Wohin geht der Weg für die Badener Greifs

Eigentlich läuft alles rund beim American Football Verein der Badener Greifs. Finanziell ist die Saison 2011 gesichert und auch einen Verbleib in der GFL2 könnte der Karlsruher Verein stemmen. Doch eine durchwachsene Vorbereitung schürt die Ängste, dass das Team den gestiegenen Erwartungen in der zweithöchsten Spielklasse vielleicht nicht gerecht werden könnte und man mit einem unmittelbaren Wiederabstieg erneut um Unterstützer und Sponsoren kämpfen muss.

„Wir sind sehr zufrieden, denn wir haben es geschafft das Projekt GFL2 finanziell zu realisieren und jetzt kurz vor Saisonstart melden sich noch weitere mögliche Sponsoren bei uns“,  verrät Miro Stychlok. Es scheint auch klar zu sein,  dass man im Falle des Klassenerhalts erneut die hohen Lizenzgebühren wird aufbringen können.  „Von der wirtschaftlichen Seite aus haben wir unsere Hausaufgaben gemacht, da haben alle Beteiligten gute Arbeit geleistet“,  berichtet der  erste Vorsitzende des Clubs weiter. Zusätzlich scheint das Problem der Spielstätte nun auf lange Sicht lösbar. Die Badener Greifs ziehen in dieser Saison nach Eggenstein um, jener Ort im Großraum Karlsruhe an dem sie einst auch gegründet wurden.  „Den Zuschauern in Eggenstein etwas zu bieten ist uns ein Bedürfnis“, so Vorstand für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Patrick Stange und meint damit nicht nur den Spielbetrieb an sich. Dank des Engagements von Peter Knobloch, der nach wie vor auch der Hauptsponsor der Badener ist, werden die Zuschauer auch im Rahmenprogramm einiges geboten bekommen. Alles in allem, beste Voraussetzungen um langfristig erfolgreich arbeiten zu können.

Das alles wird aber vor allem dann richtig fruchtbar für die Greifs sein, wenn es der Mannschaft gelingt für den sportlichen Erfolg zu sorgen. Eine eher mäßige Vorbereitung gibt da doch etwas Anlass zur Sorge. Mit einem Vorbereitungsspiel in Freiburg waren die Trainer noch größtenteils zufrieden, bei GFL Aufsteiger Saarland gab es aber eine deutliche Niederlage. „Es war ein Ergebnis mit dem wir so in etwa gerechnet hatten, aber wenn man das Spiel gesehen hat dann hätten wir uns doch weitaus besser verkaufen können“, so ein nachdenklicher Cheftrainer Cyris. Beispielsweise musste er mit ansehen, wie sein Team statt zu einem möglichen Touchdowns den Ball zum Gegner warf. Beim letzten Test gegen die Crusaders aus Heiligenstein sprang zwar ein komfortabler Sieg heraus, aber man hätte sich von Seiten der Trainer sicherlich ein deutlicheres Ergebnis gewünscht. „Wir haben dieses Jahr mehr Pech mit Verletzungen. Zu oft mussten wir jetzt schon umbauen“, so die Erklärung von Trainer Kai Driesnack.

Zu Saisonbegin müssen die Karlsruher gleich bei den favorisierten Franken Knights antreten. „Das kann sowohl ein Vorteil als auch ein Nachteil sein“, meint Cyris. Natürlich, gegen die Knight haben die Aufsteiger nichts zu verlieren, denn Jedermann rechnet mit einem deutlichen Sieg der Franken, die zuletzt auch einem GFL-Team  Probleme bereiten konnte. Deshalb können die Greifs befreit aufspielen und mit einem respektablen Ergebnis die eigene Moral fördern. Andererseits besteht auch die Gefahr durch eine zu deutliche Niederlage den gegenteiligen Effekt herbei zu führen.

Einfach wird es auf jeden Fall nicht in diesem Jahr, aber gelingt der Klassenerhalt, könnte dem Verein eine rosige Zukunft bevorstehen. „Wir müssen alle Kräfte bündeln. Vor uns liegt eines der wichtigsten Jahre der Vereinsgeschichte“, so Miro Stychlok und hofft dass man mit dem Erhalt der Klasse auch den wirtschaftlichen Aufstieg im Auge behalten kann.