zusel hat geschrieben: ↑Mo Jun 15, 2020 17:40
LA hat geschrieben: ↑So Jun 14, 2020 20:19
Mit dieser stichhaltigen Expertise zum mittelmäßigen Football kann ich nicht mithalten. Eine Beurteilung durch Abstinenz. Aber OK. Du magst die GFL nicht, gehst nicht hin, schaust nicht rein und die Mittelmäßigkeit würde Dir den "richtigen" Football versauen. Warum soll dann noch mal die Saison im Herbst als Überschneidung zu College und NFL ein Problem sein? Übrigens könnten vielleicht auch einige Spieler den Herbst ganz gut finden, ist nicht so heiß, wie der Sommer. Nur mal so spekulativ.
Von versauen hab ich in keinster Weise gesprochen, würde ich auch nicht, denn das entspricht nicht ansatzweise der Realität. Ja, wenn sich mein Rechner mal auf einen Livestream klinkt, was ab und zu mal vorkommen kann, dann erkenne ich auch in der GFL nur deutschen Football auf einem mittelmäßigen Niveau. Ist so, wird sich auch nicht ändern, dazu sind wir zu sehr Randsportart mit einem Präsidenten dem der eigene Geldbeutel wichtiger ist als alles andere. Da ist mir dann wie gesagt der Bolzplatzcharme der Niederungen lieber. Und da bin ich jedes Jahr eben bei 20-30 Spielen und freu mich auch drauf. Und deswegen schau ich auch selten GFL, das überschneidet sich nämlich oft genug.
Manchmal fragt man sich hier echt, ob Leute keine kognitiven Transferleistungen erbringen können. Ja, das ist alles nur meine persönliche Meinung. Dennoch gehe ich auch davon aus, dass es einige andere gibt, deren Leben nicht ausschließlich aus Football besteht. Und die werden abwägen, ob sie sich eine Rumpf-Pseudo-GFL ansehen, oder die Profis danach. Wenn ich nicht gerade Hardcore Fan eines Vereins bin und in der Nähe der Spielstätte wohne (weniger als 30 Minuten Fahrt), warum also sollte sich der gemeine Fans des Sports an sich Spiele ohne Wert ansehen wollen?
Du scheinst nicht zu verstehen, worin meine Kritik an Deiner Aussage besteht. Du gehst davon aus, dass einige oder viele, genauso wie Du, eine Überschneidung der GFL-Saison mit der NFL-Saison schlecht finden könnten.
Weiterhin vergleichst Du das Leistungsniveau von NFL und GFL und damit Äpfel und Birnen. Dabei scheinen viele den Unterschied zu kennen und erwarten bei den Äpfeln ein anderes Niveau als bei den Birnen. Dann schaust Du GFL nicht live vor Ort, weil Dir der Verband nicht passt, Du kein Team als Fan hast und findest untere Ligen attraktiver, weil Dir das „Umfeld“ besser gefällt. Und dann gehst Du davon aus, dass GFL nur ein Sommer-Lückenfüller ist für die NFL. Ich hoffe, Du kommst noch mit.
Zurück zu Äpfeln und Birnen. Ich gehe davon aus, dass viele GFL schauen, weil Sie GFL schauen wollen und ein Team haben, welches Sie unterstützen. Genauso gibt es bei denen Leute, die ein oder mehrere NFL Teams schauen und unterstützen. Zeitlich, hatte ich schon dargestellt, bei einer Saisonüberschneidung kein Problem. Wenn also das Essen eines Apfels mit dem Essen einer Birne nicht kollidiert, dann kann das Problem doch nur daran liegen, dass man Birnen gar nicht mag. Dann sollte man sie weglassen, aber sich auch nicht darüber beschweren und mit Äpfeln versuchen gleichzusetzen. Genieß Deine Äpfel.
Zum anderen Thema:
Das Leistungsniveau der GFL hat nicht zwingend etwas mit dem Verband als solches zu tun. Das wäre mit einem neuen Verband oder Vorsitzenden nicht anders. Die Unterschiedlichkeiten des Umfelds in den GFL-Standorten, die Struktur vor Ort und, ja, auch das Geld (für Trainer, Stadion, GFs, Übungsmöglichkeiten, Unterbringung etc.) spielt eine Rolle. Ist diese Schere zu groß, gibt es die Unterschiede, das hat vordergründig noch nix mit dem Verband zu tun und daran würde ein neuer Verband auch nix ändern. Wir haben eine Vereinsstruktur, teilweise mit Betriebsgesellschafts-Appendix. Natürlich kann man Kritik üben, aber bisher habe ich nix konstruktives gelesen, außer „der muss weg“, weil alles Schei.... Wer soll es anstoßen und wer soll es machen und wird es besser und wie lange würde es dauern?
Zum Thema Randsportart: Wir haben eine immer heterogenere Gesellschaft. Früher gab es noch viel wenigere Vereine und Sportarten, die man ausüben konnte. Außerdem waren die Sporttreibenden oft sesshafter, d.h. Wohnung, Arbeit, Verein alles in der Nähe. Heute entsteht eine große Fluktuation nach Schule, Lehre, Studium oder auch durch wechselnde Arbeitsstellen, was den Aufbau von Vereinen erschwert. Damit haben viele Vereine und fast alle Sportarten zu kämpfen. Diese Veränderung hat man im Football allein schon an den Zuschauern gesehen, zwischen 4-6 T kamen Ende der 90er und Anfang der 00er zu den MNRX, Football war in, war Trend. Das Niveau, die Leistung hat aus meiner Sicht nicht nachgelassen, ist auch professioneller geworden, warum also sind die Zuschauer weniger geworden? Weil sich die Gesellschaft geändert hat, sich in der Freizeit zu beschäftigen ist mit PC, Smartphone, Streamingdiensten, Reisen, neuen Sportarten etc. einfacher geworden. Dagegen muss man nun ankämpfen, man muss immer und immer wieder präsent sein und versuchen zu begeistern. Der eine schafft es, der andere nicht. Football hat und wird nicht den Stellenwert haben wie andere Sportarten, aber es ist der Sport für den viele von uns Begeisterung entwickelt haben, nicht nur beim Schauen der NFL. NFL heißt Unterhaltungsindustrie und Shareholder value, GFL heißt live vor Ort, mitfiebern und ein Stück weit Lokalpatriotismus.
Zum Thema Corona und Saison:
Unabhängig vom Verband und den möglichen Defiziten bei der Vorbereitung. Wenn die Saison jetzt schon abgesagt wird, dann kommt auch nix mehr in diesem Jahr und wie die Vorbereitung für 2021 laufen wird, weiß auch keiner. Wer spielen kann, soll spielen können. Die Bedinungen ändern sich täglich, bisher zum Guten, was den Auslöser der Krise betrifft..
Gruß
LA