Jugendnationalmannschaft

[Schlaukopp]

Also 20 von 45 kamen aus Wien. Die waren mit der Straßenbahn unterwegs. Dazu knapp 10 aus Graz. Auch knappe 150 km.

Und die Tiroler waren etwas länger unterwegs.

Aber natürlich nix was den Erfolg schmälern soll.

Meine Äußerung ging mehr in die Richtung der deutschen Reformen forderer.

Es gehört bei uns nämlich zum guten Ton bei einem verlorenen Spiel als erstes mal Köpfe zu fordern und alles erstmal in Schutt und Asche zu labern. Statt einfach nur festzustellen dass Ö an dem Tag das bessere Team war und deswegen gewonnen hat.
Wir deutschen tun und immer etwas schwer damit einfach nur zu sagen die andern waren besser. Bei uns waren wir nur schlechter weil....
Und dann kommt die liste der Schuldigen

[Anderl]

Dazu knapp 10 aus Graz. Auch knappe 150 km.

Luftlinie: 144 km, Straße 199!
Von Innsbruck sind's knapp 480 mit dem Auto, also auch einmal halb durch Deutschland (etwa dieselbe Strecke wie Kiel-Düsseldorf, Stuttgart-Düsseldorf wären etwa 100 km weniger).
Nach Köln und D'dorf konnten sicherlich auch zahlreiche Spieler des deutschen Teams mit ihrer Schülerkarte fahren!

[bargeror]

Tja, ich glaube nur persönlich nicht, dass es "nur" ein schlechtes Spiel war.

Die Ösis haben ihre Erfolge der letzten 10 Jahre mit konsequenter Arbeit dafür genützt medial, politisch und finanziell etwas aufzubauen, das man so in Deutschland nur in Teilen findet.

Die Mitglieder des Junioren Nationalteams spielen zumeist keine Nachwuchsliga mehr. Sowohl in Wien als auch in Innsbruck hat man diese Jahrgänge mittlerweile in der 2. und 3. Division als eigene Teams gemeldet. Die Top-Teams haben auch Top Nachwuchs. Das bringt Spieler, aber auch Eltern, Helfer, Kontakte, Geld usw. Wien hat rund 700 aktive Mitglieder. Außerdem gibt es jetzt den ersten Jahrgang einer Sportmittelschule, die jetzt ihr Abitur machen. Diese Jugendlichen haben statt 4 Jahren Oberstufe, 5 Jahre. Dafür trainieren sie zweimal pro Tag Football als verpflichtenden Teil ihrer Ausbildung.

In der GFL hat man Top-Teams, die ihre Umgebung abgrasen, kleines Geld zahlen, bei denen aber dieser Unterbau fehlt. Man ist in Deutschland Megastolz auf die GFL und hat sich aufgestellt, wie eine Profiliga. Wäre das Geld dafür nachhaltig vorhanden, wäre das genau richtig. Das Geld fehlt mMn aber, und damit ist das Ösi-Modell strukturell einfach überlegen und das möglicherweise auf Jahre, weil so schnell kann man das auch nicht kopieren.

Ein wenig Selbstreflexion wäre nicht schlecht. Nicht weil man alles falsch macht, aber man muss versuchen die entscheidenden Faktoren zu erkennen und dann richtige Entscheidungen zu treffen. Wenn man das jetzt nicht sieht, dann ist das vielleicht Teil der Betriebsblindheit. Wenn man sie nicht ablegt wird es nicht besser sondern schlimmer werden.

[_pinky]

@Schlaukopp
Nee, das ist zu pauschal. Die einen sind der Meinung, daß es ein Riesenerfolg für Deutschland war Dritter zu werden und sehen es als höchstes der Gefühle an, den Riesenunterschied zu Österreich als gottgegeben unter den Teppich zu kehren. Die anderen tendieren in die von dir genannte Richtung.
Und dann gibts noch die, die gerne hätten, daß wir wieder aufschließen. Köpfe hat hier glaub ich noch keiner gefordert.

