Das hatte sich ausgezahlt. 33:15 (7:7/7:0/13:8/6:0) gewannen die Eagles auswärts an der Leine in ihrem ersten Spiel nach der Sommerpause und liegen weiter an fünfter Stelle mit einem Punkt hinter den Weyhe Vikings und zwei Punkten Vorsprung vor den Bochum Cadets. Beide Teams haben allerdings schon jeweils eine Partie mehr absolviert. "Trotzdem zweifle ich daran, daß drei Siege für den Klassenerhalt reichen", sagt Eagles-Headcoach Jan-Hendrik Wohlers. Als "total genial" bezeichnet er, daß seine Mannschaft lediglich vier Strafen verursacht hat; dagegen wurmt ihn der Umstand, daß er wieder einmal kurzfristig ausrasten mußte, bevor sich seine Eagles am Riemen rissen.
In Hannover war kaum Zeit von der Uhr gelaufen, als Jonathan Nelson mit einem Sechs-Meter-Lauf die Gastgeber in Führung brachte. Wohlers: "Ich war tatsächlich ein wenig überrascht, daß uns Coach Madison mit einem stinknormalen Run so in Verlegenheit bringen würde aber ich weiß halt, daß er ausgekocht ist." Dann allerdings verblaßte der Zauber der Hannoveraner zusehends. Bereits im ersten Quarter egalisierte Curtis Cooper das Ergebnis für die Hamburger. Wohlers: "Bis zum Ausgleich vergingen vier Spielzüge das ging ruckzuck." Je besser die Eagles die Kreise des Hannoveraner Runningbacks Nelson einengten, desto mehr Vorteile hatten sie, ohne daß sie sich jedoch entscheidend absetzen konnten. Eine Minute vor Schluß des zweiten Viertels setzte sich jedoch Gibson Amanquah-Afrifa stark in Szene: Erst fing er einen 70 Meter Paß und sprintete dann noch erfolgreich in die Endzone mit 14:7 gingen die Eagles in die Pause. "Wenn der richtig bedient wird, hat Gibson Erstliga-Format", sagt Wohlers. Danach hatte er allerdings weniger Grund zur Freude.
Wieder ein "scheiß Quoten-Touchdown nach der Pause", wie Wohlers die Touchdowns nennt, die den Eagles wiederholt unmittelbar nach Wiederanpfiff eingeschenkt worden sind. Sie hatten den Kick-Off-Return gefumbelt und den Musketeers ein Gastgeschenk unterbreitet. Schlimmer noch: Madison hatte sich für eine Two-Point-Conversion entschieden und drängelte sich tatsächlich mit 15:14 in Führung. Das ließ Wohlers die Galle überlaufen und seine Mannschaft wie gewohnt kurz aber heftig anbellen. Der Anranzer zeigte Wirkung. Curtis Cooper stellte gleich im anschließenden Drive mit einem Raumgewinn von 51 Metern die alte Führung wieder her. Die Two-Point-Conversion allerdings mißlang. Vor dem Ende des dritten Viertels legte dann Quarterback Darius Outlaw mit einem kurzen Lauf noch einen nach 27:15 der Spielstand. Kurz nach Beginn des 4. Viertels gelang noch ein kurzer Paß auf Marico Gregersen, der den Endstand von 33:15 herstellte.
"Wir haben keine Strafen verursacht und sind ohne Verletzungen aus diesem Spiel gekommen", bilanziert Eagles-Headcoach Jan-Handrik Wohlers. Die Stimmung war entsprechend gut. Das Paßspiel hat sich ebenfalls etabliert, was durch den verletzungsbedingten Ausfall des starken Eagles-Fullbacks Yves Tesche auch dringend geboten war. Dennoch bleibt Wohlers gewohnt zurückhaltend: "Ob diese Leistung reichen wird, um im nächsten Heimspiel Kiel zu schlagen, wage ich nicht zu behaupten."
Spielfilm:
06:00 6-Meter-Lauf von Jonathan Nelson
07:00 PAT Mirko Politanski
07:06 11-Meter-Lauf von Curtis Cooper
07:07 PAT Peter Bombek
07:13 Gibson Amanquah-Afrifa 70 Meter-Paß von Darius Outlaw
07:14 PAT Peter Bombek
14:14 1-Meter-Lauf von Jonathan Nelson
15:14 Two-Point-Conversion von Damian Sprysch
15:20 51-Meter-Lauf von Curtis Cooper, PAT fehl
15:26 1-Meter-Lauf von Darius Outlaw
15:27 PAT Peter Bombek
15:33 Marico Gregersen 2 Meter-Paß von Darius Outlaw,PAT fehl