JM hat geschrieben:Also stellst Du die Verteilung/Nutzung des Geldes in Frage und nicht den Gedanken der Ausbildung und regelmäßiger und häufigerer Pflichtfortbildungen.
Den ersten Punkt kann ich nicht beeinflussen. Oder um es einfacher auszudrücken: Deutsche Coaches haben in der Breite kein Interesse sich zu organisieren und werden keine ähnliche Bedeutung (Einfluß) wie Schiedsrichter erlangen. Im Grunde paradox, wenn man bedenkt, dass im deutschen Football wahrscheinlich mehr Geld in die Aufwandsentschädigungen von Coaches als Schiedsrichter fließt.
Woran das liegt? Wahrscheinlich gibt es noch keinen Coach, der statt zu coachen lieber Funktionär wird und für die Sache der Coaches eintreten möchte. So wie ein Grant Teaff.
Jetzt kommen wir zumindest in die gleiche Richtung. Ich persönlich habe immer Interesse mich weiterzubilden. Von daher fällt es mir manchmal schwer zu verstehen, warum es Trainer gibt, die sich - angeblich - nicht weiterbilden wollen. Selbst wenn man eine Menge glaubt zu wissen, gibt es doch immer wieder neue Entwicklungen, die man sich ansehen muss, wenn man nicht von diesen Entwicklungen überrannt werden will. Oder einen Kniff der eine Sache, die einem unrund hat erscheinen lassen elegant löst.
Oder als Vortragender die eigenen Sachen noch mal reflektieren lässt und es ermöglicht sich mit anderen ungezwungen darüber zu unterhalten und eventuell etwas zu überdenken. Ich wäre gerne und ungezwungen zu den einzelnen Veranstaltungen gefahren. Aber selbst unter Zwang hätte ich die aufgrund anderer Termine nicht besuchen können.
Ich habe selbst an über acht Lizenzprüfungen für die unterschiedlichsten Sportarten teilgenommen (und bestanden

) Weil ich es für wichtig erachte, über ein Mindestmaß an Kenntnis der Trainingslehre und der Footballausbildung zu verfügen. Und ja, ich habe auch oft erschrocken dagesessen und überlegt: der soll auf die Sportler losgelassen werden???? Da ist Football nicht einmal die schlimmste Sportart. Was da im Fußball und der Leichtathletik auf die Sportler losgelassen wird ist haarsträubend! Das sind dann sogar manchmal welche, die das seit Jahren so machen und nur zur Lizenzausbildung gehen weil der Verein sie wegen der Fördergelder dazu gedrängt hat (oder weil sich die Beschwerden der Eltern gehäuft haben...) Also: Lizenz ja. Aber nur zur Feststellung/Sicherung einer Mindestbefähigung, nicht zur Querfinanzierung des Verbandes. Die Ausbildung sollte in Trainerhand liegen. Und ja, ich sehe es auch so, dass es wenige bis keine (mich eingeschlossen) Coaches gibt, die sich statt zu coachen lieber auf das Arbeiten als Funktionär einlassen. Ich habe ja selbst mal versucht so etwas zu machen. Es war sogar soweit gediehen, dass es konkrete Verhandlungen mit einer Gewerkschaft gab uns da als Interessenvertretung aufzunehmen. Letztlich war die Trainervereinigung noch zu klein. Hinzu kam, dass die Trainer ja dann auch am Ende auf der Seite stehen, die am Ende Spieler feuert. Als dann noch das Sperrfeuer des Verbandes einsetzte und ein neues, zeitintensives Engagement anstand ist das dann im Sande verlaufen. Wer da an einem Aufleben interessiert ist, kann sich gerne mit mir per PN in Verbindung setzen. Vielleicht gibt es dann ja mehr Schultern.
Pflichtausbildung ist immer noch so en Wort, dass zwanghaft aussieht. Eine Lizenz sollte ein Gütezeichen sein. Ist sie aktuell bei der Streuung aber nicht. Soll sie aus oben angeführten Gründen auch gar nicht sein. Wenn es eine Verpflichtung geben sollte, dann wäre das nicht nur auf die passive Teilnahme an Lehrgängen zu beschränken. Trainer sind immer aktiv. Im Prinzip halten sie jedes Training Vorträge und erläutern Techniken und Taktiken. Jeder sollte also in irgendeiner Form in der Lage sein, auf regionalen/überregionalen Trainertreffen einen Vortrag zu halten. Für den Erhalt der Lizenz sollte es Pflicht sein, einen Vortrag oder einen Artikel an geeigneter Stelle zu veröffentlichen (gerne auch mit Peerreview). Das müssen keine Riesenaktionen sein. Im Netz gibt es genügend kostenfreie Software, mit der man eine einfache Präsentation erstellen und online setzen kann. da muss man, wenn man verhindert ist, noch nicht mal von zu Hause wegfahren!
Hätten alle etwas von!
Mich wundert zum Beispiel seit Jahren, dass die Trainer der AFVD Mannschaften bei der AFVD Veranstaltung nicht diverse Vorträge halten. Oder warum müssen amerikanische Coaches zur Veranstaltung der deutschen Trainerakademie kommen. Nicht dass das falsch verstanden wird. Das hat weder mit völkischem Gedankengut oder mit 'Wirkönnendasmindestensgenausogut' Mentalität zu tun. Mein Gedanke: die Convention sollte auch eine Leistungsschau der Ausbildung im Verband sein. Wo soll man den Stand der Trainerausbildung besser nachvollziehen, als bei der einzigen Veranstaltung dieser Art seitens der Trainerakademie? Meine Vorstellung: A-Lizenzler, die ihre Lizenz verlängern wollen, halten Vorträge, Die Auswahltrainer tragen etwas vor. Die Meistertrainer werden eingeladen und halten Vorträge. Es wird der Coach of the year gekürt und der hält logischer Weise auch einen Vortrag. Durchaus auch amerikansiche Trainer, die von außerhalb des Afvd Vorträge halten. die sollten aber nicht eingeladen werden müssen, um das Niveau erträglich zu gestalten, sondern weil sie interessante Ergänzungen anbieten können.