Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?

Die höchste deutsche Spielklasse...
Arbeiter
Defensive Back
Beiträge: 653
Registriert: Fr Mai 28, 2010 09:56

Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?

Beitrag von Arbeiter »

Hase hat geschrieben:beispiel formel 1: hat ecclestone nicht mal sinngemäß gesagt, dass er noch einen deutschen fahrer/weltmeister und einen schwarzen fahrer bräuchte, um die formel 1 noch interessanter zu machen?! was sagt uns das? der gute mann wusste genau, mit welchen mitteln er welche märkte erschließen wollte, um die formel 1 nch vorne zu bringen. er hatte einen plan!

Absolut :up:
Die letzte Pressemitteilung zählt!
Fuchs_44
OLiner
Beiträge: 232
Registriert: Do Aug 04, 2011 18:48

Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?

Beitrag von Fuchs_44 »

Hase hat geschrieben:beispiel formel 1: hat ecclestone nicht mal sinngemäß gesagt, dass er noch einen deutschen fahrer/weltmeister und einen schwarzen fahrer bräuchte, um die formel 1 noch interessanter zu machen?! was sagt uns das? der gute mann wusste genau, mit welchen mitteln er welche märkte erschließen wollte, um die formel 1 nch vorne zu bringen. er hatte einen plan!
Die Formel 1 hat natürlich den Vorteil, dass die attraktivsten Teilnehmer, also große Automobilhersteller, sich nicht erst einen Sponsor suchen müssen - die haben schon genug Geld und müssen nur wollen.
Dennoch ist Ecclestones Leistung offensichtlich - Man muss nur mal die Formel 1 mit der DTM vergleichen: Trotz ebenso potenter und finanzstarker Teilnehmer und guter Fahrer liegen Welten dazwischen.
Benutzeravatar
Daddy
Linebacker
Beiträge: 2969
Registriert: So Jun 12, 2005 00:43
Wohnort: Düsseldorf

Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?

Beitrag von Daddy »

Arbeiter hat geschrieben:
Das muss aber Anfang der 80er gewesen sein.
Danke für die Blumen, aber das war ende der 60er, anfang der 70er :lol:
...und ja, damals kostete ein Fußballspiel noch 2-3 DM und ein Eishockeyspiel 4 DM auf den Stehrängen.
Nichts desto Trotz ist es eine Frage der Vermarktung und der Motivation Zuschauerzahlen zu erhöhen.
Auf Schalke geht man nicht des Fußballes wegen, sondern wegen des (in diesem Falle schon fast religiösen) Gemeinschaftsgefühls.
Das gleiche galt in den 80er und 90er Jahren z.B. auch im Eishockey bei der DEG oder bei Borussia (egal welcher :wink: ) oder Bayern.
Denken ist wie googlen, nur krasser.
philip
Safety
Beiträge: 1163
Registriert: Mo Sep 21, 2009 00:00
Wohnort: Hannover

Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?

Beitrag von philip »

Logisch, Biathlon ist so erfolgreich weil in Bayern alle Langlaufski fahren. Müßte da nicht Skilanglauf mehr TV-Präsens haben als Biathlon und nicht umgekehrt ?
Die Langläufer sind kaum weniger erfolgreich als die Biathleten. Es gibt auch telegen Varianten wie Sprint, Duathlon und ähnliches. Trotzdem reden alle vom Biathlon und keiner vom Langlauf.
Benutzeravatar
Daddy
Linebacker
Beiträge: 2969
Registriert: So Jun 12, 2005 00:43
Wohnort: Düsseldorf

Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?

Beitrag von Daddy »

Auch hier gilt die Vermarktung.
wenn ich mir die Zuschauerzahlen beim Langlauf in Düsseldorf anschaue (damals hat man dem Veranstalter einen Vogel gezeigt) oder beim Biathlon in Gelsenkirchen (Veltins Arena) werden einige Alteingesessene Veranstaltungsorte blass vor Neid.
Auch andere Veranstaltungen (die man nicht unbedingt auf dem Radar hat) ziehen die Zuschauer an.

Es ist halt eine Frage wie ein Produkt verkauft wird und wer sein Geld in das Sponsoring steckt.
Denken ist wie googlen, nur krasser.
AlexDeLarge
Rookie
Beiträge: 22
Registriert: So Jul 19, 2009 19:28

Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?

Beitrag von AlexDeLarge »

philip hat geschrieben:Logisch, Biathlon ist so erfolgreich weil in Bayern alle Langlaufski fahren. Müßte da nicht Skilanglauf mehr TV-Präsens haben als Biathlon und nicht umgekehrt ?
Die Langläufer sind kaum weniger erfolgreich als die Biathleten. Es gibt auch telegen Varianten wie Sprint, Duathlon und ähnliches. Trotzdem reden alle vom Biathlon und keiner vom Langlauf.
Warum ist deiner Meinung nach Biathlon erfolgreich und Football nicht? Nebenbei, du hast angefangen vom Biathlon zu reden.
Benutzeravatar
skao_privat
Defense Coordinator
Beiträge: 22660
Registriert: Fr Mai 07, 2004 23:13

Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?

Beitrag von skao_privat »

Daddy hat geschrieben:
Es ist halt eine Frage wie ein Produkt verkauft wird und wer sein Geld in das Sponsoring steckt.
Bei ersterem haperst in D im Football gewaltig und ist Teil des Grundes, dass der Kreis für Teil 2 so verschwindend gering ist.
Football 2.0

- Bleib doch mal locker
- Wann werden die GFL Pässe zentral und online ausgestellt?
- Jeder Mensch kann aus eigener Kraft fliegen. Er muß nur seinen Standpunkt verändern!
(skao_privat)
AlexDeLarge
Rookie
Beiträge: 22
Registriert: So Jul 19, 2009 19:28

Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?

Beitrag von AlexDeLarge »

skao_privat hat geschrieben:
Daddy hat geschrieben:
Es ist halt eine Frage wie ein Produkt verkauft wird und wer sein Geld in das Sponsoring steckt.
Bei ersterem haperst in D im Football gewaltig und ist Teil des Grundes, dass der Kreis für Teil 2 so verschwindend gering ist.
Na ja, es wird auch in Zukunft denke ich immer wieder Standorte geben, wo man mal einen Sponsor findet und dann ein paar Jahre steigende Zuschauerzahlen etc. hat. Nur wenn dieser Sponsor weg ist, lässt sich eben kein anderer finden, und daraus folgt zwangsläufig die Rückentwicklung bei den Zuschauerzahlen usw. Genau das lässt sich eben in BS beobachten.

Daher meine These, dass in Regionen mit wenig Spitzensport die Chancen besser stehen, langfristig Sponsoren zu finden.

Das "Gesamtprodukt" GFL existiert nicht, zumindest unternimmt der AFVD meines Erachtens nichts, wirklich gar nichts um die Liga als ganzes auch nur ansatzweise zu vermarkten. Schon alleine die GFL Homepage wirkt komplett veraltet (man beachte nur mal den Banner im Header - dort steht noch "Homepage der German Football League und der 2.Bundesliga). Also selbst die kleinsten Dinge, die nicht einmal viel Geld kosten, werden in Angriff genommen.
Benutzeravatar
skao_privat
Defense Coordinator
Beiträge: 22660
Registriert: Fr Mai 07, 2004 23:13

Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?

Beitrag von skao_privat »

Vielleicht mal den Findungsprozess überdenken...

Wer betreibt denn planvolle und langfristig angelegte Akquise? WEr leistet sich denn die 'Vertreter' und 'professionellen Verkäufer die ihre Füße in die Türe stellen?
Football 2.0

- Bleib doch mal locker
- Wann werden die GFL Pässe zentral und online ausgestellt?
- Jeder Mensch kann aus eigener Kraft fliegen. Er muß nur seinen Standpunkt verändern!
(skao_privat)
fallingdown
OLiner
Beiträge: 375
Registriert: Do Mai 06, 2004 12:39
Wohnort: BS

Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?

