The Rocky Horror Show

Die Abgesandten aus der Galaxie Transylvania halten am kommenden Samstag (17. Juni) Einzug im Stadion an der Hamburger Straße. The Rocky Horror Show, das Kult-Musical der 70er, 80er und 90er Jahre feiert dann Vorpremiere in Braunschweig im Anschluss an die GFL-Partie der Lions gegen die Dresden Monarchs (Kick-Off 17 Uhr).

Richard O’Brien schrieb „The Rocky Horror Show“ 1973 als Parodie auf Grusel- und Science-Ficition-Filme wie zum Beispiel Frankenstein. 1975 entstand der Film „The Rocky Horror Picture Show“. O’Brien, der selbst den Riff Raff spielte, landete mit der Mischung aus Grusel, Erotik, Science Fiction und Satire einen Volltreffer. Sowohl der Film als auch die Bühnenversion behaupten hartnäckig ihren Platz in Kinos und Theatern, und eingefleischte Fans reisen von Vorstellung zu Vorstellung, und das, obwohl das Musical längst den Status einer Provokation verloren hat. Und alles fängt so harmlos an:

 

Brad und Janet, die glücklich Verlobten aus der heimeligen Stadt Denton - „the Home of Hapiness“ -, machen eine Landpartie, um ihren ehemaligen Lehrer Dr. Everett Scott zu besuchen. Aber es kommt, wie es kommen muss. Sie haben eine Reifenpanne und bleiben mitten im Wald und mitten im strömenden Regen liegen. Hilfe hoffen sie, bei den Bewohnern des Schlosses zu finden, an dem sie vorbeigefahren waren. Und in der Tat: Sie erhalten Einlass und werden sogar zu einem Fest eingeladen.

 

Frank’n’Furter, der Schlossherr, hat sich ein Geschöpf gebaut, und Rocky - blond, gebräunt und muskulös - soll nun zum Leben erweckt werden. In den darauf folgenden Stunden wechseln die Paarkonstellationen auf überraschende Weise - ein amouröser Transfer der besonderen Art, der auch die bisher sehr anständigen Verlobten Brad und Janet aus dem Konzept bringt. Das Erscheinen von Dr. Everett Scott, der als Agent der Regierung gegen Außerirdische ermittelt, verschärft die Situation noch einmal. Frank’n’Furter beschließt, auf seinen Heimatplaneten zurückkehren zu wollen, aber er ist nicht mehr Herr über sich selbst.

 

Was wie ein großer Jux daherkommt, ist auch eine ernstzunehmende Parabel auf das Problem der Identifikationsfindung. Frank’n’Furters extreme Lebensweise und seine Hybris, sie allen und jedem aufzwingen zu wollen, scheitern letztlich. „Don’t dream it - be it“ – FrankŽnŽFurterŽs Credo ist auch ein Aufruf zu mehr Authentizität.

 

Guido Kleineidam spielte im letzten Jahr u.a. den Diener Jacob im „Käfig voller Narren“. In der Spielzeit 2006 gibt es ein Wiedersehen mit ihm. Guido Kleineidam ist der Frank’n’Furter. Das Liebespaar Brad und Janet, spielen Kolja Hosemann und Judith Jakob. Rocky ist schön und athletisch. Jörg Löwer, der auch gleichzeitig die Choreographie übernimmt, ist „Rocky 2006“. Christin Zacher wird Magenta, die etwas laszive Zofe im Schloss von Frank’n’Furter, geben. Für „Rocky Horror Show“ zeichnet übrigens das Trio verantwortlich, das im letzten Jahr den „Käfig voller Narren“ bei den Gandersheimer Domfestspielen zum Erfolg führte: Neben Jörg Löwer als Choreographen sind das Olaf Strieb (Regie) und Scott Lawton (Musik).