Wohin geht die GFL? Woher kommen andere?

[Kundenberater]

Ich habe den Eindruck, hier im Forum oder von den Fans kommen Ansprüche, Wünsche und/oder Vorstellungen, die rein auf Sichtweise von Fans basieren.
Sehen wir doch die GFL als das, was sie ist, eine Amateurliga die als Spitze der Ligen in Deutschland am Ende den Deutschen Meister kürt.
Was sagen denn die Vereine selbst?
Ich habe noch nie auf der Homepage der Lions, oder in der Braunschweiger Zeitung gelesen, dass sie für die Liga professionelle Strukturen fordern, verglichen mit NFL oder so. Die Lions (und der Rest der GFL) pflegen den Amateursport!
Die Vereine sind zufrieden mit dem, wie es ist.
Schaut euch die Spiele an - oder nicht. Aber Fans sollten nicht fordern, die völlig illusorisch sind. Oder geht in die Vereine und ändert was

[KarlH]

Aber Fans sollten nicht fordern, die völlig illusorisch sind.

...ich sagte, die gfl solle attraktiver und zugänglicher werden. völlig illusorisch, ich gebs zu...

im prinzip hast du aber mit allem, was du sagst, recht. nur müsste man dann auch konsequent sein. sechsstellige etats und amateursport beißt sich nun mal. immer mehr teams, die das nicht stemmen können und zurückziehen müssen oder freiwillig erst gar nicht aufsteigen, zeigen das ebenso.

aber trotz allem, der anspruch von hall, braunschweig, dresden oder potsdam an sich selbst und die liga ist ganz sicher ein anderer als er es bei cowboys, marburg oder saarland war. was sich direkt auf den benötigten etat auswirkt und womit wir dann auch wieder mal beim schon oft diskutierten zu großen leistungsdelta wären, was wiederum direkt die attraktivität der spiele bestimmt. offensichtlich regelt die etatfrage das gerade irgendwie selbst, es bleiben fast nur die mit den etwas fetteren sponsoren übrig. der rest zieht zurück...

[Kundenberater]

jaja ... jeder kann ja hier seinen Senf dazugeben. Und meinen, sein Standpunkt wäre die einzig machbare Lösung.
Fehlte nur noch, wir fangen an, in der GFL über Inklusion im Sport zu diskutieren
Die GFL und der AFVD bleiben was sie immer waren: Vereinssport auf Amateurebene.
Deswegen gibt es ja die ELF mit dem Versuch, sich professionell aufzustellen.

[Phorcus]

Es lag also weder am Wollen noch am Können?

Mal überlegen....

Wenn man etwas 50 Jahre versucht.... und es nicht auf die Reihe bekommt... woran kann es denn dann noch liegen?

Was waren/sind die Gründe?

Und bitte nicht wieder Huber (den haben die Könner/Woller alle immer gewählt)
oder die ELF (die haben in 3 jahren mehr auf die Reihe bekommen als Verband/GFL in 50 Jahren)

Ich bin sehr gespannt...

Woran genau machst du deine These fest das der Verband bzw. die Verbände und Vereine in 50 Jahren nichts auf die Reihe bekommen haben weil noch nicht vor 50k Zuschauern in den größten Stadien gespielt wird?

Die Meinung ob hier was erreicht wurde oder nicht ist doch relativ subjektiv würde ich mal behaupten. Jeder hat hier sicher unterschiedliche Erwartungshaltungen.

Und noch mal abgesehen von der Medialen Begleitung hatten wir in der GFL über einen kürzeren Zeitraum doch schon ähnliche Verhältnisse wie in der ELF. Es gab Vermarktungsgeselschaften und Zuschauerzahlen über 10k bei einzelnen Organisationen. Die Nachhaltigkeit hat leider gefehlt. Die muss auch die ELF erst noch unter Beweis stellen. Aktuell kann man z.B. das Gefühl bekommen das der ELF die qualitativen Spieler ausgegen bevor ihr das Geld ausgeht.

[_pinky]

50.000 im Stadion?
Welcher Verband schafft sowas? Alles Luschen und Amateure in Sportdeutschland. Außer die Fußballbundesliga.

