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- DLiner
- Beiträge: 150
- Registriert: Di Nov 29, 2005 17:26
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So, nachdem ich mich in den letzten Wochen ein wenig mit diesem Forum vertraut gemacht habe, habe ich direkt mal eine Frage, über die ich seit ewiger Zeit mit verschiedenen Leuten philosophiert habe, zu der ich bis jetzt alledings zigtausend verschiedene Meinungen erhalten habe:
Wo beginnt ein "Running up the score" und wie ist es zu bewerten?
Daß es sich dabei um ein bewußtes (zwanghaftes) Erhöhen des Endergebnis von Seiten eines überlegenen Teams handelt, ist klar. Daß die meisten Leute es ablehnen, auch (Wobei es auch die "Alles unter 40 vor ist kein Sieg"-Fraktion gibt). Wo sich die Geister eher scheiden, ist der erste Teil der Frage.
Gilt es als RUTS, wenn ein Drittliga-Team im Vorbereitungsspiel gegen einen Fünftligisten in der letzten Minute einen weiteren TD erkämpft, weil ein 20-Punkte-Vorsprung "Standesgemäßer" ist? Oder wenn ein Team, das ein anderes nach belieben dominiert (und entsprechend führt) nach einem Glückstreffer des Gegners nochmal voll aufdreht, um den alten 35-Punkte-Vorsprung wiederherzustellen? Sollte man ab einem bestimmten Vorsprung nur noch Backups aufs Feld schicken, auf sämtliches Passspiel verzichten oder beides? Und wo sollte man die Grenze für "ab diesem Vorsprung" ziehen?
Fühlt euch frei, mich in eure Sichtweise einzuweihen.
Wo beginnt ein "Running up the score" und wie ist es zu bewerten?
Daß es sich dabei um ein bewußtes (zwanghaftes) Erhöhen des Endergebnis von Seiten eines überlegenen Teams handelt, ist klar. Daß die meisten Leute es ablehnen, auch (Wobei es auch die "Alles unter 40 vor ist kein Sieg"-Fraktion gibt). Wo sich die Geister eher scheiden, ist der erste Teil der Frage.
Gilt es als RUTS, wenn ein Drittliga-Team im Vorbereitungsspiel gegen einen Fünftligisten in der letzten Minute einen weiteren TD erkämpft, weil ein 20-Punkte-Vorsprung "Standesgemäßer" ist? Oder wenn ein Team, das ein anderes nach belieben dominiert (und entsprechend führt) nach einem Glückstreffer des Gegners nochmal voll aufdreht, um den alten 35-Punkte-Vorsprung wiederherzustellen? Sollte man ab einem bestimmten Vorsprung nur noch Backups aufs Feld schicken, auf sämtliches Passspiel verzichten oder beides? Und wo sollte man die Grenze für "ab diesem Vorsprung" ziehen?
Fühlt euch frei, mich in eure Sichtweise einzuweihen.
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- musketeer54
- Linebacker
- Beiträge: 2077
- Registriert: So Apr 11, 2004 04:34
Meine Meinung: Football kann man nicht mit Halbgas spielen. Habe jedenfalls nie gelernt, wie das gehen soll. Natürlich schickt man irgendwann seine Backups auf das Feld, aber für die gilt das gleiche. Sonst haben die ja auch nichts davon. Und wenn man absichtlich Tackles verpaßt oder Bälle fallen läßt, fühlt sich der Gegner wohl eher verarscht als respektiert.
Auch vom kompletten Einstellen des Paßspiels halte ich nichts. Man sollte sich vielleicht die langen Bomben sparen, aber wenn meine Backup-Receiver immer nur ihre CBs für die Runs durch die Mitte blocken, macht das auch nicht viel Sinn.
Wo die Punktegrenze zu ziehen ist? Da würde ich mich nicht festlegen wollen. Ich denke, bei dem Punkt, wo ich es für (fast) unmöglich halte, noch eingeholt zu werden, plus einen kleinen Aufschlag, falls ich mich verschätze. Das ganze kann also auch vom Gegner abhängen. Habe ich meinen Vorsprung nur durch Glück rausgeholt gegen einen Gegner mit eigentlich sehr gutem Paßspiel (= Möglichkeit, schnell zu scoren), ist der Abstand sicher größer anzusetzen als gegen ein Team, das sich auf jedem offensiven Drive rückwärts bewegt.