Erfahrungen aus der Vergangenenheit deuten stark darauf hin, daß die Führungsspitze zu den Einen zählt.

[Urgestein]

Tja, ich glaube nur persönlich nicht, dass es "nur" ein schlechtes Spiel war.

Die Ösis haben ihre Erfolge der letzten 10 Jahre mit konsequenter Arbeit dafür genützt medial, politisch und finanziell etwas aufzubauen, das man so in Deutschland nur in Teilen findet.

Die Mitglieder des Junioren Nationalteams spielen zumeist keine Nachwuchsliga mehr. Sowohl in Wien als auch in Innsbruck hat man diese Jahrgänge mittlerweile in der 2. und 3. Division als eigene Teams gemeldet. Die Top-Teams haben auch Top Nachwuchs. Das bringt Spieler, aber auch Eltern, Helfer, Kontakte, Geld usw. Wien hat rund 700 aktive Mitglieder. Außerdem gibt es jetzt den ersten Jahrgang einer Sportmittelschule, die jetzt ihr Abitur machen. Diese Jugendlichen haben statt 4 Jahren Oberstufe, 5 Jahre. Dafür trainieren sie zweimal pro Tag Football als verpflichtenden Teil ihrer Ausbildung.

In der GFL hat man Top-Teams, die ihre Umgebung abgrasen, kleines Geld zahlen, bei denen aber dieser Unterbau fehlt. Man ist in Deutschland Megastolz auf die GFL und hat sich aufgestellt, wie eine Profiliga. Wäre das Geld dafür nachhaltig vorhanden, wäre das genau richtig. Das Geld fehlt mMn aber, und damit ist das Ösi-Modell strukturell einfach überlegen und das möglicherweise auf Jahre, weil so schnell kann man das auch nicht kopieren.

Ein wenig Selbstreflexion wäre nicht schlecht. Nicht weil man alles falsch macht, aber man muss versuchen die entscheidenden Faktoren zu erkennen und dann richtige Entscheidungen zu treffen. Wenn man das jetzt nicht sieht, dann ist das vielleicht Teil der Betriebsblindheit. Wenn man sie nicht ablegt wird es nicht besser sondern schlimmer werden.

Strike !

Ich habe es in einem anderen Thread bereits geschrieben, das nächste Erwachen wird bei der Senior EM 2014 kommen!

[Schlaukopp]

Damit wir uns nicht falsch verstehen. Ö holt aus seinem Potential das Maximum heraus und das ist alles andere als Zufall.

Konzept Strategie und Hirn stecken dahinter.
Die Rechnung geht in allen Belangen auf.

ABER

Trotzdem können wir die beiden Organisationen nicht vergleichen.

Aus meiner Sicht ist der Faktor Größe hierbei der gravierendste Unterschied.

Achtung: nicht negativ gemeint:

Wenn man in Ö sämtliche Leute einlädt die im football was zu sagen haben, dann können die sich im Gasthaus zipfelmoser im Gemeinde Raum treffen.

Bei uns müsstest du ne Messe Halle Mieten. Von den Vereinspräsidenten über die Landesfürsten, Liga Obleute, Lehrbeauftragte usw usw.

Und alle haben eigene Sichtweisen, Ideen und Interessen.

Da sind Kompromisse einfach schwerer zu erreichen und meistens nur der kleinste gemeinsame Nenner.

Und weil Jugendarbeit nun mal eine langfristige Sache ist ohne direkten nutzen wird da kaum Bewegung rein kommen.

[_pinky]

Und weil Jugendarbeit nun mal eine langfristige Sache ist ohne direkten nutzen wird da kaum Bewegung rein kommen.

Ist ja nicht so, daß wir erst heute damit anfangen. Wenn da nicht schon seit geraumer Zeit ernsthaft drüber nachgedacht wird, dann ist jede Kritik hier berechtigt.

[Anderl]

...Aus meiner Sicht ist der Faktor Größe hierbei der gravierendste Unterschied.

...
Bei uns müsstest du ne Messe Halle Mieten. Von den Vereinspräsidenten über die Landesfürsten, Liga Obleute, Lehrbeauftragte usw usw.