OK 50.000 ist übertrieben.
Gehen wir runter, sagen wir 15.000 regelmäßig...

Handball, Basketball, Eishockey? Nein?
Amateure....pffff

[_pinky]

Hamburg und Braunschweig sind daran gescheitert, daß der große Rest der Liga nicht mitgezogen hat.

[Schlaukopp]

Hamburg und Braunschweig sind daran gescheitert, daß der große Rest der Liga nicht mitgezogen hat.

haben die nicht mitgezogen weil die nicht wollten...oder nicht ..konnten?

kommt mein Punkt langsam rüber?

[_pinky]

Das will ich nicht bewerten. Sie haben es nicht getan.

Es gab sicher welche, die nicht konnten und es gabe welche die nicht wollten. Und es gab welche, die man nicht wollte.

Den einen Grund gab es nicht. Aber es gab die Gelegenheit.

[Fighti]

Und dann gabs doch die, die gewollt hätten, aber an diesen Christoph Anders gerieten, der dann pleite ging... (Huskies, Crocodiles, wer wa da noch? Stuttgart?).

Es ist halt alles nicht so einfach. Selbst im Bereich der 1. und 2. Fußballbundesliga (gut inzwischen vor allem 2. Liga), gibts ja mit HSV, Schalke, FCK oder Hertha Vereine die über Jahre chronisch finanzielle Probleme haben oder hatten, weil man dachte, wenn man immer Europapokal spielt, rollt der Rubel. Tut er halt nicht, vor allem nicht, wenn du dann mal Europa verpasst. Auch da ist nicht alles rosa. Dort ist höchstens "Tradition" und viel Mimimi ein Grund Geld in Fässer ohne Boden reinzuwerfen, die dann nicht zurückziehen. Wenn du Geld ausgibst, dass du eigentlich nicht hast, bleibts halt unseriös, egal ob Fußballbundesliga, GFL oder ELF.

Es ist auch kein Zufall, dass manche Teams in der NFL über Jahre nicht ganz oben mitspielen. Auch das hat mit Ownership und ihrer Besetzung von Front Office zu tun. Sie scheinen sich allerdings am Riemen zu reißen, wenn es um die Vermarktung der Liga geht.

Aber: nur weil Geld im Spiel ist, heißt das noch lange nicht, dass da überall Kompetenz sitzt. Deutscher Football macht nicht alles falsch und der Rest alles richtig. Heidenheim wird nie eine 80 000 Mann Arena haben und jedes Jahr Champions League spielen wie der FC Bayern. Machen die in Heidenheim deshalb grundsätzlich was falsch? Nein. Vielleicht sollte man erstmal versuchen wie der FC Heidenheim zu sein, statt sich vorzulügen, dass man eigentlich die Dallas Cowboys sein könnte. Ja, Schwäbisch Hall ist halt keine Millionenstadt wie Berlin, da werde nie 10 oder 20 000 Zuschauer kommen, deren Entwicklung über die letzten 20 Jahre (sportlich und vom Umfeld, inklusive Stadion) ist trotzdem ein Erfolg.

[Mole]

Schaut mal hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der ... Sportligen hier kann man die Zuschauerzahlen der verschiedenen Sportarten bzw Ligen sehen, die ELF fehlt hier zurecht, denn sie ist keine deutsche Liga.

und hier steht Hockey noch nicht mal dabei, auf die schnelle finde ich dazu noch nicht mal eine Zahl.

Die reine Anzahl der Zuschauer kann man nicht als Vergleich nehmen, da sich die ANzahl der Spiele eklatant unterscheiden.

Warum heisst in der ARD Samstags das Sportschau, wenn dort zu 99% Fussball gezeigt wird? Der DFB passt schon auf das andere Sportarten nicht zu populär werden und am Ende noch die einnahmen sich verkleinern.

[Schlaukopp]

Genau das ist doch mein Punkt:

TROTZDEM es beim Hockey, Fechten, schwimmen (und wahrscheinlich zig andere Sportarten) keine zig tausende Zuschauer gibt die zugucken.
TROTZDEM sie keine (kaum) Fernsehzeiten haben

schaffen diese Sportarten es internationale gute (teilweise dominierende) Sportler, Mannschaften, Athleten hervorzubringen.

