Wiedersehen in Kiel

Der erste Auftritt der Braunschweig Lions in diesem Jahr gegen die Kiel Baltic Hurricanes ist wohl die Partie, dessen Datum sich alle Fans und Beobachter gleich als erstes im neuen Spielplan markiert hatten. Und am kommenden Sonntag (3. Juni) ist es soweit, dann trifft der amtierende Deutsche Meister erstmals in diesem Jahr um 15 Uhr im Kieler Holstein-Stadion auf den diesjährigen GFL-Aufsteiger.

Und den besonderen Reiz zieht diese Begegnung natürlich aus den Geschehnissen in der Off-Season, als mit Kent Anderson, Adrian Rainbow und Robert Flickinger gleich drei Schlüsselfiguren der Lions zu den Schleswig-Holsteinern wechselten. Dazu treffen die Braunschweiger am Wochenende mit Estrus Crayton, Tom Freches, Pascal Ritzheim und David DeArmas auf weitere bekannte Gesichter, die allesamt schon einmal das Lions-Trikot trugen.

Für zusätzliche Motivation muss Lions-Cheftrainer Gary Spielbuehler also vor der Partie nicht mehr unbedingt sorgen.

„Ich glaube schon, dass unsere Jungs wissen, was sie am Sonntag erwartet. Und sie wollen dabei natürlich genauso überzeugen wie vor einer Woche in Hamburg. Ich muss aber betonen, dass wir am Sonntag nicht gegen Kent Anderson oder Adrian Rainbow spielen, so wie es viele Beobachter immer gern sehen wollen, sondern gegen die Kiel Baltic Hurricanes. Und dieses Team zu schlagen, wird schon schwer genug.“

 

Geschafft haben das in diesem Jahr schon die Hamburg Blue Devils und die Berlin Adler, beide allerdings erst nach großem Kampf.

„Die Kieler haben eine wirklich gute Mannschaft zusammengestellt, mit guten Coaches. Egal, ob sie Aufsteiger sind oder nicht, sie spielen guten und fast fehlerfreien Football, der es jedem Team schwer macht, sie zu schlagen“, warnt der Lions-Headcoach eindringlich.

Angeführt werden die Kieler von der früheren Braunschweiger Quarterback-Legende Adrian Rainbow, der zusammen mit Robert Flickinger nun zum ersten Mal in seiner Karriere gegen sein früheres Team antreten muss.

 

Und die bisherige Bilanz spricht dabei klar für die Löwenstädter. Von 17 Partien bislang gegen die Baltic Hurricanes gewannen die Braunschweiger 16 Spiele. In Kiel konnten die Niedersachsen zudem stets gewinnen. Das Holstein-Stadion scheint also ein gutes Pflaster für die Lions zu sein, doch im Vergleich zum letzten Auftritt dort vor fünf Jahren hat sich viel verändert.

 

Ein modernisiertes Kieler Stadion, eine runderneuerte und hoch motivierte Mannschaft, da wartet schon einiges an Arbeit auf die Spieler und Trainer der Lions am Sonntag. Das weiß auch Gary Spielbuehler.

„Ganz klar gehört das Spiel in Kiel mit zu den schwierigsten Auswärtspartien in diesem Jahr. Doch wir wollen und müssen auch dort bestehen, um mit den Adlern in der Tabelle weiter Schritt zu halten. Und von daher kann auch in Kiel wieder nur ein Sieg unser Ziel sein.“

Ob bei diesem Vorhaben auch Laurent Marceline wieder tatkräftig mithelfen kann, war zur Wochenmitte noch leicht fraglich. Der französische 100 Yard-Läufer aus dem Spiel in Hamburg klagte über leichte Rückenprobleme, die aber wohl bis zum Sonntag wieder behoben sein sollten.

 

Sollte die Nummer 28 der Lions nicht im Vollbesitz seiner Kräfte sein, schlägt wohl im hohen Norden die Stunde von US-Neuzugang Jabari Johnson.

Fehlen werden den Lions in Kiel aber ganz sicher noch Prince Baffour, Sascha Geithe und Matthias Sieck. Sie werden sich das Wiedersehen mit den alten Weggefährten wohl nur von der Seitenlinie aus ansehen können.

 

Doch auch da werden sie bestimmt eine ganze Menge zu sehen bekommen, denn selten zuvor versprach eine Partie der Lions gegen die Kieler soviel Spannung, Dramatik und Zündstoff.