Moderner Football - Warum bei manchen tabu?

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namath

Moderner Football - Warum bei manchen tabu?

Beitrag von namath »

Bei genauem Nachlesen im Forum fällt auf, dass sich manche Spieler/Coaches... dem "neuen Football" verschließen.

Ich will hier nicht "neuen Football" definieren", ihr wisst was ich damit meine.
Vielmehr interessiert mich, warum manche einfach auf dem Level von "was weiss ich wann" stehenbleiben? (ganz ohne Wertung gemeint)
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schanzerx
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Beitrag von schanzerx »

Ich glaube der Thread richtet sich auch an mich. Schließlich steht "OLD SCHOOL FOOTBALL" in meiner Signatur!
Ich will hier nicht "neuen Football" definieren", ihr wisst was ich damit meine.
Das große Problem, dass ich habe ist, dass du "neuen Football" nicht definieren willst!
Was ist neuer Football? Die I-Formation ist 30-35 Jahre alt. Die West Coast ist auch schon 25 Jahre alt. Run&Shoot hat auch 20-30 Jahre auf dem Buckel!
Aber halt es gibt ja noch eine richtige Offense die relativ neu ist: Zone Offense! Ach nee gibt es auch schon seit den 70ern (allerdings stammen die Grundzüge aus den 40er). Hmmmmm was zum Teufel ist "neuer Football"? Der Mist den die Profi spielen?
Bei genauem Nachlesen im Forum fällt auf, dass sich manche Spieler/Coaches... dem "neuen Football" verschließen.(...) Vielmehr interessiert mich, warum manche einfach auf dem Level von "was weiss ich wann" stehenbleiben? (ganz ohne Wertung gemeint)
Und jetzt kommen wir zum Knackpunkt. Was heißt, man verschließt sich dem "neuen Football"? Du meinst damit " Warum verschließen sich manche Coachen dem Football, den alle spielen und den man im Fernsehen sieht!"

Ich habe Double Wing gecoacht, das System von Hugh Wyatt. Wyatt hat das System Ende der 80er entdeckt und bis Mitte der 90er ausgearbeitet und als Video-Reihe angeboten. D.h. das System ist nicht mal 15 Jahre alt. Verdammt "neuer Football" würde ich sagen!
Aber die Profis spielen es nicht, deshalb verschließt man sich und bleibt auf einem Level von was weiss ich (ich sag 1996)!
Hallo ich verschließe mich nicht, genau das Gegenteil! Ich hab mich geöffnet für neue Ideen, andere Ideen. Ich hab mich von dem entfernt, was andere als gegeben ansehen. Warum muss man alles so machen wie die Allgemeinheit, erst wenn man hinterfragt, kann man seine eigene Schlüsse ziehen!

Jetzt spiele ich Single Wing, eine Offense mit alten Prinzipien. Das letzte Fachbuch zum Thema SingleWIng ist 2004 erschienen. Verdammt "neuer Football"!

Das ist die Sache: Es gibt keinen alten oder neuen Football. Es gibt verschiedene Systeme, verschiedene Ideen. Und nur weil es die Profis nicht spielen, ist ein System nicht "alt" ,von wann weiss ich!
Das hat nichts mit "auf einem Level stehenbleiben" zu tun. Als Trainer macht man das, von dem man weiss, dass die Spieler damit erfolgreich sind. Und jedes System, das man spielt entwickelt sich über die Jahre. Es gibt keine Hierachie unter den Systeme (keine Level, erst Double Wing, dann RnS und die Krone ist Spread), nein, die meisten Coaches bleiben ihren Philosophien treu und die Systeme entwickeln sich, selten springt ein Coach von System zu System!
z.B. Tubby Raymond hat 36 Jahre lang die Wing-T in Delaware gecoacht und ist der College-Coach mit den 10-meisten Siegen. Wing-T ist ein Laufsystem und er hat es nicht geändert auch nicht als er einen Top-QB (Rich Gannon) hatte, aber er hat innerhalb seines System angepasst. Aber Wing-T blieb Wing-T!
Fisher DeBerry coacht seit 20 Jahren die Option bei Air Force und ist der erfolgreichste Academy-Coach aller Zeiten. Auch mit einem gutem Passing-QB läuft er die Triple Option. Einmal Option, immer Option!

