsche Weg. Sicher hat er Fehler gemacht. Aber wir haben in anderen Situationen auch Fehler gemacht, wo wir einen Touchdown nicht gemacht haben und punten mussten, weil einige andere Fehler gemacht haben. Der Kicker ist natürlich immer der, der im Rampenlicht steht. Er hat halt nur eine Chance in einem Drive, alle anderen die Fehler machen, haben sehr viele Chancen ihren Fehler wieder gut zu machen. Ein Kicker hat das nicht.

 

OL David Odenthal:

Das war heute sehr enttäuschend auf der einen Seite, aber auch Aufwärtstrend auf der anderen Seite. Wenn man gesehen hat, wie wir die letzten Spiele gespielt haben und heute hier in Hamburg so gut spielen und ganz knapp an einem Unentschieden oder an einem Sieg vorbeigehen, dann kann ich nur Stolz darauf auf die Jungs sein. Das gibt uns jetzt vielleicht einen Anstoß, die Saison rumzudrehen. Markus de Haer mache ich keinen Vorwurf, wir verlieren als Team und gewinnen als Team.

 

WR Brent Adkins:

Ich bin sehr enttäuscht und frustriert. Der Unterschied war heute das Kicking Team. Jedes Spiel schlagen wir uns selber. Doch heute bin ich sehr stolz auf das Team. Unser Defense war überragend. Wir haben Hamburg sehr oft früh gestoppt und konnten Turnovers erzwingen.