Die Football-Fans, die es am Samstag bei 35 Grad im Schatten vorgezogen hatten den Nachmittag im Freibad zu verbringen, haben wirklich etwas verpasst. Die 980, die gekommen waren, kamen hingegen voll auf ihre Kosten. Sie sahen, wie sich Max Seroogy mit dem frühen Führungstouchdown für die Unicorns zum 7:0 (PAT Marc Biedenkapp) an seinem 23. Geburtstag selbst beschenkte. Später zeigte sich, dass er damit nur die Eröffnung zu dem großen Touchdown-Reigen erspielt hatte, der an diesem Tag in Hall noch geboten werden sollte. Elf weitere Touchdowns folgten und die damit dokumentierte Offense-Dominanz machte es den Verteidigern auf beiden Seiten sehr schwer ein gutes Bild abzugeben.
Es war ein offener Schlagabtausch der beiden Offense-Formationen, bei dem die Unicorns bis ins letzte Viertel hinein die Nase vorn hatten. Die Touchdowns eines Teams wurden immer prompt im direkten Gegenzug mit Punkterfolgen des Gegners beantwortet. Hassan Rashid wählte dabei für seine Unicorns sogar zweimal die schnellste aller Möglichkeiten. Zwei Kick-Offs der Berliner konnte er einmal über 90 und einmal über 80 Yards bis in die Adler-Endzone zurücktragen.
Auf Berliner Seite glänzten Receiver Jörg Heckenbach und Runningback Estrus Crayten. Die zentrale Figur im Angriff des deutschen Meisters war dabei zweifellos Jörg Heckenbach. Das Zusammenspiel zwischen dem neunen Berliner Quarterback Eric Kresser und ihm funktionierte schon sehr gut. Immer wieder waren es hohe Pässe auf den groß gewachsenen Heckenbach, die den Berliner Angriff in entscheidenden Situationen am Leben erhielten.
Die Unicorns-Offense präsentierte sich hingegen eher ausgeglichen und viel besser abgestimmt als zuletzt gegen die Saarland Hurricanes. Ira Vandever variierte zwischen vielen verschiedenen Anspielstationen, von denen eine am Samstag allerdings vom Pech verfolgt zu sein schien. Receiver Kai Rabus bekam in zwingenden Tochdown-Situationen gleich zwei Würfe von Vandever auf ihn nicht unter Kontrolle.
Nicht nur bei den Touchdowns sondern auch in den Situationen, in denen der jeweils gegnerische Angriff gestoppt und zu Befreiungskicks gezwungen wurde, ergab sich ein Pat. So konnten sich die TSG-Footballer nie um mehr als einen Touchdown und einen oder zwei von den Adlern vergebenen Extrapunkte absetzen. Am größten war der Haller Vorsprung mit 28:19 zur Halbzeit. Aufgeholt wurde dieser von den Gästen aus Berlin Anfang des letzten Viertels mit dem Ausgleich zum 35:35 und zum ersten Mal gelang es Hall nicht, darauf sofort mit einem Gegentouchdown zu antworten. Dieser fiel erst, nachdem sich die Berliner mit 42:35 ihre erste Führung in dieser Partie erspielt hatten und die Unicorns per Vandever-Pass auf Markus Schuster (PAT Marc Biedenkapp) zum 42:42 ausgleichen konnten.
Gegen den deutschen Meister sechs Touchdowns zu erzielen und mit drei Punkten Unterschied zu verlieren ist sicher keine Schande. Ärgerlich ist die knappe Niederlage für die Unicorns aber allemal. Im internen GFL-Süd-Vergleich hätten ihnen die beiden Punkte aus diesem Interconference-Spiel gut getan.
Die Punkte für Hall erzielten: Marc Biedenkapp (6), Max Seroogy (6), Hassan Rashid (12), Ira Vandever (12) und Markus Schuster (6).
Viertel-Ergebnisse: 14:6 / 14:13 / 7:8 / 7:18 / Gesamt: 42:45