Dabei lagen die American Footballer des MSV 90 e.V. oft zurück und konnten erst in der letzten Spielminute den entscheidenden Pass in die Endzone befördern. Dieser wurde durch Tino Euler (#82), der komplett frei stand, gefangen. Statt eines Zusatzkicks folgte dann noch eine erfolgreiche Two-Point-Conversion. Doch entschieden war zu diesem Zeitpunkt noch lange nichts. Die Red Cocks gaben sich nicht auf und versuchten das Feld mittels langer Pässe zu überqueren, bissen sich aber an der Magdeburger Defense die Zähne aus.
Grundsätzlich war es eine Schlacht der Abwehrreihen. Beide Teams ließen sich wenig Raum zur Entfaltung und die Spielmacher waren ständig unter Druck. Aus diesem Grund stachen auch die beiden Zurückkehrer Sascha Gerassimov und Adrian Kellman nicht wirklich oft hervor sondern unterstützten das Team vielmehr mit einer hervorragenden Leistung. Trotzdem bot sich den ca. 750 Zuschauern eine atemberaubende Begegnung, in der beide Teams alles gaben. "Ich bin heute um 10 Jahre gealtert", sagte Abteilungsleiter Dietmar Mundt im Gespräch.
Spielviertel eins war geprägt durch die Virgin Guards. Sie setzten gleich Akzente und punkteten durch einen Pass von Quarterback Matt Crockett (#3) auf Wide Receiver Christian Zajontz (#81). Vorbereitet wurde dieser durch Neuzugang Jerell Jones (#36). Für den 25jährigen Lehrer aus New York war es die erste Aktion im Trikot der Magdeburger. Christian Wiegel (#44) schoss das Leder erfolgreich durch die Torstangen. Das zweite Quarter bestand aus den zähen Bemühungen der Brandenburger den Rückstand aufzuholen. Immer wieder wurde der endlos wirkende Drive durch Strafen auf beiden Seiten unterbrochen. Auch die Gastgeber konnten keine weiteren zählbaren Ergebnisse vorweisen und so ging es mit 7:0 in die Halbzeitpause. Headcoach Andy Plaisant fand nach der Begegnung die passenden Worte: "Das Spiel war ein Opfer seiner Emotionen!"
Gleich zu Beginn des dritten Viertels unterliefen den Virgin Guards mehrere Fehler. Frankfurt glich nicht nur aus, sondern legte mit einer Two-Point-Conversion noch einen Punkt vor und führte die Partie nun an. Diese Situation resultierte aus einer Interception. Zwar konnte die Defense noch eine Weile gegenhalten, doch unnötige Strafen brachten die Gäste immer näher in Richtung Endzone.
Wenig beeindruckt und völlig abgeklärt reagierte die Offense der Garde. Ein 40-Yard-Lauf durch Jerell Jones und der anschließende Point-After-Touchdown durch Christian Wiegel und es stand 14:8. Nach einem erfolglosen Drive verschoss Frankfurts Kicker im Anschluss ein Field Goal und die Elbestädter durften wieder auf das Grün. Auch sie konnten wenig ausrichten und so wechselte das Angriffsrecht erneut. Wieder war es Quarterback Tobias Brüning (#11), der für die Red Cocks in die Endzone lief und sie damit in Führung brachte.
Jetzt zitterte das Publikum um den erhofften und angekündigten Sieg. Von Demotivation war aber keine Spur erkennbar. Das Team wurde durchweg unterstützt und gepusht. "Die Stimmung war ähnlich, wie im Relegationsspiel gegen die Assindia Cardinals", so Fanclub-Vorsitzender André Jaeger. "Man konnte den Herzschlag seines Nachbarn spüren. Dies ist American Football in seiner schönsten Form!"
Am kommenden Wochenende fahren die Magdeburger als ungeschlagener Tabellenführer nach Chemnitz. Die Crusaders stehen mittlerweile leider als Abstiegskandidat fest, werden den Elbestädtern den Sieg aber sicher nicht schenken. Erst am 29. August 2009 geht der Kampf um die Krone der Regionalliga Ost 2009 in die zweite und letzte Runde. Diesen Termin sollten sich alle Fans der Virgin Guards rot im Kalender ankreuzen, denn die Garde ist zu Gast im Stadion der Freundschaft in Frankfurt (Oder).