Rumpelkapellenmajor hat geschrieben:
Es geht nicht um irgendwelche Hotels und deren Standards, sowohl preislich als auch qualitativ, sondern um die generelle Haltung der Verbandsoberen. Und trotzdem ein Seitenhieb dazu: Ein Business Class-Flug oder Erste Klasse-Flug wird unabhängig von der Qualität immer mehr kosten als Economy.
Auch das lässt sich so pauschal nicht sagen: wenn die Tickets umbuchbar/erstattbar sein sollen, wenn da keine Nacht von Samstag auf Sonntag mit drin ist, wenn der Flug zu einer Zeit passiert auf der die Strecke hoch ausgelastet ist, wenn die Buchung kurzfristig erfolgt, unterscheiden sich die Economy Flex und Business Preise nicht mehr all zu sehr. Und da kann ich dann jeden verstehen, der 500 Euro mehr für Business zahlt.
Zurück zum Thema: In meinen Augen gibt es zwei Pole, zwischen denen es eine große Anzahl an Grauschattierungen gibt (und ja, dies impliziert, dass ich den einen Pol als weiß=erstrebenswert und den anderen als schwarz=nicht erstrebenswert betrachte). Der eine Pol ist, dass ich mich zum größten Teil oder sogar ausschließlich als Repräsentant des Verbandes, der Institution etc. sehe. Der andere Pol ist, dass ich all meine Energie, Kraft und Leidenschaft dort hinein investiere, dass es, in unserem Fall das Produkt American Football in D, möglich wird, die Sache, für die ich stehe und arbeite nach vorne zu bringen. Dies schließt in meinen Augen auch ein, dass ich immer danach Ausschau halte, ob ich nicht jemanden entdecke, der sogar mehr Potential und Fähigkeit mitbringt, als ich es habe und diese Person dann darin fördere mich zum passenden Zeitpunkt abzulösen.
Natürlich wird niemand völlig polar sein, jeder wird zu gewissen Anteilen beide Pole/Standpunkte (Wortspielhinweis) in sich tragen. Doch eins kann ich mit Bestimmtheit sagen, die Mehrheit des jetzigen Vorstandes sind mehr Repräsentanten als alles andere. Und damit wird der Football in D (und wahrscheinlich auch Europa) nie dorthin kommen, wo er eigentlich sein könnte.
"Macher" und Verbandsalltag sind sportartübergreifend aber meistens auch Welten, die schwer zusammenzubringen sind. Ich stell mir Meetings mit DOSB und ähnlichem eher staubtrocken vor.
Schaut man auf die andere Seite des großen Teiches außerhalb von Verbandsstrukturen, finden den Goodell (obwohl der ja von den Teams direkt eingesetzt wurde) ja auch alle doof, "der macht den Sport kaputt" usw., eine Universallösung scheint es da also nicht zu geben.
Wer hat denn dieses Neidgen? Und warum führst du das jetzt in der Diskussion an? Willst du damit sagen, dass die Kritiker hier, wahrscheinlich einfach Neider sind?
Wenn ich permanent nur irgendwelche Business Class Flüge und Hotelnächte als Argument aufführe, wie es manche tun, könnte man in der Tat zum Schluss kommen, dass sie da irgendeinen Komplex haben. Mir ist es bei einer Person völlig egal, ob sie A- oder E-Klasse fährt oder ob sie Economy oder Business fliegt, das nehm ich nicht als Bewertungsgrundlage.
Um eine Teamatmosphäre zu bilden, muss man definitiv nicht für etliche (zehn)tausend Euro nach Japan fliegen. Wenn die Coaches der Natio nicht im Stande sein sollten, den Zusammenhalt im Team ohne solch eine kostspielige Japanreise zu bilden, dann sind es schlichtweg die falschen Coaches. Wenn es dem Verband aber nur mal wieder darum geht zu "repräsentieren" (lies: das Pfauenkleid eitel aufzustellen), dann ist es ein weiterer Punkt dafür, dass die Entscheider im AFVD nicht die richtige Leute auf diesen Positionen sind.
Ich sagte ja, kann man sich drüber streiten. Dass ein Spiel der NM in Japan stattfinden würde stand aber schon ab dem German Japan Bowl in Düsseldorf fest, da wurde ja angekündigt, dass es zu einem Rückspiel kommen würde. Wenn ich innerhalb von 4 Jahren 3 Mal japanische Teams zu Gast in Deutschland habe und den Heimvereinen die Möglichkeit gebe das als Event zu vermarkten und dafür einen Gegenbesuch für eine Stadioneinweihung nicht hinbekomme, sieht das aber auch doof aus.
Luck is when opportunity meets preparation.