Ich kann meine Jungs nur loben, freut sich Hamburgs Cheftrainer Joe Roman. Wir sind mit einer Rumpftruppe von nur 31 Spielern aufgelaufen, haben aber alles aus uns herausgeholt. Einziger Wehrmutstropfen auf dem befreienden Sieg ist die Verletzung von Quarterback Doug Baughman. Der US-Amerikaner verletzte sich im vierten Quarter am Knie und musste ausgewechselt werden.
Der Beginn der Partie erinnert zunächst stark an das Duell gegen die Braunschweig Lions, denn erneut kassieren die Blue Devils blitzartig Gegenpunkte. Unicorns Quarterback Ira Vandever gelingt im zweiten Spielzug ein 65 Yard-Touchdown-Pass auf seinen Wide Receiver Kai Rabus. Nach erfolgreichem PAT der Gastgeber liegen die Hamburger mit 0:7 zurück. Zum Glück aber bleibt ein Schock bei den Blue Devils aus. Quarterback Doug Baughman zieht im ersten Drive ein variables Angriffspiel auf. Er bedient im Wechsel Runningback Sascha Gerasimov sowie seine Wide Receiver Julian Spohr und Maximilian von Garnier und überquert zielstrebig das Spielfeld. Den letzten Yard erläuft Baughman selbst zum Touchdown für die Blue Devils. Die maximale Punkteausbeute bleibt aber aus, da es das Kicking-Team trotz der Rückkehr von Per Madsen auch nicht besser macht als zuletzt. Der PAT ist nach schlechtem Snap zu tief und damit bleibt es beim 6:7-Rückstand für die Hamburger.
Nach dem schnellen ersten Schwäbisch Hall-Touchdown macht die Devils-Verteidigung jetzt erstklassige Arbeit. Jared Dumm fängt den Pass von Vandever ab, die Interception des US-Amerikaners bringt die Blue Devils wieder in die Offensive. Zwar gelingt im nächsten Drive kein neues First Down aber die Abfangjäger der Hamburger Defense sind hellwach. Diesmal schnappt Alessandro Castaldo zu und fängt die zweite Interception für die Devils. Im folgenden Angriff kommen die Hamburger schnell zu Raumgewinn. Doug Baughman variiert weiter gekonnt zwischen Lauf- und Passspiel: Würfe auf von Garnier, Zorn und Spohr sowie Läufe von Gerasimov bringen den viermaligen German Bowl-Champion bis ein Yard vor die Endzone. Für den Rest brauchen die Blue Devils drei Versuche, doch Sascha Gerasimov markiert letztendlich den Touchdown und bringt die Hamburger erstmals in Führung. Allerdings geht auch der zweite Extrapunkt-Versuch nach zu hohem Snap daneben. Die Blue Devils führen damit mit 12:7.
Die Verteidigung der Teufel zeigt sich weiterhin überragend und erzeugt viel Druck auf den Spielmacher der Schwäbisch Hall Unicorns. Nach einem Quarterback Sack durch John van Look und acht Yards Raumverlust wirft Vandever im nächsten Spielzug seine dritte Interception der Partie. Wieder ist Jared Dumm zur Stelle, greift sich den Football und transportiert ihn mit einem 35 Yard-Return in die Unicorns-Endzone. Die Devils versuchen statt eines Extrapunktes nun eine Two Point Conversion, doch auch diese misslingt. Damit führen die Blauen 18:7. Mehr Punkte gibt es im Hagenbachstadion vor rund 800 Zuschauer, darunter etwa 100 aus Hamburg, in der ersten Halbzeit nicht mehr zu sehen. Zwar gelingt Sascha Gerasimov noch ein Run in die Haller Endzone, doch nach einer Holding-Strafe aus den eigenen Reihen wird der Touchdown wieder zurück gepfiffen.
Nach der Pause haben zwar die Blue Devils den ersten Drive, Punkte bringt dieser aber nicht. Nach nur drei Versuchen wechselt das Angriffsrecht zu den Unicorns. Weil die Hamburger Defense sich weiterhin in absoluter Top-Verfassung präsentiert, sind es dennoch die Blue Devils, die die nächsten Zähler auf das Scoreboard bringen. Zunächst sorgt ein Quarterback Sack von Benjamin Lindner für Verunsicherung bei den Unicorns, noch mehr Durcheinander bringt aber ein misslungener Snap beim anschließenden Punt. Der herrenlose Football wird von Max-Robin Grewe in der Unicorns-Endzone gesichert, damit Touchdown Hamburg und die 24:7-Führung. Im dritten Anlauf trifft auch Per Madsen den PAT zum 25:7.