Und alle haben eigene Sichtweisen, Ideen und Interessen.

Da sind Kompromisse einfach schwerer zu erreichen und meistens nur der kleinste gemeinsame Nenner.

Wie - zum T.... - bekommt das denn dann der größte Sporteinzelverband der Welt hin?

Vielleicht sollte man im deutschen AF auch mal kleinere Brötchen backen und nicht bei jedem Sch*** eine hochnotpeinliche Topveranstaltung in einem 5-Sterne-Kongreßzentrum vom Zaun brechen, bei dem alle anwesend sind, auf die man eigentlich verzichten könnte, wenn es nur um sportliche Belange geht. Dann würde nämlich auch das Hinterzimmer des Vereinsheims von Hinterguglfing ausreichen um Weichen für Deutschland zu stellen!

[bargeror]

Und noch etwas.

In Österreich ist das ganze nicht das Ergebnis derArbeit des AFBÖ. Der hilft mit sinnvollen Rahmenbedingungen. Es sind die Vereine selbst, die erkannt haben, was sie machen müssen um nachhaltig zu arbeiten. Im eigenen Verein ist die Größe Deutschlands kein Argument. Dass der Nachwuchs nur Geld kostet ist ein schon immer falsches Argument. Es ist sehr mühevoll denselben aufzubauen und erfolgreich zu machen. Aber die Stärke der Ösi-Teams liegt genau dort begraben. Spielerisch, organisatorisch und auch finanziell. Man hat ein ganz anderes Grundrauschen und kann damit viele Probleme kompensieren ohne immer gleich das Scheckbuch zücken zu müssen.

Die Argumente hier sind die gleichen wie in Ösiland vor ca 10 Jahren. Dort ist man dann zu anderen Lösungen gekommen und das scheint nicht geschadet zu haben.

Solange aber die GFL in ihren eingefahrenen Bahnen bleibt und die Teams die überwiegende Zahl ihrer Spieler von anderen Teams beziehen und das höchste Budget den Germanbowl bringt, besteht auch kein Anreiz etwas zu ändern.

Letztlich bestimmen die Vereine durch ihr Händeln was passiert. Der Verband gibt "nur" einen Rahmen vor.

[Anderl]

Letztlich bestimmen die Vereine durch ihr Händeln was passiert. Der Verband gibt "nur" einen Rahmen vor.

Richtig, denn "der Verband" ist immer nur so gut, wie seine Mitglieder!
Und das sind die Vereine, erst einmal keine Personen!

[pantheroff]

Und noch etwas.

In Österreich ist das ganze nicht das Ergebnis derArbeit des AFBÖ. Der hilft mit sinnvollen Rahmenbedingungen. Es sind die Vereine selbst, die erkannt haben, was sie machen müssen um nachhaltig zu arbeiten. Im eigenen Verein ist die Größe Deutschlands kein Argument. Dass der Nachwuchs nur Geld kostet ist ein schon immer falsches Argument. Es ist sehr mühevoll denselben aufzubauen und erfolgreich zu machen. Aber die Stärke der Ösi-Teams liegt genau dort begraben. Spielerisch, organisatorisch und auch finanziell. Man hat ein ganz anderes Grundrauschen und kann damit viele Probleme kompensieren ohne immer gleich das Scheckbuch zücken zu müssen.

Die Argumente hier sind die gleichen wie in Ösiland vor ca 10 Jahren. Dort ist man dann zu anderen Lösungen gekommen und das scheint nicht geschadet zu haben.

Solange aber die GFL in ihren eingefahrenen Bahnen bleibt und die Teams die überwiegende Zahl ihrer Spieler von anderen Teams beziehen und das höchste Budget den Germanbowl bringt, besteht auch kein Anreiz etwas zu ändern.

Letztlich bestimmen die Vereine durch ihr Händeln was passiert. Der Verband gibt "nur" einen Rahmen vor.

Aber es ist ja so viel einfacher dem Verband die Schuld zu geben als mal vor der eigenen Haustür, sprich bei den Vereinen, anzufangen.