Dazu kommt sicherlich noch die Tatsache, daß man sich meistens zweimal pro Jahr sieht. So kann es darum gehen, sich ein Polster für das Rückspiel zu verschaffen, oder einen Rückstand aus dem Hinspiel wieder wetzumachen. In beiden Fällen würde ich nicht von "Running Up the Score" sprechen.
Auch vom kompletten Einstellen des Paßspiels halte ich nichts. Man sollte sich vielleicht die langen Bomben sparen, aber wenn meine Backup-Receiver immer nur ihre CBs für die Runs durch die Mitte blocken, macht das auch nicht viel Sinn.
Wo die Punktegrenze zu ziehen ist? Da würde ich mich nicht festlegen wollen. Ich denke, bei dem Punkt, wo ich es für (fast) unmöglich halte, noch eingeholt zu werden, plus einen kleinen Aufschlag, falls ich mich verschätze. Das ganze kann also auch vom Gegner abhängen. Habe ich meinen Vorsprung nur durch Glück rausgeholt gegen einen Gegner mit eigentlich sehr gutem Paßspiel (= Möglichkeit, schnell zu scoren), ist der Abstand sicher größer anzusetzen als gegen ein Team, das sich auf jedem offensiven Drive rückwärts bewegt.
Dazu kommt sicherlich noch die Tatsache, daß man sich meistens zweimal pro Jahr sieht. So kann es darum gehen, sich ein Polster für das Rückspiel zu verschaffen, oder einen Rückstand aus dem Hinspiel wieder wetzumachen. In beiden Fällen würde ich nicht von "Running Up the Score" sprechen.
- wedgemeister
- DLiner
- Beiträge: 118
- Registriert: Sa Jun 25, 2005 21:23
Sollte es wie z.B letzte Saison dazukommen, daß ein Coach erzählt wie scheisse unsere Offense doch ist, obwohl wir sie gerade geschlagen haben, muss er sich nicht wundern, wenn die Spieler etwas motivierter ins Rückspiel gehen und da gebe ich auch zu bin ich der letzte, der da bremst.
Und wenn man dann den Arsch poliert bekommt darf man sich nicht wundern.
Und wenn man dann den Arsch poliert bekommt darf man sich nicht wundern.
Ich schließe mich da musketeer54 an: Alles relativ:
Spiele ich gegen eine klar unterlegene Mannschaft, macht es auch gar keinen Spaß den Score hochzutreiben. Spiele ich gegen eine gleichwertige Mannschaft, die nur einen schlechten Tag hat, dann setzts halt Prügel. Macht auch Spaß, den die können sich eigentlich wehren.
Zudem hängts wie erwähnt von der Spiel/Saison-Situation ab.
Bei einem Vorbereitungsspiel ist es eigentlich normal, daß Klassehöhere auf Klassenniedrigere treffen. Da sollte der Score eigentlich keine Rolle spielen. Da machts auch keinen Sinn, den unterlegenen zu schonen, wenn man sich einspielen will. Dann gibts halt massig Punkte, was aber nichts damit zu tun hat, daß man den Gegener demütigen will. Jeder ist sich selbst der nächste. Im letzten Saisonspiel gegen den Absteiger sieht die Situation natürlich anderst aus.
Außerdem kann man das Ergebnis steuern, egal was die Leute sagen. Die Spielzugauswahl ist da sehr variabel. Wenn allerdings ein Dive durch die Mitte jedesmal eine TD bringt, ist eine Mannschaft falsch.
Spiele ich gegen eine klar unterlegene Mannschaft, macht es auch gar keinen Spaß den Score hochzutreiben. Spiele ich gegen eine gleichwertige Mannschaft, die nur einen schlechten Tag hat, dann setzts halt Prügel. Macht auch Spaß, den die können sich eigentlich wehren.
Zudem hängts wie erwähnt von der Spiel/Saison-Situation ab.
Bei einem Vorbereitungsspiel ist es eigentlich normal, daß Klassehöhere auf Klassenniedrigere treffen. Da sollte der Score eigentlich keine Rolle spielen. Da machts auch keinen Sinn, den unterlegenen zu schonen, wenn man sich einspielen will. Dann gibts halt massig Punkte, was aber nichts damit zu tun hat, daß man den Gegener demütigen will. Jeder ist sich selbst der nächste. Im letzten Saisonspiel gegen den Absteiger sieht die Situation natürlich anderst aus.