Das Bild bei Angriff Schwäbisch Hall bleibt das gleiche. Die Hamburger Verteidigung lässt kaum Raumgewinn zu und erzwingt nach nur einem neuen First Down für die Unicorns gleich den nächsten Punt. Und nun macht auch die Offense kurzen Prozess. Der folgende Devils-Drive ist nach nur einem Play beendet: Ein Zauberpass von Baughman auf Spohr, 70 Yard-Touchdown durch den Wide Receiver. Erneut ist Madsen beim PAT erfolgreich, daher vergrößern die Blue Devils ihren Vorsprung auf 25 Punkte und führen nun mit 32:7.
Von einer vorzeitigen Entscheidung wollen die Unicorns aber nichts wissen. Die Offense der Haller kommt plötzlich ins Rollen und verkürzt durch Touchdowns von Wide Receiver Max Seroogy und Quarterback Ira Vandever. Auch die Unicorns-Defense steht nun felsenfest, wodurch die Einhörner beim Stand 21:32 aus eigener Sicht erneut angreifen. Wieder sind die Unicorns schnell in die Redzone der Blue Devils, doch es gelingt weder ein Touchdown noch ein Fieldgoal. Aber der folgende Devils-Drive beginnt mit einer Schrecksekunde. Nach einem vollständigen Pass auf Andreas Nommensen muss Quarterback Doug Baughman mit einer Knieverletzung aus dem Spiel. Nun leitet Ryan Maiuri, der in seiner College-Zeit Quarterback spielte, die Angriffe der Blue Devils. Und gleich bei seinem ersten Versuch zeigt der US-Boy, was er drauf hat. Maiuri läuft selbst durch die Mitte und erzielt einen 52 Yard-Touchdown zur 38:21-Führung für sein Team. Bei der bleibt es auch, da diesmal der PAT von Per Madsen am Pfosten landet. Dennoch ist das Spiel zugunsten der Blauen Teufel entschieden. In den letzten Minuten gelingt Dave DeArmas sogar noch ein Touchdown per Interception-Return. Den 45:21Endstand für die Hamburger erzielt Madsen mit dem PAT.
Damit landen die Blue Devils einen wichtigen Sieg bei den Schwäbisch Hall Unicorns und besiegen den Südligisten auch im zweiten Interconference-Duell. Wir sind als Mannschaft zusammen gerückt, erklärt Wide Receiver Julian Spohr. Jeder hat für jeden gekämpft und das hebt unser Spiel gleich auf eine andere Stufe. Nach der von Headcoach Joe Roman verordneten freien Woche haben die Blue Devils dann noch zwei Wochen Zeit, um sich auf das Rückspiel gegen die Braunschweig Lions vorzubereiten.
Stimmen zum Spiel
Joe Roman:
Respekt für meine Mannschaft! Wir sind aufgrund vieler Verletzungen mit nur 31 Spielern aufgelaufen. Dadurch haben eigentlich alle fast durchgespielt. Deshalb haben auch in der zweiten Halbzeit die Kräfte ein wenig nachgelassen. Aber die, die dabei waren, haben zumindest einen neuen Spitznamen: Ich habe ihnen gesagt, dass sie für mich die Dirtxy Thirty sind.
Julian Spohr:
Das Spiel hat wirklich richtig Spaß gemacht. Alle Mannschaftsteile haben eine klasse Leistung abgeliefert und sich unglaublich reingehängt. Schwäbisch Hall ist eines der Top-Teams im Süden und wir haben sie klar beherrscht.
Christian Beckmann:
Das war ein extrem wichtiger Sieg für uns. Ich habe mich nach den schnellen Gegenpunkten zwar an das Braunschweig-Spiel erinnert, aber danach lief es super für uns. Die Defense war unheimlich heiß, aber ich freue mich jetzt auf ein paar Tage Erholung. Die braucht mein Körper.
Punkte Hamburg Blue Devils:
Doug Baughman 6
Julian Spohr 6
Jared Dumm 6
Dave DeArmas 6
Sascha Gerasimov 6
Max-Robin Grewe 6
Ryan Maiuri 6
Per Madsen 3