Als Coach bleibt man nicht auf einem Level stehen, nur weil man an seinem System, seiner Philosphie festhält. Du bleibst nur dann stehen, wenn Du aufhörst dich weiterzubilden.

NFL/NFLE ist nicht die Krone der Footballkunst. Das ist einfach nur eine weitere Art Football zu spielen und zu coachen.
Football wird nie neu erfunden.
fridge
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Beitrag von fridge »

ich würde hier eher anders unterscheiden.

Es gibt (zum Glück immer mehr) Coaches, die sich weiterbilden. Die versuchen sich aus allem, was angeboten wird, das passende rauszusuchen.

Und es gibt Coaches, die mal was gelernt haben und zig Jahre das selbe spielen. Ohne Anpassung, Rücksicht auf Team etc.

Wir haben in 5 Jahren Jugend in der Offense so ziemlich alles durch.

Erst die gute alte I-Formation (keiner weiß warum, aber alle hatten sie, also war sie nicht schlecht).
Dann kam etwas Zone hinzu.
Danach etwas Run & Shoot.

Nun kommen wir seit einigen Jahren immer etwas mehr in die Bunch hinein. Hatten auch schon Wing-Adaptionen im Playbook (nur nie benötigt).

Ich habe ein gewisses System, basierend im Pass auf Run & Shoot Prinzipien, und im Lauf eher auf Zone. Im letzten Jahr liefen wir kaum Zone, und die R&S auch aus broken-I Formationen. War zwar schwer, aber hat geklappt.

Es gibt viele solcher Coaches, wie schon im Vorgängerpost beschrieben, die ihre "Favorites" dem aktuellen Team anpassen. Auch wenn die Basics davon Jahre zurückliegen, ist das System ja nicht veraltet.
Neue Plays oder Formationen innerhalb des Systems, die Trainingsdrills passend dazu etc können doch immer wieder variieren.

Schlimmer finde ich Coaches, und davon gibts hier leider immer noch ein paar, die meinen "solln se mich doch damit erstmal stoppen" und gut ist. Nur wenn ich mal kein körperlich überlegenes Team habe, wirds damit eng.

Ich persönlich favorisiere einfach nur Flexibilität. Wir haben im letzten Jahr auch nur 10-15 Plays gespielt. Dennoch hatte ich nie das Gefühl, auf eine sehr einseitige Schiene geraten zu sein.
I_am_Taz
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Beitrag von I_am_Taz »

ich verstehe nicht ganzm, was das alles mit "alt oder neu" zu tun hat...
ich spiele genau das, was das potential in meinem team hergibt...

habe ich outstanding RBs, dann bin ich lauforientiert, habe ich gute WRs spiele ich passorientiert... was habe ich für eine OL? eher leicht und quick odr eher dicke "mastschweine"... usw usw usw...

ich denke, es ist gerade in deutschland der falsche ansatz, an einem system festzuhalten.
klar, in USA "picked" man sich seine spieler für ein system...
in deutschland muss man aber damit arbeiten, was da ist... und das ändert sich leider ziemlich schnell von jahr zu jahr...
alex55
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Beitrag von alex55 »

frage mich gerade, ob namath wirklich von formationen redet, oder ob er nicht attitude bzw. spielweisen oder coaching arten meint...

nur mal so als hinweis :wink:
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oracle
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Beitrag von oracle »

da bin ich ja froh das ich hier schranzer und taz hab.........vorallem schranzer scheint hier als einer der wenigen wirklich verstanden zu haben wie die zeitliche abfolge ist....und damit machen sich hier schon seit jahren viele unglaubwürdig.

