Dresden hat in den letzten Jahren das gemacht, was zuvor von einigen ihrer Fans mindestens mit Kopfschütteln bedacht worden.
Braunschweig macht das was sie im letzten Jahr nicht gemacht haben, nehmen Geld in die Hand, um eine Mannschaft auf die Beine zu stellen, die um den German Bowl mitspielen kann. So what?
Das Zusammenstellen einer Mannschaft ist auch eine Leistung, die zum Spitzensport dazu gehört. BS und DD haben da ihre Aufgaben gelöst und stehen deshalb im German Bowl.
Jetzt jammern die ewig gestrigen und benutzen möglichst negative Vergleiche wie "Aufrüsten" "Wettrüsten" "Söldnertum" usw. . Da wäre ein ernsthaftes Kopfschütteln eher angesagt.
Solange die Organisationen zwei Jahre nach ihren Investitionen noch halbwegs geordnet auf den Beinen stehen, haben sie das meiste richtig gemacht. Der Verlierer dieses Spiels hat am Ende einen Tick zu wenig gemacht um die Trophäe im Bus zu verbeulen.
Zum Spiel: personell ist Braunschweig besser in der Breite aufgestellt. Wenn die 'Ergänzungsspieler' die Entscheidung bringen sollten, würde Braunschweig die besseren Karten haben. Jeder der "Ergänzungs-Skill-Player" ist besser als sein Dresdener Pendant. Stiller Held dürfte da der finnische TE Pinta sein, trotz Schwächen beim Blocken der derzeit beste Spieler auf seiner Position. Einzig die FB Position ist bei Dresden eindeutig besser besetzt. Mit Abstand schwächster Mannschaftsteil der Offenses sind jeweiligen Lines. Besonders auf den Guard Positionen scheint es da nicht allzuviel "kaufbares" auf dem europäischen Markt zu geben. Die Dresdener logischerweise aufgrund der Spielanlage etwas variantenreicher. Beste Liner waren die C, wobei im Kiel Spiel Irmer wohl auf G eingesetzt wurde. Schlüssel hier: können die Lions D-Liner die Löcher klein halten und die LB so aus der Zeiten Reihe besser agieren und wird die D-Line der Monarchs den BS QB unter Druck setzen können UND ihn in der Pocket halten können.
Bei den Verteidigungsreihen sind die Monarchs nicht so arg durch Verletzungen gebeutelt worden, wie die Lions, die Lions machen da aber trotzdem den besseren Eindruck. Wenn Defenses tatsächlich Championships entscheiden können, dann wäre auch da BS vorne.
Da wären dann die beiden spielentscheidenden Faktoren: QB der Lions und RB der Monarchs. Ohne ihre wichtigsten Spieler sind beide Mannschaften nur Normales Play-Off Niveau. Das lässt sich sofort erkennen, wenn beide nicht auf dem Platz sind. Bedeutet also, das hier jeweils die richtigen Entscheidungen bei der Verpflichtung getroffen worden sind. Wobei den Lions erst ein wenig auf die Sprünge geholfen werden musste. Mit dem ursprünglichen Starter wären sie bei weitem nicht so dominant gewesen.
Casey Therriault ist der beste QB seit einiger Zeit in D. Er kann Plays verlängern und selbst ein paar wichtige Yards laufen. Am Ende kann er aber ein Spiel nicht selbst entscheiden. Einer muss seine Pässe fangen können und auf seine Scrambling Yards wird sich sicher kein Gameplan aufbauen lassen. Das werden die Nadelstiche im Spiel sein. Deed kann ein Spiel komplett alleine auf seine Schultern nehmen. Ja er bekommt natürlich Räume von seinen Mitspielern geschaffen. Aber kein anderer in der ganzen Liga kann aus fast nichts in jedem Spielzug einen Touchdown machen. Kein anderer Spieler war über die gesamte Saison so bestimmend. Auch wenn manche auf den vermeintlichen Ecken und Kanten in seiner Persönlichkeit herumkauen: alles andere als Liga MVP Titel für Deed wäre ein Witz. Zwei starke Einzelspieler, die ihrer Mannschaft den Stempel aufgedrückt haben. Wenn die beiden über Sieg und Niederlage entscheiden, dann wird Dresden als Sieger aus diesem German Bowl heraus gehen. Dabei ist Deed von allen Faktoren wohl der gewichtigste. Schafft BS es Deed einzuschränken, ohne dabei zuviel Raum für die anderen Spieler lassen zu müssen, gewinnt BS den German Bowl.
Fällt einer der beiden aus, gewinnt die andere Mannschaft. Fällen beide aus, gewinnt BS mit Abstand.
Am Ende ist alles ein Ratespiel mit 50/50 Chance
