Teufel wollen Adler vom Himmel holen

Da hilft auch kein Rechenschieber mehr. Die Tabellensituation in der Nordgruppe der German Football League lässt derzeit extrem viel Spielraum für Eventualitäten. Fünf Mannschaften streiten sich auf der Zielgeraden der regulären Saison um drei Playoff-Plätze – nur Braunschweig thront über allen. Die Hamburg Blue Devils hingegen sind mittendrin im Gewühl. Nach dem überragenden Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Dresden hat sich der viermalige German Bowl-Champion auf den dritten Platz der Tabelle vorgeschoben, steht aber schon vor dem nächsten Endspiel. Am Sonntag treffen die Jungs von Headcoach Joe Roman in der Hauptstadt auf die Berlin Adler. „Das wird ein harter Brocken für uns“, erklärt Joe Roman. „Die Adler haben sich im Verlauf der Saison sehr verstärkt und kämpfen ums Überleben.“

 

Tatsächlich stehen die Berliner als sechster am Tabellenende, aber auch die Greifvögel haben noch Chancen auf einen Playoff-Platz. Ein Sieg gegen die Blue Devils und man wäre wieder voll im Rennen. Auf der anderen Seite würde ein Sieg in Berlin die Teufel schon in die schönste Zeit der Football-Saison hieven, vorausgesetzt die Konkurrenz aus Dresden und Köln, die ebenfalls am Sonntag gegeneinander antreten, spielt mit. Großes Rechnen in der GFL. „Wir haben den Vorteil, dass wir alles selbst in der Hand haben“, so Roman. „Wir gehen daher absolut positiv in die kommenden Spiele.“ Einen Grund dafür lieferte Quarterback Doug Baughman bei seiner Rückkehr am vergangenen Sonnabend. Gegen die Dresden Monarchs beeindruckte der Blue Devils-Spielmacher mit vier Touchdown-Pässen. Und dass auch die Genesung von Marico Gregersen für die Devils von Bedeutung ist, zeigten die drei Touchdowns des Wide Receivers in der eVendi Arena. Insgesamt zeigten die Blauen Teufel eine geschlossene Mannschaftsleistung, die für Zuversicht sorgt. „Wenn wir jedes Spiel so engagiert zur Sache gehen wie gegen Dresden, besitzen wir alle Chancen auf die Playoffs und sogar das Heimrecht“, meint Marico Gregersen.

 

Allerdings wartet mit Berlin ein schwer auszurechnender Gegner. Die Adler kamen zu Saisonbeginn gewaltig ins Trudeln: In den ersten fünf GFL-Partien setzte es nur Pleiten, wobei in den ersten drei Spielen lediglich vier Punkte erzielt wurden. Im Anschluss folgten drei Siege in Serie, ehe der Liga-Primus aus Braunschweig den kurzen Höhenflug der Adler stoppte. Der Berliner Aufwärtstrend ist eng verbunden mit wichtigen Personalentscheidungen. Die Verpflichtung von Offense Coordinator Clifford Madison, ehemals Quarterback bei den Adlern, trägt offensichtlich ebenso Früchte wie die von Michael Washington, Wide Receiver und Defensive Back.

 

Teufel-Anhänger, die nicht mit nach Berlin reisen, haben auch diesmal die Chance, das Spiel live im Internet-Radio zu verfolgen. Unter www.evendi.de/hbd-radio/ gibt höllischen Football für die Ohren.