Vier Spiele sind im GFL-Premierenjahr für die Phantoms noch zu spielen. Zum Auftakt der "Final Four" warten am Sonntag die Marburg Mercenaries im Georg-Gassmann-Stadion auf den Aufsteiger. Zwar haben die Phantoms den Klassenerhalt noch längst nicht in der Tasche, sollte man die vor der siebenwöchige Pause gezeigten Leistungen aber mit in die verbleibenden Spiele nehmen können, dürfte man sich auch 2012 über Bundesliga-Football in Wiesbaden freuen.

Gerade in beiden vergangenen Heimspielen gegen die Saarland Hurricanes und den hohen Favoriten aus Schwäbisch Hall bewies das Team von Sven Gloss seine im Saisonverlauf erlangte Reife und spielte jeweils eine überragende zweite Halbzeit.

Beim ersten Aufeinandertreffen mit den Mercenaries Ende Mai blieben vor allem die ersten beiden Spielviertel in Erinnerung, als man völlig überraschend eine 7:0 Pausenführung erspielte und sich den GFL-Routiniers erst im zweiten Spielabschnitt nach hartem Kampf mit 7:21 geschlagen geben musste.

"Schon da haben wir gezeigt, dass wir mithalten können. Hinter uns liegen nun mehr als vier Wochen Vorbereitung auf die letzten Saisonspiele. Ich glaube, dass wir den Mercenaries am Sonntag einen heißen Tanz liefern können. Wir sind gut eingestellt, das Lazarett hat sich gelichtet und wir werden mit einem nahezu vollständigen Kader in Marburg antreten", ist Sven Gloss durchaus optimistisch, dem mehrfachen Südmeister diesmal mehr als nur eine Halbzeit Paroli bieten zu können.

Die Mercenaries bestritten bereits zwei Spiele nach Ende der WM-Pause. Einer schockierenden 6:56 Niederlage in Schwäbisch-Hall, der ersten Saisonniederlage des aktuellen Tabellenzweiten, folgte am vergangenen Wochenende ein 35:18 Erfolg in Saarbrücken. Es scheint, als hätten die "Söldner" sich von dem Tiefschlag bei den Unicorns erholt. Mit einem Sieg über die Phantoms wäre den Marburgern der für die Play Offs wichtige zweite Tabellenplatz der GFL-Gruppe Süd kaum mehr zu nehmen.

Die Rollenverteilung zwischen dem letztjährigen Halbfinalisten um die deutsche Meisterschaft und dem Aufsteiger aus der Landeshauptstadt ist also klar. Doch wie weit man als Underdog mit einer unbekümmerten Spielweise kommen kann, bewiesen die Phantoms gerade im Hinspiel gegen Marburg und eben beim aufregenden Duell gegen die Unicorns mit Nachdruck.