[Urgestein]

Und noch etwas.

In Österreich ist das ganze nicht das Ergebnis derArbeit des AFBÖ. Der hilft mit sinnvollen Rahmenbedingungen. Es sind die Vereine selbst, die erkannt haben, was sie machen müssen um nachhaltig zu arbeiten. Im eigenen Verein ist die Größe Deutschlands kein Argument. Dass der Nachwuchs nur Geld kostet ist ein schon immer falsches Argument. Es ist sehr mühevoll denselben aufzubauen und erfolgreich zu machen. Aber die Stärke der Ösi-Teams liegt genau dort begraben. Spielerisch, organisatorisch und auch finanziell. Man hat ein ganz anderes Grundrauschen und kann damit viele Probleme kompensieren ohne immer gleich das Scheckbuch zücken zu müssen.

Die Argumente hier sind die gleichen wie in Ösiland vor ca 10 Jahren. Dort ist man dann zu anderen Lösungen gekommen und das scheint nicht geschadet zu haben.

Solange aber die GFL in ihren eingefahrenen Bahnen bleibt und die Teams die überwiegende Zahl ihrer Spieler von anderen Teams beziehen und das höchste Budget den Germanbowl bringt, besteht auch kein Anreiz etwas zu ändern.

Letztlich bestimmen die Vereine durch ihr Händeln was passiert. Der Verband gibt "nur" einen Rahmen vor.

Aber es ist ja so viel einfacher dem Verband die Schuld zu geben als mal vor der eigenen Haustür, sprich bei den Vereinen, anzufangen.

... und genau Letzteres schreibt bargeror im gekennzeichneten Text!

[skao_privat]

Ds Problem hierzulande ist, dass es keinen leistungsorientierten Rahmen von Seiten des Verbandes gibt. Deutschland ist in einer besseren Position als das der Football in den USA ist! Hier kann man - theoretisch - ohne Restriktionen einen Spieler gezielt über seine gesamte Laufbahn fördern und entwickeln.

Derzeit sind die Nationalmmanschaften des AFVD nur Mittel zur Subventionsbeschaffung. Es gibt wenige bis keine Ansätze in den Landesverbänden das anders zu machen. Ausgerechnet die, die das bisher am weitesten entwickelt haben, den größten Teil des Kaders gestellt haben, haben in dem Spiel gegen Österreich eine Ohrfeige kassiert. Aber ich denke mal, dass man das verlorene Endspiel beim Junior-Bowl und die Niederlage gegen das Vorbild Österreich in NRW nutzt, um die Strukturen gründlich zu überdenken und wenn nötig die Stellschrauben dreht. Aber immerhin hat man dort übergreifende Strukturen. Davon sind andere Landesverbände, geschweige denn einzelne Vereine Lichtjahre entfernt.

[Schlaukopp]

Das ist ja alles richtig was da gesagt wird. Allerdings auch ein bisschen naiv.

Die "Söldner-Teams" verfolgen die Strategie des kaufen statt machen.
Denen ist die Entwicklung des Sports das Image der Junioren natio so egal wie der Sack Reis in China. Solange die andern nur reichlich Nachwuchs produzieren den man irgendwann abwerben kann.


Und die Vereine die machen statt kaufen wollen so schnell wie möglich etwas davon haben. Immerhin die einzige Möglichkeit nach dem 30.6. noch brauchbares Spieler Material in nennenswerter Anzahl zu bekommen.

Bei denen wird auch der Eigennutz vor evtl. Erfolgen auf natio ebene stehen.

Deswegen sagte ich ja, dass man von Seiten der Vereine da keine Bewegung erwarten darf.

Der verband (als Oberbegriff) hält die Aktie Jugend Länder Turnier. Das wird auch den natio coaches wichtig sein zwecks Sichtung.

Man müsste also eine ganze Menge Leute zum Umdenken bewegen um da was grundsätzliches zu ändern.

[kalefeld1]

von den Machern von GFL TV die ersten Bilder :

http://www.youtube.com/watch?v=TrQSAD8PdBM