Im Publikum sah man schon vor dem Anpfiff, auf was sich die Panther vorbereiten müssen. Zu Gast war Michael Hap, Headcoach des möglichen Relegationsgegners Langenfeld Longhorns, der sich die Chance nicht entgehen ließ, die Panther bei einem spielfreien Tag der Longhorns anzusehen. Und: Größer könnten die Gegensätze kaum sein: Bob Enger, Headcoach 1995 und 2004 der Panther, befand sich ebenfalls unter den Zuschauern. Zusammen mit seiner Ehefrau Marcia verbrachte er einen Tag seines Deutschlandurlaubes auf der kleinen Kampfbahn.
Und er sollte sein Kommen nicht bereuen. Angeführt vom gut aufgelegten Panther Quarterback Philipp Lux und der sehr gut blockenden O-line hielten die Düsseldorfer immer das Spiel spannend. Scheinbar mühelos brachte Lux zusammen mit seinem Runningback Christian Poschmann und seinen Receivern Daniel Schorn, Bastian Hensel, Claudio Bartolozzi, Alexej Mittendorf und natürlich Brent Adkins den Ball in die Berliner Endzone. Nur leider: Die Berliner hatten ebenfalls keine Mühe in die Panther Endzone zu kommen! Adler QB Eric Kresser hatte genug Möglichkeiten, die Düsseldorfer Punkte zu beantworten. Sebastian Judis, Estrus Crayton und Jörg Heckenbach waren eine Klasse für sich und von der Panther Defense nur schwer zu kontrollieren.
Und doch hatten die Panther genug Möglichkeiten das Spiel zu gewinnen. Beispiel?
Mitte des dritten Quarters leistete sich der Berliner Running Back Martin Senz beim Stand von 27:29 für Berlin, an der eigenen 20 Yard Linie, einen Fumble. DB Daniel Slupinski konnte den Ball für die Panther sichern. Den Ball aber gaben die Panther schnell wieder her: Lux fumbelte den Ball genau wie Senz und Berlin war wieder am Ball. Dass die Panther danach durch den überragenden Mann aufseiten der Düsseldorfer, Brent Adkins in Führung gehen sollten, änderte nichts daran, dass Kresser immer wieder antworten konnte. Estrus Crayton und Sebastian Judis stellten einen sicheren Abstand her, den die Panther nicht mehr egalisieren konnten.
Und doch kann man einiges in den Rest der Saison mitnehmen. Der Aufwind, der in Braunschweig noch schwach war, hat an Stärke zugenommen. Der deutscher Meister, die Berlin Adler standen am Rand einer Niederlage. Die Offense hat ein großes Spiel gemacht und gezeigt, dass man viele Punkte aufs Scoreboard bringen kann. Nun kommen am Samstag die Hamburg Blue Devils, bei denen man im Hinspiel nur denkbar knapp mit 9:10 unterlag. Mit einer genauso konzentrierten und kämpferischen Leistung kann man das Spiel bestimmt genauso offen halten wie gegen die Adler.
Adler O-Line Coach Gerald Olszewski nach dem Spiel: Die Liga ist näher zusammengerückt, das hat man heute gesehen! Vielleicht rückt die Liga am Samstag ja noch näher zusammen, den Panther wäre es nach der heutigen Leistung zu gönnen.
Düsseldorf Panther Berlin Adler 33-43 (7-10,14-19,6-0,6-14)
400 Zuschauer
Scoring
00-03 Benjamin Scharweit 21 Yard Fieldgoal
07-03 Brent Adkins 3 Yard Pass von Philipp Lux, Pat Markus de Haer
07-10 Jörg Heckenbach 65 Yard Pass von Eric Kresser, Pat Scharweit
07-17 Jörg Heckenbach 3 Yard Pass von Kresser, Pat Scharweit
13-17 Alexander Stolz 10 Yard Pass von Lux, Pat geblockt
13-19 Tony Driver trägt geblockten Pat in die Endzone
13-22 Benjamin Scharweit 38 Yard Fieldgoal
21-22 Philipp Lux 2 Yards Lauf, Conversion Lux
21-29 Estrus Crayton 32 Yard Pass von Kresser, Pat Scharweit
27-29 Brent Adkins 28 Yard Pass von Lux, Conversion nicht gut
33:29 Brent Adkins 29 Yard Pass von Lux, Conversion nicht gut
33:36 Estrus Crayton 5 Yard Pass von Kresser, Pat Scharweit
33:43 Sebastian Judis 8 Yard Pass von Kresser, Pat Scharweit
Stimmen zum Spiel:
Panther Headcoach Jörg Mackenthun:
Die Mannschaft hat heute gut gekämpft. Respekt. Es ist sehr schade, dass wir schon wieder nicht gewonnen haben. Wir sind übers Feld marschiert, wie sonst noch nie in dieser Saison. Unsere Verteidigung hat einfach zu viele Fehler in kritischen Spielsituationen gemacht. Unsere Offensive war hingegen gut. Wenn man 33 Punkte macht, dann muss man ein Football-Spiel gewinnen. Doch unsere Verteidigung hat 43 Zähler zugelassen. Das ist einfach viel zu viel.
Natürlich hat heute unser Gegner wieder wegen den Amerikanern gewonnen. Estrus Crayton und Eric Kresser waren die entscheidenen Spieler bei den Adlern.
Adler O-Line Coach Gerald Olszewski (früherer Panther Spieler, Coach, Vize-Präsident):
So knapp hatten wir uns das heute hier nicht vorgestellt. Alle bei uns haben wohl gedacht, weil Düsseldorf so hoch in Braunschweig verloren hat, wird dies hier eine lockere Geschichte. Nur haben sie vergessen, dass die Panther nur knapp in Hamburg verloren haben. Die Liga ist enger zusammengerückt, das hat man heute gesehen. Die Düsseldorfer Offense war heute sensationell.
Die haben genau das gespielt, was sie konnten. Sie waren so für uns kaum zu stoppen.
Panther QB Philipp Lux:
Die Offense und auch die Offense Line hat heute super gespielt. Die Defense hat es heute sehr schwer gehabt gegen den Angriff von den Adlern. Sie zu stoppen ist uns leider nicht gelungen. In der Offense haben wir auch noch zwei, drei Fehler gemacht, die vielleicht zu zwei Touchdowns hätten führen können. Dann hätten wir zwei Scores mehr gehabt und hätten anders ausgesehen.
So ist das halt. Wenn man unten steht, kommt auch noch Pech dazu.
zu Brent Adkins und den drei Touchdownpässen:
Brent Adkins ist unser bester Wide Receiver (kurz vor Alexej Mittendorf). Ich wäre ja schön blöd, wenn ich da nicht hinwerfen würde.
Panther WR Brent Adkins:
Ich bin sehr Stolz auf mein Team. Leider waren meine drei Touchdowns heute nicht genug, um zu gewinnen. Die Offense hat meiner Meinung nach ihr bestes Spiel diese Saison gemacht. Alle Receiver haben ein Riesenspiel gemacht und alle Bälle gefangen. Ich hoffe, dass wir genug Selbstvertrauern aufgebaut haben um nächste Woche gegen Hamburg wieder so ein Spiel zeigen zu können.