Deutschland unterlag Frankreich im Football-Endspiel der World Games in Polen 6:14. Nommensen ist bei der französischen Nationalmannschaft Offense-Coach und übt die gleiche Position auch beim Regionalliga-Zweiten aus. "Dieser Titel ist natürlich eine dicke Nummer. Wir haben den amtierenden Europameister besiegt", freute sich der Trainer.
2015 hatte ihn Patrick Esume, Headcoach Frankreichs, der Nommensen aus gemeinsamen Zeiten bei den Kiel Baltic Hurricanes bestens kennt, in den Trainerstab geholt. Sprachbarrieren gibt es keine: Auch im französischen Team wird ausschließlich Englisch gesprochen. Frankreich besiegte das Gastgeberland, Polen, im Halbfinale mit 28:2, Deutschland schaltete überraschend die USA mit 14:13 aus. Fensch und sein Trainer liefen sich während der World Games – einer internationalen Veranstaltungen mit nicht-olympischen Sportarten – öfter über den Weg – schließlich wohnten beide Nationalteams im selben spartanisch eingerichteten Studentenwohnheim.
"Klar haben wir mal geredet, auch über das Finale. Aber Tipps gab es natürlich nicht", sagt Nommensen lachend. "Er hat gesagt, dass sie gewinnen, ich habe behauptet, dass wir gewinnen. Eine Wette gab es aber nicht. Es lag wohl an der viel zeitaufwändigeren Vorbereitung, dass Frankreich gewonnen hat. Ich glaube nämlich, dass wir spielerisch und athletisch eigentlich besser sind", sagte Fensch, der auf der für ihn eher ungewohnten Position als Center antrat. Dieser wirft dem hinter ihm stehenden Quarterback bei jedem Angriffsversuch den Football durch die Beine zu (Snap). "Ich finde ja, dass ich nicht so gut snappen kann, aber die Coaches wollten einen erfahrenen Mann in die Mitte stellen, der auch mal den Mund aufmacht", so der Hamburger. Bei den Piraten hingegen spielt er in der Offense-Line als Guard direkt neben dem Center, um den eigenen Spielmacher vor Attacken des Gegners zu schützen. Nach dem Finalsieg überließ Nommensen das Feiern den Spielern: „Wir Coaches waren kurz was trinken, haben aber gesagt, dass es ein Sieg der Spieler ist. Und die haben es richtig krachen lassen.“
Eventuell gewinnen Offense-Coach und sein Clubkollege in diesem Jahr noch gemeinsam einen Titel. Drei Partien vor dem Regionalliga-Saisonende ist die Meisterschaft in greifbarer Nähe. Spitzenreiter Ritterhude (14:2 Punkte) liegt puntgleich mit den Elmshornern aufgrund des gewonnenen ersten Vergleichs vorne – das Rückspiel in Elmshorn steht noch aus (19. August). Am kommenden Sonnabend, 29. Juli, geht es mit der Nachholpartie bei den Hamburg Pioneers weiter (16 Uhr, Jahnring).