Beitrag von fallingdown »

AlexDeLarge hat geschrieben:Nur wenn dieser Sponsor weg ist, lässt sich eben kein anderer finden, und daraus folgt zwangsläufig die Rückentwicklung bei den Zuschauerzahlen usw. Genau das lässt sich eben in BS beobachten.
@ "Freund der vielen Worte"
Genau dies lässt sich in BS eben nicht beobachten, wenn man die Entwicklung der letzten 10 Jahre analysiert.
aka mgri
AlexDeLarge
Rookie
Beiträge: 22
Registriert: So Jul 19, 2009 19:28

Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?

Beitrag von AlexDeLarge »

Die Zuschauerzahlen sind also genauso wie vor 10 Jahren?
kurupt
DLiner
Beiträge: 115
Registriert: Do Jul 29, 2010 17:58

Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?

Beitrag von kurupt »

AlexDeLarge hat geschrieben:Die Zuschauerzahlen sind also genauso wie vor 10 Jahren?
Was ist denn aus deiner Sicht "der Sponsor", der da war und jetzt weg ist und an dem alles lag? Jägermeister stieg erst 1999 ein, da war der Boom hier schon groß - deswegen sind sie ja überhaupt eingestiegen. 1998 waren fast 9.000 Lions-Fans in Hamburg beim Finale 8)

Meiner Meinung nach lag es eher an der/den Person(en), die die Sache in Braunschweig und Hamburg in die Hand genommen haben. Leider kann man mit nur 1-2 Teams keine ganze Liga auf Dauer auf ein höheres Niveau heben was Attraktivität angeht und an anderen Standorten wurde so weiter gemacht wie bisher (was kein Vorwurf sein soll).
fallingdown
OLiner
Beiträge: 375
Registriert: Do Mai 06, 2004 12:39
Wohnort: BS

Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?

Beitrag von fallingdown »

AlexDeLarge hat geschrieben:Die Zuschauerzahlen sind also genauso wie vor 10 Jahren?
Genau diese Antwort habe ich erwartet. :)
aka mgri
Prime
Quarterback
Beiträge: 5445
Registriert: So Jun 22, 2008 21:53
Wohnort: Hamburg

Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?

Beitrag von Prime »

@AlexDeLarge

Deine Ansicht, dass es für Football in Deutschland keinen Ausweg aus der Nichtwahrnehmung in der Bevölkerung gibt, teile ich nicht. Für einen kurzen Zeitraum hast du vielleicht Recht. Doch muss das ewig so bleiben? Ich denke nicht! Dafür hab ich im folgenden ein paar Gründe aufgeführt.

Erstens: Es gibt genug Beispiele in Deutschland, bei denen Randsportarten ihre Popularität signifikant erhöht haben und in der Lage waren, eine schlafende Nachfrage zu wecken. Nicht-Ballsportarten haben regelmäßig gezeigt, dass sie ins öffentliche Interesse rücken können. Beispielsweise Tennis, Formel 1, Skispringen und Radsport. Auch diese Sportarten sind in der öffentlichen Wahrnehmung nach wie vor etabliert, auch wenn die Einschaltquoten vielleicht nicht mehr so immens sind wie zu deren besten Zeiten.

Ballsportarten ticken da etwas anderes. Hier geht es vor allem darum, die Markenstärke der Liga und der dazugehörigen Teams permanent zu erhöhen. Bestes Beispiel: Handball. Die HBL ist im Jahr 2011 um einiges populärer als noch vor 10 oder 20 Jahren. Die Einnahmen der Liga sind höher, mehr Sponsoren, bessere Hallen, die TV-Präsenz und die Zuschauerzahlen sind gestiegen. Mal schauen wie es im Jahr 2030 aussieht.
Basketball soll ja angeblich auch Jahr für Jahr Zuschauerzuwächse verzeichnen. Mittlerweile laufen die Spiele das Ganze Jahr über im Free-TV bei Sport1. Das alles zeigt jedenfalls, dass Sportarten aus der Versenkung plötzlich attraktiv fürs TV werden können.

Für Football hast du mit Österreich ja bereits selbst ein erfolgreiches Beispiel genannt. In den 70er Jahren gab es in Österreich wirklich niemanden, der Football kannte. Es ist also höchst beachtlich in welch kurzer Zeit man diesen Sport dort etabliert hat, auch wenn das Ganze in den nächsten Jahren noch auf Substanz überprüft werden muss. Aber Investitionen in große Events sind immer auch langfristig gut, weil sie bewirken, dass ein Teil der Konsumenten ein nachhaltiges Interesse für die Sportart entwickelt.

