Vier Quarter Adler-Football

Im Playoffviertelfinale um die Deutsche Jugendmeisterschaft gewinnt das A-Jugendteam der Berlin Adler bei der U 19 der Schwäbisch Hall Unicorns mit 10:3 …

Der Head Coach der Adler-Jugend war nach dem Spiel zu Recht stolz auf seine Spieler und brachte dieses auch eindeutig zum Ausdruck: „Ihr habt heute vier Quarter Adler-Football gespielt. Genau so will ich das sehen. Wir sind jetzt im Halbfinale und müssen noch einen Gang hochschalten. Wir müssen noch härter trainieren und dann in einer Woche immer ready sein.“


Unmittelbar zuvor hatte sein Team eine Riesenleistung abgeliefert und den Südmeister auf seinem eigenen Platz regelrecht in die Knie gezwungen. Das vorhergesagte unermüdliche Laufspiel der Adler über die gesamte Spielzeit hinweg verlangte auch dem Gastgeber bei sonnigen 27°C physisch alles ab. Beginnend mit dem ersten Drive, der zu einem großen Teil von Running Back Wesley Wieland getragen wurde, trieben die Gäste Ball und gegnerische Verteidiger immer weiter deren Endzone zu. Diese Angriffsserie blieb noch ohne Punkte, da der Ball an der 8-Yard-Linie nach einem Fumble verloren ging. Aber die 14 Snaps am Stück zeigten den Hallern, womit sie an diesem Tag rechnen mussten. Die Verteidigung der Unicorns hatte anschließend nicht viel Zeit zum Verschnaufen, denn die Defense der Adler zwang den Angriff der Gastgeber nach nur drei Versuchen gleich wieder auf die Bank. Mit dem nächsten Drive übernahm für Wesley Wieland, der bereits zur Mitte des 1.Viertels das Feld mit einer Ellenbogenverletzung verlassen musste, Jermaine Jamaleldine eine tragende Rolle des Laufangriffs. Zusammen mit Quarterback Bryan Zerbe, der seine gewohnte Sicherheit wiedergewonnen hatte, drang das Team bis in die Nähe der Redzone der Gastgeber vor. Der anschließende Fieldgoalversuch wurde geblockt und Mitte des zweiten Viertels spielten sich die Einhörner im Wechsel mit Läufen und kurzen Pässen bis an die 25-Yard-Linie der Gäste vor. Roland Ehrenfried brachte mit einem Kick aus 42 Yards die Gastgeber mit 3:0 in Führung.


Die nächsten beiden Drives beider Teams wurden sehr schnell von den beiden Verteidigungsreihen gestoppt. Die Defense der Adler, angeführt von Team Captain Moritz Teuchert fand mit zunehmender Zeit immer besser ins Spiel und schickte die Offense in der Folgezeit jeweils ohne Punktgewinn an die Seitenlinie zurück. So hatte auch der Angriff der Adler nie wirklich Zeit, um sich auszuruhen. Kurz vor der Halbzeit war dann das erste Big Play der in weiß spielenden Adler zu sehen. Ein Pass über 47 Yards auf Wide Receiver Paul Zimmermann, der bis dahin schon etliche Sprints hinter sich hatte, ohne angespielt worden zu sein, sorgte für die 7:3 Halbzeitführung aus Sicht der Hauptstädter.


Nach der Pause dasselbe Bild: Die Verteidigung der Adler hielt die nächsten jeweils kurzen Angriffsserien der Einhörner auf und brachte ihren eigenen Angriff somit immer wieder ins Spiel. Getreu ihrem, über Jahre gewachsenen, Spielprinzip, in dem auf viele Läufe ein tiefer Pass folgt, ließ Quarterback Bryan Zerbe zu einem für den Gastgeber überraschenden Zeitpunkt die nächste Bombe raus. Diese ging diesmal über 61 Yards und Paul Zimmermann wurde mit Ball in der Hand erst an der gegnerischen 10-Yard-Linie zu Fall gebracht. Mit einem Touchdown hätten die Adler bereits zu diesem Zeitpunkt für eine Vorentscheidung sorgen können. Aber die ebenfalls stark aufspielende Verteidigung der Unicorns ließ nur drei Punkte zu. Mit dem 39-Yard-Field Goal erhöhte Marlek Breitenbach auf 10:3 für seine Farben. Dieser Vorsprung wurde anschließend durch eine Interception von Dennis Thunig zementiert, der mit diesem Pick sein Team tief in der Hälfte der Gastgeber wieder in Ballbesitz brachte. Der nächste Versuch eines weiten Fieldgoals geriet zu kurz, denn ähnlich wie bei den Punts waren die Special Teams der Gastgeber sehr schnell unterwegs und setzten die der Adler immer gehörig unter Druck.


Im letzten Spielabschnitt herrschte in beiden Teamzonen ein ständiges Kommen und Gehen. Beide Verteidigungsreihen übernahmen endgültig das Zepter und ließen die gegnerischen Angriffsreihen nicht zur Entfaltung kommen. Gut für die Adler, denn die Spieluhr tickte unbarmherzig nach unten. Nur ein einziges Mal hielt jeder in der Teamzone der Adler dann doch noch die Luft an: Bei verbleibenden 10 Sekunden komplettierte der QB der Gastgeber einen Pass über 35 Yards. Unverständlicherweise lief dann aber die Spielzeit aus, ohne dass die Unicorns die Möglichkeit der letzten Auszeit in Anspruch nahmen. Damit war diese Angriffsserie an der 10-Yard-Linie der Schwarz-Gelben zu Ende und das Spiel ebenfalls.


Die Adler-Jugend konnte somit einen verdienten Sieg feiern und tritt nun am kommenden Wochenende im Playoffhalbfinale beim Gruppensieger der Gruppe West Cologne Crocodiles an, der wie erwartet die Darmstadt Diamonds deutlich bezwang.