Vor offiziell 6.340 Zuschauern, darunter knapp 3.000 Lions-Fans, im GAZi-Stadion auf der Waldau gewannen die Löwenstädter in beeindruckender Manier gegen den Finaldebütanten und konnten am Ende den vermeintlich leichtesten German Bowl-Erfolg in den bisherigen elf Teilnahmen in Folge einfahren.
Eine wieder einmal bärenstarke Verteidigung legte dazu den Grundstein und nach einigen Startschwierigkeiten passte sich auch die Offensivabteilung der Niedersachsen dieser meisterlichen Leistung an.
Doch aus Braunschweiger Sicht begann das Spiel bei perfekten äußeren Bedingungen alles andere als viel versprechend.
Denn die Scorpions kamen nach dem Kick-Off zuerst mit ihrer Offensive auf das Spielfeld und nahmen anschließend fast zehn Minuten von der Spieluhr mit ihrer gefährlichen Mischung aus kraftvollen Läufen und kurzen und genauen Pässen.
Der Erfolg dieses langen Drives blieb ihnen allerdings verwehrt, denn den Field Goal-Versuch von Marc Correll konnte Kelvin Love berühren, so dass der Ball sein Ziel zwischen die Torstangen nicht fand.
Der Knoten auf Seiten der Lions wollte aber immer noch nicht platzen, denn Jabari Johnson sorgte mit seinem Fumble erst einmal für lange Gesichter in der Teamzone der Löwen.
Diese hellten sich aber wenige Minuten später schon wieder auf als Leonard Greene einen Pass des Stuttgarter Quarterbacks Ira Vandever in der Endzone abfangen konnte.
Nun spielte das gesamte Team des alten und neuen Deutschen Meisters wie aus einem Guss, und auch die Offense um eine immer stärker werdende Angriffslinie fand nun ihren Rhythmus. Das wurde spätestens beim ersten Touchdownpass des Tages von Dennis Zimmermann auf Olaf Fischer deutlich. Zwischen den beiden Ex-Berlinern stimmte das Timing perfekt, auch wenn der junge Lions-Spielmacher einen harten Hit für diesen Lohn einstecken musste.
Eine erste kleine Vorentscheidung fiel anschließend noch in der ersten Halbzeit als der zweite Lions-Quarterback an diesem Tag, Matt Crockett, einen schönen Drive mit einem Touchdownlauf selbst zum 14:0-Halbzeitstand abschloss.
Und die zunehmende Dominanz der Norddeutschen wurde auch im zweiten Durchgang immer deutlicher.
Eindeutiger Beleg dafür war das Tackling von Lions-Linebacker Andre Krüger an Patrick Geiger in der Endzone der Scorpions für einen Safety und zwei weitere Zähler für die Lions.
Und als Jörg Heckenbach nur wenig später den Spielstand durch den kurzen Touchdownpass von Dennis Zimmermann auf 24:0 ausbaute, war allen Fans im Stadion klar, dass an diesem Abend nur die Lions als Sieger vom Platz gehen können.
Daran änderte auch der erste und einzige Touchdown der Scorpions durch ihren starken Spielmacher Ira Vandever nichts mehr.
Den Schlusspunkt für die Braunschweiger setzte Kicker Steffen Dölger mit einem 44 Yard-Field Goal.
Schon danach war auf Seiten der Lions und ihrer vielen mitgereisten Fans nur noch Feiern angesagt.
Der zweite Threepeat der Klubgeschichte und der sechste Titel insgesamt konnten bejubelt werden. Damit ziehen die Löwenstädter mit den Düsseldorf Panthern als Deutscher Rekordmeister gleich.
Gleichzeitig war es der erste Meistertitel, der nicht unter der Leitung von Kent Anderson sowie der Führung von Quarterback-Legende Adrian Rainbow errungen wurde.
Gary Spielbuehler machte gleich in seinem ersten Jahr als Lions-Cheftrainer sein Meisterstück und Dennis Zimmermann wurde im Anschluss an die Partie zum wertvollsten Spieler des Endspieles ausgezeichnet. Der MVP konnte neun seiner zehn Passversuche für 163 Yards Raumgewinn und zwei Touchdowns an seine Mitspieler bringen.
Scoreboard:
07:00 Olaf Fischer 68 Yard-Pass von Dennis Zimmermann (PAT Steffen Dölger)
14:00 Matt Crockett 18 Yard-Lauf (PAT Steffen Dölger)
16:00 Andre Krüger Safety (Spieler in der Endzone getackelt)
24:00 Jörg Heckenbach 9 Yard-Pass von Dennis Zimmermann (Conv. Reilmann)
24:06 Ira Vandever 27 Yard-Lauf (Keine Conversion)
27:06 Steffen Dölger 44 Yard-Field Goal