Die Vorzeichen zum GFL-Saisonauftakt im Haller Hagenbachstadion waren am Samstag eindeutig: Der Bundesliga-Aufsteiger aus Darmstadt tritt beim amtierenden Süddeutschen Vizemeister und Halbfinalisten in Schwäbisch Hall an. Klar, dass die Favoritenrolle den Haller Unicorns zugeschrieben wurde. Die TSGler nahmen diese Rolle an und wurden ihr vor 912 Zuschauern mit einem 41:21-Erfolg auch voll gerecht.
Viele Zuschauer trauten am Samstag im Hagenbachstadion zum Anfang der Partie ihren Augen nicht und eingefleischte Unicorns-Fans waren geradezu entsetzt: Der Aufsteiger aus Darmstadt lag in der zweiten Spielminute gegen die Unicorns mit 7:0 in Führung! Gekommen war es dazu, nachdem die Haller im dritten Spielzug den Ball an die Diamonds verloren hatten und diese ihre Chance wenig später kaltschnäuzig mit einem Touchdown-Pass von Dax Michelena auf Johannes Mannsee (PAT Bernd Link) nutzten. Von Aufsteiger-Nervosität war bei den Hessen keine Spur zu sehen.
Quarterback Dax Michelena war neben Runningback Torrance Brown dann auch das gesamte Spiel über der größte Aktivposten auf Seiten der Hessen. Doch auch diese beiden Akteure konnten es nicht verhindern, dass die Unicorns die ersten beiden Spielminuten einfach abhakten und von nun an die eindeutig dominierende Kraft auf dem Spielfeld waren. Die Haller Offense, die bis ins letzte Viertel hinein von Quarterback Ira Vandever angeführt wurde, zeigte eine gute Mischung aus Pass- und Laufspielzügen. Viel Raumgewinn und sechs Touchdowns stellten am Ende eine zufriedenstellende Bilanz für die Haller Angreifer dar.
Die Haller Defense konnte ihre gute Frühform aus den Vorbereitungsspielen bestätigen. Neben glänzenden Einzelaktionen, wie ein sehenswerter Quarterback-Sack von Bernhard Günter und abgefangene Pässe durch Oliver Radke und Pit Reichert, überzeugte die Haller Defense besonders mit einer geschlossenen Teamleistung.
Ihre wohl beste Szene hatte die Unicorns-Defense zu Beginn des zweiten Viertels, als man die Darmstädter Angreifer beim Stand von 14:7 vier Yards vor der Haller Endzone im letzten Versuch stoppen konnte. Von dieser Leistung angespornt präsentierte die Haller Offense im direkten Gegenzug den schönsten Touchdown des Tages: Ein 78-Yards-Pass von Ira Vandever auf Kai Rabus (PAT Barry Bradshaw) sorgte für das 21:7 und damit schon relativ früh für so etwas wie eine Vorentscheidung. Spätestens beim 27:7 durch Ira Vandever kurz vor der Halbzeitpause war klar, dass die Hausherren dieses Spiel nicht mehr aus der Hand geben werden.
Nachdem die Haller in der zweiten Häfte mit einem weiteren Vandever-Pass auf Kai Rabus das 33:7 besorgt hatten, ließ die Konzentration bei den Unicorns merklich nach. Außerdem griffen die TSGler nun auch vermehrt auf ihre Backups zurück. Die Hessen kamen fortan merklich besser ins Spiel, konnten den Haller 41:21-Erfolg aber nicht verhindern.
"Mit der heutigen Leistung bin ich zufrieden", sagte Unicorns-Headcoach Siegfried Gehrke nach dem Spiel. "Sorgen macht mir, dass wir erneut einige Verletzungen zu beklagen haben, was uns in diesem Jahr besonders schmerzt, weil unser Kader nicht besonders üppig bestückt ist." Gehrkes Blick ging schnell in Richtung der nächsten Begegnung, zu der man am kommenden Samstag zum Interconference-Spiel in Hamburg bei den Blue Devils antreten muss: "Die Blue Devils sind eine schwere, aber keine unlösbare Aufgabe für uns. Viel wird davon abhängen, in welcher Besetzung wir in Hamburg antreten können und ob uns das Verletzungspech auch bis in den hohen Norden verfolgt."
Die Punkte für Hall erzielten am Samstag: Ira Vandever (12), Barry Bradshaw
(3), Max Seroogy (6), Kai Rabus (12), Jordan Neuman (6) und Eric Truscutt
(2).
Viertel-Ergebnisse:
1. Viertel: 14:7
2. Viertel: 13:0
3. Viertel: 6:7
4. Viertel: 8:7
Gesamt: 41:21
Zuschauer: 912
Alle Punkte: