Wenig Punkte hatte Unicorns-Headcoach Siegfried Gehrke für das GFL-Spiel am Samstag im Hagenbachstadion prognostiziert. "So wenige hätten es dann auch nicht sein müssen", meinte er nach dem Spiel, in dem seine Offense kein all zu gutes Bild abgab. Gegen die starke Münchener Verteidigung tat man sich sehr schwer. Es passte gut ins Bild, dass sogar zwei Pässe des sonst so sicheren TSG-Quarterbacks Chad Rupp in den Händen von Cowboys-Verteidigern landeten.
Die TSG-Offense hatte es schwer, ihren Rhythmus zu finden. Das lag nicht zuletzt daran, dass der Gäste-Angriff viel Spielzeit hatte und die Haller Angreifer lange auf ihre Einsätze warten mussten. Der Grund dafür ist bei den Haller Verteidigern zu suchen. Sie konnten ihre Endzone zwar sauber halten, erlaubten den Cowboys aber bei jedem Ballbesitz viel Raumgewinn und entsprechend lange Angriffs-Züge. Den meisten Erfolg hatten die Gäste dabei mit Pässen über 10 bis 15 Yards, gegen die die Unicorns das gesamte Spiel über kein richtiges Rezept fanden.
Dabei bekamen die Zuschauer im Hagenbachstadion eine ausgeglichene und abwechslungsreiche Partei zu sehen. Fünfmal wechselte der Ballbesitz per Fumble oder durch abgefangene Pässe, ohne dass eines der Teams daraus zählbaren Profit schlagen konnte. Auf die ersten und einzigen Punkte der Partie musste man bis nach der Halbzeitpause warten.
Es waren zunächst die Cowboys, denen man die Führung zutrauen musste. Wieder hatten sie einen langen Weg über das Spielfeld zurückgelegt, als sie sich an der Haller 12-Yard-Linie in einem vierten Versuch auf ein Fieldgoal vorbereiteten. Der Kick wurde aber von den Unicorns geblockt und nun avancierte Halls Linebacker Hannes Dierolf zum Matchwinner. Er reagierte am schnellsten, nahm das Lederei an der 20-Yard-Linie auf und trug es über 80 Yards bis in die Münchner Endzone zum 7:0 (PAT Dario D'Ariano). Dierolf krönte damit seine Leistung an diesem Tag, denn zuvor hatte er schon durch einen eroberten Fumble und einige wichtige Tackles geglänzt.
Danach glich die Partie wieder dem Verlauf der ersten Halbzeit. Beide Angriffsformationen mühten sich redlich zu Punkten zu kommen, scheiterten aber ein ums andere Mal an der jeweils gegnerischen Defense. Am Ende kontrollierten die Unicorns den Ball und die Uhr und Münchens Offense bekam nur noch in den letzten 21 Sekunden des Spiels den Ball. Zu wenig Zeit für die Cowboys, um das Spiel noch zu wenden.
"Unsere Defense war heute der entscheidende Faktor", sagte Unicorns-Headcoach Gehrke nach dem Spiel. "Sie hatte einen schweren Gegner. Kompliment an München. So stark hatte ich ihren Angriff heute nicht erwartet." Dass seine Offense am Samstag nicht in Tritt kam, lag aus Gehrkes Sicht auch an der Deckungsarbeit der Cowboys: "Die hat uns große Probleme gemacht."
Durch die Stuttgarter 7:17-Niederalge gegen Braunschweig im parallel ausgetragenen Interconference-Spiel haben die Unicorns nun bereits den zweiten Platz in der GFL-Süd sicher. Selbst wenn sie die beiden noch ausstehenden Partien verlieren sollten, liegt der Haller Quozient, der in diesem Jahr im Süden über die Tabellenplätze entscheidet, bei 0,65. Auf dem Weg zum Süd-Titel können die Haller Tabellenführer nur noch von den Marburg Mercenaries abgefangen werden.
Die Punkte Für Hall erzielten: Hannes Dierolf (6) und Dario D'Ariano (1).
Zuschauer: 912
Viertelergebnisse: 0:0 / 0:0 / 7:0 / 0:0 / Final: 7:0