Außerdem kann man das Ergebnis steuern, egal was die Leute sagen. Die Spielzugauswahl ist da sehr variabel. Wenn allerdings ein Dive durch die Mitte jedesmal eine TD bringt, ist eine Mannschaft falsch.
Entscheident ist denk ich immer der Rahmen! Man kann ein Team auch mal "bestrafen" weil es sich im letzte Spiel vielleicht daneben benommen hat! Aber wenn mal weiß es gibt keien Möglichkeit das Spiel zu verliren sollte man trotzdem seine 3 TDs Vorsprung holen!
Und wichtig ist denk ich, das jeder Spieler auf dem Feld 100% gibt! Die Coaches lenken das Spiel! Und wenn ich als Coach will das der Score nicht unnötig schnell hoch getrieben wird kann ich das lenken! Zum Beispiel nicht die Bombe werfen und lieber mal nen Sweep laufen lassen! Oder Backups rein bringen!
Aber wie alle schon gesagt haben! RELATIV!
Und wichtig ist denk ich, das jeder Spieler auf dem Feld 100% gibt! Die Coaches lenken das Spiel! Und wenn ich als Coach will das der Score nicht unnötig schnell hoch getrieben wird kann ich das lenken! Zum Beispiel nicht die Bombe werfen und lieber mal nen Sweep laufen lassen! Oder Backups rein bringen!
Aber wie alle schon gesagt haben! RELATIV!
Vielleicht ist einfach kein Kicker da? Kommt durchaus öfter vor...mikeadretti hat geschrieben:Das ist für mich ein Running up the score:
von der Stuttgart Scorpions HomepageSollte es kein Problem beim PAT Versuch gewesen sein und das Team improvisieren musste. Wenn nicht, verstehe ich nicht, daß man beim 60:0 noch eine TPC machen muss.0 : 62 Hans Stecher 40yd-Lauf (TPC Tim Schäufelin)
"A rolling stone gathers no moss." (Hamburg, 29.09.2007)
In Erinnerung an Dylan Meier - Dresden Monarchs 2007 & 2008
In Erinnerung an Dylan Meier - Dresden Monarchs 2007 & 2008
Also wenn ich das gerade so lese auf der Scorpions HP, dann haben die wirklich kein Kicker!
Aber ich denke die meisten haben hier alles gesagt!
Vielleicht nicht immer die Bombe, sondern mal sein anderen Plays ausprobieren, ob sie funktionieren, einfach mal testen!
Und ganz wichtig die Backups spielen lassen
Also das ist meine Meinung!
Aber ich denke die meisten haben hier alles gesagt!
Vielleicht nicht immer die Bombe, sondern mal sein anderen Plays ausprobieren, ob sie funktionieren, einfach mal testen!
Und ganz wichtig die Backups spielen lassen
Also das ist meine Meinung!
RUTS sollte es in einem vernünftig geführten Team nicht geben, denn das würde für mich bedeuten, daß man, in einem eindeutigen Spiel, bis zum Schluß seine Starter spielen läßt.
Abhängig vom Spielverlauf (wenn ein Team klar überlegen ist) würde ich ab Mitte 3. Viertel Back-Ups bringen und denen würde ich auch die normalen Spielzüge geben. Und wenn die scoren ist doch super, die Jungs haben ihr Erfolgserlebnis, sind neu motiviert und die Stimmung im Team ist gut.
Wo kämen wir denn dahin, Back-Ups das scoren zu verbieten ??!!
Trick-Plays, ausgespielte 4. Versuche und 2-Point-Conversions sind dann absolut unangebracht, das hätte mit Demütigung zu tun und nichts mehr mit Sportsgeist.
Abhängig vom Spielverlauf (wenn ein Team klar überlegen ist) würde ich ab Mitte 3. Viertel Back-Ups bringen und denen würde ich auch die normalen Spielzüge geben. Und wenn die scoren ist doch super, die Jungs haben ihr Erfolgserlebnis, sind neu motiviert und die Stimmung im Team ist gut.
Wo kämen wir denn dahin, Back-Ups das scoren zu verbieten ??!!
Trick-Plays, ausgespielte 4. Versuche und 2-Point-Conversions sind dann absolut unangebracht, das hätte mit Demütigung zu tun und nichts mehr mit Sportsgeist.
