Die Westerwälder Zeitung hatte es in ihrem Vorbericht zum Kellerduell der Stuttgart Silver Arrows gegen die Montabaur Fighting Farmers in der GFL II Süd auf den Punkt gebracht. Um eine Frage der Ehre für die Farmers handele es sich bei diesem Spiel, insbesondere nach der deftigen Schlappe in der Vorwoche gegen die Darmstadt Diamonds. Und dass man diese durchaus positiv beantworten wollte und konnte, zeigten die Farmers von Beginn an.
Bereits der erste Ballbesitz der Westerwälder brachte Zählbares auf die Anzeigentafel. Nach einem langen Drive war es der ansonsten als Arbeitstier in Sachen Vorblock bekannte RB Juri Bauer, der aus wenigen Yards in die Endzone eintauchte und seine Farben in Führung brachte. Doch schon zwei Spielzüge später konnten die Silver Arrows durch zwei lange Läufe von QB Vega und RB Jones den Ausgleich herstellen. Dies blieb aber lange Zeit auch die einzige nennenswerte Aktion der Silver Arrows, die die Verteidigung der Farmers ansonsten recht gut im Griff hatte. Insbesondere die Linebacker Dirk Machalett, Christopher Unger, Udo Kiefer und Daniel Krings überzeugten in diesem Spiel und sorgten dafür, dass die Gäste aus Stuttgart am Ende nur 13 Punkte auf das Scoreboard gebracht haben sollten.
Auch im Angriff lief es weiter rund. Nach Feldtor aus 33 Yards Entfernung von Kicker Matthias Dreser war es in der nächsten Angriffssequenz eine altbewährte und bestens bekannte Kombination, die den Vorsprung der Farmers auf 17-07 erhöhte. Ein sehenswerter 51 Yard Pass von QB Bryan Abihider auf WR Christian Günter verzückte die treue Fangemeinschaft auf den Rängen des Mons-Tabor Stadions, die sich auch trotz des einsetzenden leichten Regens die Stimmung nicht vermiesen ließ.
Die Vorentscheidung im Duell der Kellerkinder fiel bereits vor der Halbzeit, denn auch ihre nächsten beiden Angriffsrechte verwandelten die Kreisstädter souverän. Beide Male vollendete man aus kurzer Distanz durch Läufe, zunächst durch den als Fullback eingesetzten Christopher Unger, später durch QB Abihider höchstselbst. 30-07 wies die Anzeigentafel auf der Gegengeraden am Ende der ersten Halbzeit aus.
Nachdem der erste Ballbesitz für die Silver Arrows nach dem Pausentee ohne Zählbares geendet hatte, nutzen die Farmers die sich ihnen nun bietenden Gelegenheit, den Sack zuzumachen. Allen voran durch Läufe von RB Philipp Hube drang man tief in die gegnerische Spielfeldhälfte ein. Aus 4 Yards Entfernung war es dann dem ansonsten als Defense Liner eingesetzten Dirk Burmeister vorbehalten, weitere Punkte für die Farmers zu erzielen. Burmeister, der an diesem Tage sein letztes Spiel für die Grün-Goldenen bestritt, ist seit der Wiederbelebung der Farmers im Jahre 2003 ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft und begleitete deren Aufstieg von der Verbandsliga in die Zweite Bundesliga als Spieler, Team-Captain und Position Coach mit besonderem Einsatz und Engagement. Burmeisters letzte Aktion im Dress der Westerwälder war dann auch bezeichnenderweise ein Tackle für Raumverlust, bevor er unter anhaltendem Applaus und Glückwünschen seiner Teamkollegen das Feld verließ.
Im Lager der Farmers fand sich nun nach einem weiteren Touchdown von WR Jannik Frings zunehmend die Gelegenheit, auch den Ergänzungsspielern, die im Laufe der bisherigen Saison allenfalls sporadisch Einsatzzeit gefunden hatten, wertvolle Spielzeit zu verschaffen. So konnte TE Marcellus Speth seinen ersten Passfang in Grün und Gold verbuchen. Mit seiner 20 Yard Reception bereitete er den Touchdown durch TE Daniel Lück vor, der mit seinem Fang den 49-13 Entstand herstellte.
Am Ende des Tages blickte man daher ausschließlich in zufriedene Gesichter im Lager der Fighting Farmers. Zwar ändert dieser Sieg gegen die Schwaben nichts an der aktuellen Tabellensituation, auch weiterhin befinden sich die Westerwälder auf dem siebten Tabellenrang und müssen den Gang in die Regionalliga antreten. Trotzdem war es wichtig, allen zu zeigen, dass hier noch lange nicht die Lichter ausgehen, wie der ein oder andere befürchten mag, so Defensive Coordinator Götz Heilemann nach dem Spiel auf Nachfrage des lokalen Fernsehsenders WW-TV. Auch Head-Coach und Offense CoordinatorOliver Kuhn war sichtlich zufrieden nach dem Spiel. Von unseren neun Ballrechten haben wir sieben mit Touchdowns abschließen können; alle erzielt von unterschiedlichen Spielern. Dies zeigt, dass wir eine homogene Truppe sind, die sich leider das ein oder andere Mal unter Wert verkauft hat und deshalb die Klasse schlussendlich nicht halten konnte. Und auch für den 32-Jährigen kann die Frage nach der weiteren Entwicklung durchaus positiv beantwortet werden. Wenn ich mir die Entwicklung der jungen Spieler anschaue, dann kann man sicher zuversichtlich auf die nächste Saison blicken.
Die letzte Gelegenheit, die Farmers hautnah und in Farbe in diesem Jahr zu sehen, bietet sich übrigens am 08. August 2009. Dann nämlich treffen die Farmers in ihrem letzten Heimspiel der Saison auf die Kaiserslautern Pikes. Kick-Off im Stadion Mons-Tabor ist wie immer um 15.00 Uhr.