warum sich einige coaches gegen irgendwas "wehren" ?

a) weil sie verstanden haben das ein coach dem team das geben muß, wozu es eine anlage hat.......denn nicht alles ist "ercoachbar". wenn man das mal verstanden hat wird einiges klarer.

b) weil wir in dt. nicht die überflieger sind und in 2-3 trainingseiheiten den jungs football so vermitteln können, wie es im us. schulsystem möglich ist. das ist doch zu verstehen oder ?

c) weil diese "oldschool" coaches diejenigen sind die versuchen einem team eine einzige sache richtig beizubringen .......und nicht 50 halbe sachen.....denn das ist der diletantisch.

d) weil ein "oldschool" coach im gegensatz zu den "high tech" coaches verstanden hat.......das man nur "weiterentwickeln" kann, wenn die voraussetzungen dafür vorhanden sind.

e) weil es mir zumindest so erscheint das div. "high tech" coaches solche sind weil sie damit ihre "kompetenz" darstellen wollen. unter ihrem wahn muß dann das team leiden. von der elementaren linienarbeit keine ahnung.....football wird ausschließlich mit dem backfield gespielt....usw....
Texican
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maybe try this?

Beitrag von Texican »

:twisted:
Zuletzt geändert von Texican am Mi Feb 09, 2005 13:39, insgesamt 1-mal geändert.
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stinger
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Beitrag von stinger »

Multi-flex
As for new, blocking teq´s for O-line
establish twin principles of the Zone
ability to shift Zone(2 sides) to create a curtain for RB to slice thru especialy on read def LB´s sitting at 5 yards with fast feet....the which way do I go
Wing t counter package with out pulls and swinging or tipping door teq by O-linemen, where the use leverage to turn the slant or the bull rush like doors for rbs to skirt or slide through
Nebraska teq- backside de useless
90´s ot tackle drops inside foot first, to catch inside slant by DE on the 43, also able to push down LOS if DE goes outside and has a stable platform for head on read.
You had a hard Time in School didn´t you! :lol:
hanswurst
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Beitrag von hanswurst »

Wieder mal eine Diskussion, die eigentlich für den A.... ist. Was geht es irgendjemanden an, was für eine O, D oder ST's ich spiele? Und was interessiert es mich, wenn irgendjemand ein Problem damit hat, dass ich jedes Jahr meine Systeme ändere? Gewinnen ist das EINZIGE im Sport was zählt.

Und solange ich gewinne, lasst mich in Ruhe! Und wenn ich verliere, dann schmeisst mich der Präsident irgendwann raus... Football ist ein "Game". "Game" = Spiel. Denkt nicht soviel - spielt einfach!!!
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schanzerx
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Beitrag von schanzerx »

@hanswurst

namath wollte es wissen. Deshalb haben die anderen und ich geantwortet. Damit ist die Diskussion nicht für den Arsch (ich A....) sondern für Namath :D

Dafür gibt es doch das Footballforum!
fridge
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Beitrag von fridge »

Diese "Gewinnen ist alles" Diskussion hatte ich in meinem alten Verein auch. Okay, im Seniorenbereich mag es stimmen (da hatte der Verein aber doch eher ne losing-season), aber im Jugendbereich sehe ich das nicht so.

Klar ist der Sieg letztendlich das, was man will. Aber wenn man Charaktere schafft, Spielern Spielverständnis vermittelt und jeder im Team, der Einsatz zeigt, spielt, man am Ende aber ne 4-4 Bilanz hinlegt, ist die Saison für mich als Jugend-Trainer nicht wirklich verloren.

Mag aber sein, dass ich damit doch eher alleine dastehe. Aber ich setzte keine guten Leute ein, wenn sie nicht zum Training kommen, lasse aber die schlechteren auf der Bank versauern, obwohl sie immer da sind!