Zweitens: Football hat gegenüber anderen Sportarten strategische Vorteile, die für eine zunehmende Popularisierung des Sports beitragen können. Das jetzt auszuführen, würde zu sehr ins Detail gehen. Einige Stichworte, die mir spontan einfallen, seien genannt: Eventcharakter, Massentauglichkeit, Ansprache verschiedener Zielgruppen, familientaugliche Gameday-Atmosphäre, TV-Kompatibilität, Möglichkeit der Nutzung großer moderner Stadien, spektakuläres sportliches Geschehen.

Klar, es gibt auch Nachteile. Die Regeln sind relativ komplex, so dass es Neulinge schwer haben, sich mit dem Sport anzufreunden. Hinzu kommen die notwendigen großen Spielerkader, was dazu führt, dass Spielergehälter so große Kostenfaktoren darstellen, dass eine Gründung einer Profiliga erst möglich ist, wenn eine vergleichsweise hohe kritische Nachfragemasse erreicht ist. Sportarten wie Handball oder Basketball haben es da wesentlich einfacher.

Die angesprochenen Nachteile spielen allerdings langfristig keine Rolle, da sie nicht mehr relevant sind, wenn die Barrieren erstmal überwunden sind. Dafür wiederum braucht man einen sehr langen Atem.

Dass es kurzfristig nicht geht, hat die NFLE gezeigt. Die NFL hat in Europa so viel Geld ins Marketing und in Werbung investiert wie das in keiner anderen Mannschaftssportart getan wurde. Trotzdem konnte die Liga keine ausreichende Nachfrage wecken. TV-Sender wollten sich den hierzulande unbekannten Sport nicht einfach so aufdiktieren lassen, was ja auch richtig ist. Dafür hat der Footballsport einfach noch viel zu wenig geleistet. Andere Sportarten haben lange Traditionen und sich ihren Status über viele Jahrzehnte erarbeitet. Und genau dies muss Football auch erst tun. 30 Jahre Football in Deutschland sind doch gar nichts! Die ganzen Strukturen müssen sich erst noch entwickeln und das braucht halt alles seine Zeit.

Daran anknüpfend der dritte Grund: Langfristige Entwicklung. Was heißt das eigentlich? Man muss sich mal eins verdeutlichen: Der Sport und die Verankerung des Sports in der Gesellschaft steht doch gerade erst am Anfang. Wie lange gibt es denn das Produkt „Sport“ überhaupt schon? Vielleicht seit etwa 100 Jahren?
Das ist doch keine lange Zeit. Jedenfalls ist sie viel zu kurz, um rauszukriegen, welche Sportarten sich langfristig durchsetzen können. Damit sind ja nicht die nächsten 5, 10 oder 20 Jahre gemeint.
Die Welt verändert sich im Zeitablauf. Die Rahmenbedingungen in der Wirtschaft, der Politik und der Gesellschaft werden sich immer wieder verändern. Deswegen ist es auch schwer zu sagen, was in 200, 500 oder 1.000 Jahren sein wird. Und so viel Zeit braucht es halt, um herauszufinden, welche Sportarten sich in der Evolution behaupten können. Warum sollte man Football in Deutschland also jetzt schon abschreiben – nach gerade einmal 30 Jahren?
Benutzeravatar
Ackymann
Defensive Back
Beiträge: 734
Registriert: Sa Jan 24, 2009 19:17
Wohnort: Land des Lächelns

Re: Zuschauerschwund bei den LIONS. Gründe?

Beitrag von Ackymann »

Prime hat geschrieben: Deswegen ist es auch schwer zu sagen, was in 200, 500 oder 1.000 Jahren sein wird.
:keule: Auf jeden Fall schreibst Du dann nicht mehr im FF :guru: Hallelulja :guru:
...aber von dem Zeug was Du rauchst hätte ich auch gern was :joint:
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.
A. Einstein
Antworten