Weil dahinter Sportverbände mit Vereinsmenschen stehen, die ihre Aufgaben sehr ernst nehmen, Konzepte haben, umsetzen, knappes Fördergeld sehr gezielt einsetzen, und sich auf das konzentrieren wozu Sportverbände eben da sind.

Der Deutsche Amateur Box Verband findet mit seiner höchsten Klasse auch in Turnhallen statt und die versuchen nicht Don King zu imitieren.

[_pinky]

Du glaubst auch, daß nur in Berchtesgaden, Winterberg und Altenberg herausragende Rodler geboren werden und der Rest von Deutschland zu untalentiert ist? Insidertipp: In Berchtesgaden wird in Zukunft weniger Rodeltalent geboren werden. Warum nur?
In Oberstdorf, Klingental und in Hinterzarten wachsen Skisprungtalente. In Niedersachsen sind sie zu doof dazu.
Warum kommen so viele talentierte Fechter aus Tauberbischofsheim?

Das hat nichts mit Zuschauerzahlen oder Fernsehzeiten zu tun. Das hat einzig und allein damit was zu tun, wo die Finanzmittel hinfließen. Wo eine Kunsteisbahn ist, gibts gute Rodler. Warum? Weil sportlich hochtalentierte Athleten, die in jeder Sportart gut wären dahin gehen, wo ihre lokalen Vorbilder sind. Zum Beispiel zum Eiskanal.

Es liegt nicht an den Vereinsmenschen und den Sportverbänden. Es liegt daran, daß in den dortigen Leistungszentren Leute bezahlt werden, die diese Talente in den dafür notwendigen Einrichtungen sichten, trainieren und fördern. Die Vereinsmenschen giessen das kleine Pflänzchen, den international erfolgreichen Sportler machen Profis.

[Schlaukopp]

Natürlich werden solche Leute bezahlt die da arbeiten. Nur so bekommst du ja gute Leute.

Wer wird denn vom AFVD oder den Landesverbänden bezahlt? 12 Monate, sozialversicherungspflichtig?
In Deutschland wird auch viel Geld ausgegeben im Football. Nur leider für die falschen Sachen.
(Und jetzt nicht wieder die Peanuts von Hubi ausgraben, das ist ja nur ein kleiner Teil der Geldverschwendung von Verband und Vereinen)

Zumindest wenn man die -Förderung des Sports- im Auge hat, wie es die Satzungen von Verband und Vereinen vorschreiben.

Von Kommerzialisierung des Sports, Aufbau eines professionellen Spielbetriebes oder Erstellen von Fernsehformaten steht da nämlich nix.

Wäre doch mal ne Idee nach 50 Jahren mal mit den Sachen anzufangen, für die man eigentlich da ist?
Könnte sinnvoller sein, als Hobby-NFL-Owner zu spielen.

[zusel]

Man darf aber auch nicht vergessen, dass die genannten Sportarten olympisch sind, und somit ganz andere Förderungen finaziell möglich sind - auch wenn vieles davon nur alle 4 Jahre fürs TV interessant ist. Und natürlich ist die Förderung eines Fechttalents eine andere Größenklassen als Finanzmittel für einen 50-Mann Roster und deren Reisen zur Verfügung zu stellen.

[Kreuzteufel]

Von Kommerzialisierung des Sports, Aufbau eines professionellen Spielbetriebes oder Erstellen von Fernsehformaten steht da nämlich nix.

Das ist ja jetzt erfolgreich ausgelagert.

Wäre doch mal ne Idee nach 50 Jahren mal mit den Sachen anzufangen, für die man eigentlich da ist?
Könnte sinnvoller sein, als Hobby-NFL-Owner zu spielen.

Bei aller berechtigten Kritik am AFVD, man kann nun wirklich nicht sagen, dass dort in den letzten 50 Jahren nichts geleistet wurde. Sieht man mal von der Zeit zwischen 1974 und September 1982 ab, da hat der AFVD nichts, aber auch gar nichts geleistet.