Da das aber weniger mit Systemen zu tun hat, kommen wir besser wieder zurück zum Thema:

Solange jeder den Ehrenkodex beachtet, die Spieler Spaß haben, und das Team was dabei lernt, ist doch jedes System erstmal recht. Ich habe lediglich Probleme mit Coaches, die noch Bäume tacklen, im Training mindestens 60Minuten scheppern müssen, und glauben, dass nur der Football spielen kann, der jeden mit absolutem Gebolze wegbimmelt. Der Rest... macht weiter so!
Texican
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Beitrag von Texican »

Logic was tough. :twisted:
Make Texican the President of AFVD.
He promises, Beer at all games, Cheerleaders who are Hot and GFL 1-2-3 and players get to be on TV.
alex55
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Beitrag von alex55 »

fridge hat geschrieben:Ich habe lediglich Probleme mit Coaches, die noch Bäume tacklen, im Training mindestens 60Minuten scheppern müssen, und glauben, dass nur der Football spielen kann, der jeden mit absolutem Gebolze wegbimmelt.
und darum gings namath sicher und nicht über irgendwelche doofen systeme, die jeder sowieso nach eigenem gusto spiel muss/soll/kann/darf...
namath

Beitrag von namath »

Ich meine mit modernen Football weder ein Spielsystem noch bestimmte Trainingsmethoden. Ich habe in der Ausgangsfrage niemand persönlich angesprochen und auch nicht gemeint.
Mir geht es vielmehr darum, dass es einfach nicht zeitgemäß ist, wie viele hier durch das Footballleben stolpern.
Es soll ja jeder Coach seine Philosophie haben und zu ihr stehen, jedoch muss man "sein System" doch nicht in jedem Thread wo es irgendwie geht verteidigen (ohne vorher angegriffen worden zu sein). Es währe viel hilfreicher, wenn man einfach öfters nachfragt, warum spielst du das so, warum machst du das so. Das verstehe ich unter modernem Football, dass miteinander kommuniziert wird, Informationen ausgetauscht werden, dann kann ich mir immer noch ein Urteil bilden.
Ich habe auch meine Philosophie, muss diese jedoch auch mit dem Spielermaterial in Einklang bringen. Trotzdem stehe ich in ständigem Kontakt mit anderen Coaches und höre mir deren Meinung an. Weil es mich interessiert. Das meine ich mit modernem Football, offen sein, andere Meinungen zulassen, nicht schon während der Antwort des Anderen meine Entgegnung planen. Gut oder schlecht zeigt sich dann auf dem Feld, Statistiken lügen nicht.
Auch der Thread wegen "grauer Handschuhe" ist Mist. Es ist eine Regel und fertig. Ich kann darüber diskutieren, ob gut oder schlecht, es wird mir aber nix helfen, in dieser Zeit schaue ich mir lieber ein Coaching Tape an...und glaubt mir, wir sind wg. dieser Handschuhe wirklich betroffen, wir spielen mit grauen Jerseys.
Dann die Diskussion mit Jubel oder nicht. Wir haben im Schnitt über 500 Zuschauer (nicht gefakt) pro Heimspiel, die wollen doch Emotionen auf dem Feld sehen. Das gehört meiner Meinung nach zu modernen Football, dass da mal grenzwertig gejubelt wird, die Zuschauer wollen das sehen. Jetzt habe ich mehr geschrieben als in unsrem Playbook steht....aber es gibt so viele Dinge in diesem Forum die man als Leser einfach nicht mehr nachvollziehen kann.
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schanzerx
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Beitrag von schanzerx »

Kommunikation = "neuer Football"

Jetzt ist alles klar. Vielleicht hättest Du "neuen Football" doch definieren sollen. Dann hätte diese Diskussion wohl eine andere Richtung genommen!

Schau mal unter www.gfca.info im Forum nach!
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