Sehe ich genauso. Man könnte dann sogar in solch einem Spiel einfach mal etwas ausprobieren. Vielleicht findet sich ja einer, der das Ding durch die Torstangen kickt.eule hat geschrieben:RUTS sollte es in einem vernünftig geführten Team nicht geben, denn das würde für mich bedeuten, daß man, in einem eindeutigen Spiel, bis zum Schluß seine Starter spielen läßt.
Abhängig vom Spielverlauf (wenn ein Team klar überlegen ist) würde ich ab Mitte 3. Viertel Back-Ups bringen und denen würde ich auch die normalen Spielzüge geben. Und wenn die scoren ist doch super, die Jungs haben ihr Erfolgserlebnis, sind neu motiviert und die Stimmung im Team ist gut.
Wo kämen wir denn dahin, Back-Ups das scoren zu verbieten ??!!
Trick-Plays, ausgespielte 4. Versuche und 2-Point-Conversions sind dann absolut unangebracht, das hätte mit Demütigung zu tun und nichts mehr mit Sportsgeist.
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- OLiner
- Beiträge: 208
- Registriert: Mo Mai 24, 2004 14:27
- Wohnort: Baiersdorf-Hagenau
- Kontaktdaten:
ja das ist ein thema, dass immer wieder aufkocht. interessanterweise wurde auch gleich wieder stuttgart zitiert. war vielelicht nur ein zufall, aber man hat sich das spiel gegen die DW (die ja bekannterweise nicht funktionieren kann
) sicherlich anders vorgestellt.
don markham wird auch immer angekreidet, dass er die scores hochtreibt. meine meinung dazu ist recht gespalten. ich war schon auf beiden seiten vertreten. als verlierer ist man schnell angepisst, wenn der gegner noch timeouts nehmen muss, damit er höher gewinnt, als der letzte gegner. als überlegenes team haben wir ziemlich bald munter durchgewechselt und so den score im zaum gehalten. das hat fürs eigene team auch einen wichtigen effekt: wenn die jungs zu hoch gewinnen, dann kommen sie sich wie die größten vor. bei der videoanalyse sind sie dann beleidigt, wenn man ihnen zeigt, wie schlecht sie die plays eigentlich umgesetzt haben.
im interesse des eigenen teams würde ich den score nicht zu hoch treiben. die absoluten zahlen sagen hier nichts aus. die hängen vom verlauf ab. das verhalten des gewinners ist eher ausschlaggebend. überheblichkeit, auslachen und timeouts sind eher ein problem als die höhe des scores. und wenn der gegner auch ein paar gute sachen hinbekommt, weil man die backups spielen lässt, dann sind normalerwise alle seiten zufrieden mit ihrer leistung.
gruß

don markham wird auch immer angekreidet, dass er die scores hochtreibt. meine meinung dazu ist recht gespalten. ich war schon auf beiden seiten vertreten. als verlierer ist man schnell angepisst, wenn der gegner noch timeouts nehmen muss, damit er höher gewinnt, als der letzte gegner. als überlegenes team haben wir ziemlich bald munter durchgewechselt und so den score im zaum gehalten. das hat fürs eigene team auch einen wichtigen effekt: wenn die jungs zu hoch gewinnen, dann kommen sie sich wie die größten vor. bei der videoanalyse sind sie dann beleidigt, wenn man ihnen zeigt, wie schlecht sie die plays eigentlich umgesetzt haben.
im interesse des eigenen teams würde ich den score nicht zu hoch treiben. die absoluten zahlen sagen hier nichts aus. die hängen vom verlauf ab. das verhalten des gewinners ist eher ausschlaggebend. überheblichkeit, auslachen und timeouts sind eher ein problem als die höhe des scores. und wenn der gegner auch ein paar gute sachen hinbekommt, weil man die backups spielen lässt, dann sind normalerwise alle seiten zufrieden mit ihrer leistung.
gruß
Zum Thema Running Up The Score fällt mir wieder der gute alte Coach Boss Hogg ein, der nach einem Spiel seiner Berlin Rebels Jugend seinerzeit direkt nach dem Spiel verschärftes Straftraining gleich auf dem Feld ansetzte, weil seine Jungs es "gewagt" haben, bei einem 60:0 Spielstand kurz vor Ende noch einen Safety zum 60:2 reinzubekommen----- DAS ist für mich echt krank 

- skao_privat
- Defense Coordinator
- Beiträge: 22831
- Registriert: Fr Mai 07, 2004 23:13